Die Angst, sich womöglich mit HIV angesteckt zu haben, trifft auch in einer modernen Gesellschaft mehr Menschen als man glaubt. Schließlich reicht theoretisch ein einziges Mal ungeschützter Geschlechtsverkehr, um sich zu infizieren und eventuell an Aids zu erkranken. Ein HIV-Test sorgt für Gewissheit und ist nicht nur simpel, sondern in vielen Fällen kostenlos.
Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Leider gibt es nach wie vor Anlass, auf die unheilbare Krankheit aufmerksam zu machen: Weltweit sterben jedes Jahr rund 1,5 Millionen Menschen an den Folgen von Aids.
Nach Schätzungen der UN-Organisation UNAIDS waren 2015 weltweit 36,7 Millionen Menschen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) infiziert, die meisten von ihnen leben in afrikanischen Ländern südlich der Sahara.
Viele geben das Virus weiter, weil sie selbst nicht wissen, dass sie infiziert sind. Dabei ist ein HIV-Test simpel durchführbar und schafft in kurzer Zeit Gewissheit.
Wie läuft der HIV-Test ab?
Hat man sich mit HIV angesteckt, bildet der Organismus Antikörper. Bereits nach drei bis sechs Wochen, mit großer Sicherheit jedoch nach drei Monaten lassen sich diese Antikörper nachweisen.
Dafür wird beim herkömmlichen HIV-Test (Antikörpernachweis) Blut abgenommen und ins Labor geschickt.
Neben dem gängigen Antikörpertest gibt es auch den Virusnachweis, bei dem gezielt nach der Existenz von HI-Viren gesucht wird. Dieses Verfahren ist jedoch teurer.
Wann sollte ich mich testen lassen?
Möchte man nach einem Risikokontakt eine HIV-Infektion ausschließen, sollte man drei Monate mit dem Antikörper-Test warten, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dadurch wird ein möglichst sicheres Ergebnis gewährleistet.
Wer sich bezüglich des Infektionsrisikos unsicher ist, kann sich an das Gesundheitsamt, eine Aids-Beratungsstelle oder einen Arzt wenden. Die BZgA bietet zudem eine Telefon- und Online-Beratung an.
Wo kann ich einen HIV-Test machen und was kostet mich das?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich testen zu lassen. Die meisten Gesundheitsämter bieten den HIV-Test kostenlos und anonym an.
Man kann sich auch in einigen Aids-Hilfen und Präventionsprojekten testen lassen. Laut BZgA wird dabei zum Teil eine Gebühr von 10 bis 15 Euro verlangt.
Hausärzte führen ebenfalls HIV-Tests durch, jedoch nicht auf anonymer Basis: Der Patient wird namentlich in einer Akte geführt und auch das Testergebnis wird dort eingetragen.
Der Test beim Hausarzt kostet bis zu 30 Euro. Die Krankenkasse übernimmt diese Kosten aber, sofern der Test der Klärung von Gesundheitsstörungen dient oder wenn der Patient unverschuldet in die Situation geraten ist (zum Beispiel durch einen Kondomplatzer). Letzteres sollte im Vorfeld mit der Versicherung abgeklärt werden.
Im Internet werden zudem HIV-Heimtests zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Sie sind jedoch aufgrund ihrer fraglichen Anwendungssicherheit und fehlender Beratung im Falle eines positiven Ergebnisses in Deutschland nicht zugelassen.
Wann bekomme ich die Ergebnisse?
Gewöhnlich dauert es einige Tage bis eine Woche, bis die Ergebnisse vorliegen. Diese werden im persönlichen Gespräch mitgeteilt und nur in Ausnahmefällen telefonisch weitergegeben.
In manchen Aids-Hilfen und Einrichtungen für Homosexuelle oder Drogenabhängige gibt es die Möglichkeit, einen HIV-Schnelltest durchzuführen. Das Ergebnis liegt bereits 30 Minuten nach der Blutabnahme vor.
Handelt es sich um ein positives Ergebnis, bedeutet das: Eine HIV-Infektion wurde nachgewiesen. Bei einem negativen Ergebnis liegt keine Ansteckung vor.
Beratung und Unterstützung bieten die Aidshilfen:
Telefonische Beratung: 0180/3319411
Online-Beratung (per E-Mail oder Einzelchat): https://aidshilfe.beranet.info/onlineberatung.html
Adressen und Anlaufstellen: http://www.aidshilfe.de/de/adressen
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