Die Entwicklung der E-Mail

Mehr als 350 Milliarden versendete Nachrichten pro Tag: Die E-Mail ist mit das beliebteste Kommunikationsmittel der Welt. Vor über 50 Jahren wurde die erste E-Mail der Menschheitsgeschichte verschickt. Wie es dazu kam und warum ausgerechnet das "@"-Zeichen Teil jeder Adresse ist, lesen Sie hier.
Die Entwicklung der E-Mail mit ihren wichtigsten Stationen
Die Entwicklung der E-Mail mit ihren wichtigsten Stationen

Erste Entwicklungen

Das erste Nachrichtensystem der Welt ist etwas älter als die E-Mail: Bereits 1965 verwendeten Forscher am Institut für Technologie in Massachusetts (MIT) das Programm "Mailbox". Mit diesem gelang es Ihnen, kurze Nachrichten auf ihren Computern hinterlassen, die beim nächsten Login wieder angezeigt wurden.

Die Erfindung der E-Mail

Es dauerte jedoch noch einige Jahre, bis es erstmals möglich war, tatsächlich Nachrichten von einem Computer an einen anderen zu senden. Dies lag vor allem daran, dass die Entwicklung eines Nachrichtensystems nicht im Mittelpunkt der Forschung stand.

1971 beauftragte die US Air Force das Forschungsunternehmen Bolt, Beranek and Newman (kurz BBN), einen Weg zu finden, alle Universitäten, die für das Verteidigungsministerium forschten, miteinander zu vernetzen. Das Netzwerk sollte es den Universitäten ermöglichen, Daten untereinander auszutauschen.

Als der Forscher Ray Tomlinson bei dieser Gelegenheit zwei Programme miteinander verknüpfte, gelang es ihm, die erste E-Mail zwischen zwei Computern zu versenden, die über ein drei Meter langes Kabel miteinander verbunden waren.

Der Inhalt der Nachricht ist nicht bekannt, wohl aber seine Adresse: "tomlinson@bbntenexa". Mit dem "@"-Symbol trennte er seinen Benutzernamen von der Computeradresse und legte damit den Grundstein für jede heutige E-Mail-Adresse

Historisches rund um das @-Zeichen

Das @-Zeichen wurde nicht speziell für E-Mails erfunden. Ray Tomlinson wählte es zufällig aus, weil es ein selten verwendetes Sonderzeichen war. Ursprünglich war es eine Ligatur aus den Buchstaben "a" und "d" des lateinischen Wortes "ad" (zu), die unter anderem von Händlern in Großbritannien verwendet wurde, um den Preis von Waren anzugeben: "10 Kartoffeln zu 40 Cent". Ab 1880 wurde es auf Schreibmaschinentastaturen und später auf den ersten Computertastaturen verwendet.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte Ray Tomlinson noch nicht, welche Entwicklung seine Erfindung nehmen würde. Er warnte einen Kollegen: "Sag das niemandem! Das ist nicht das, woran wir arbeiten sollen."

Als Tomlinson einem Kollegen seine Erfindung vorstellte, zeigte sich auch dieser wenig beeindruckt. Zu gering sei der Nutzen für die Wissenschaft, zu gering die Chance auf einen wirtschaftlichen Ertrag.

Die E-Mail-Technologie verbreitet sich

Erst als die Regierungsbehörde DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency, Teil des US-Verteidigungsministeriums) davon erfuhr, wurde die Entwicklung wieder vorangetrieben. Die DARPA erkannte die Vorteile und nutzte fortan die E-Mail-Kommunikation.
Doch insgesamt entwickelte sich die E-Mail-Technologie zunächst recht langsam. Dies lag auch an der Komplexität des Verfahrens und der geringen Verbreitung von Computern. Bis die E-Mail zum massentauglichen Kommunikationsmittel wurde, sollte es daher noch einige Jahre dauern.

Erste E-Mail In Deutschland

Am 3. August 1984, also vor 40 Jahren, kam schließlich die erste E-Mail in Deutschland an: Michael Rotert von der Universität Karlsruhe (heute KIT) empfing die Nachricht mit folgendem Wortlaut:

"Wilkommen in CSNET! Michael, this is your official welcome to CSNET."

Sie wurde einen Tag zuvor aus den USA abgeschickt und erreichte den Forscher unter seiner Adresse "rotert@germany".
 
Info: Das "CSNET" war damals eine US-amerikanische Plattform, die zur elektronischen Kommunikation von Wissenschaftlern diente.
Gleichzeitig erreichte die E-Mail in Kopie (CC) auch den Projektleiter Werner Zorn (zorn@germany).

Zugang zur Allgemeinheit

Als in den 90er Jahren das Internet dann für die breite Öffentlichkeit zugänglich wurde, verbreitete sich auch die E-Mail rasant. Und als 1996 der erste Webmail-Anbieter online ging, konnte sich jeder mit einem Internetzugang auch eine eigene E-Mail-Adresse einrichten. Bereits Ende des Jahres waren rund eine Million Nutzer registriert. Kurz darauf startete auch GMX eines der ersten kostenlosen Mail-Angebote und ermöglichte die Einrichtung einer eigenen E-Mail-Adresse.

Heute ist die E-Mail aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken: Nachrichten an Freunde oder Kollegen, Kontakte, Fotos usw. – all das und noch viel mehr lässt sich mit wenigen Klicks per E-Mail versenden. Und zwar in Sekunden statt wie anfangs in 24 Stunden. Die E-Mail als digitale Nachricht ist zu einem der wichtigsten Kommunikationsmittel unserer Zeit geworden.

Quellen:




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