Warum ein schwaches Passwort Ihre Social Media gefährdet

Auch diesen Oktober ist bei uns im Blog wieder Monat der Cybersicherheit. Voller Fokus also auf Ihre Sicherheit im Netz! Starten wir direkt mit einer unterschätzten Gefahr: Unsicheren Passwörtern für Social Media Accounts. Ist nämlich Ihr Passwort für Facebook, Snapchat und Co. zu schwach, kann das üble Folgen für Sie haben.
Ihre Social-Media-Accounts sind wie ein Fenster in Ihr Privatleben – und vielleicht auch in Ihr berufliches Umfeld. Schützen Sie diese Accounts also auch entsprechend mit einem starken Passwort? Falls nicht, riskieren Sie, dass Ihre Daten gestohlen und Ihre Social-Media-Profile für kriminelle Zwecke missbraucht werden.

Passwort von Instagram, XING oder TikTok geknackt: Was kann passieren?

Der Verlust des Passworts kann üble Konsequenzen haben
Der Verlust des Passworts kann üble Konsequenzen haben
Die Konsequenzen, die ein schwaches und damit leicht zu knackendes Passwort für Ihre Social-Media-Accounts haben kann, sind ganz schön heftig. Und sie betreffen im Zweifelsfall nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Kontakte, mit denen Sie auf diesen Plattformen verknüpft sind.

Doch dazu später mehr – schauen wir erst einmal, welche unmittelbaren Folgen ein gehacktes Social-Media-Profil für Sie selbst hat:

Identitätsdiebstahl: Jemand stiehlt ihr digitales Ich

Das Internet ist gar nicht so anonym, wie viele glauben. Gerade Social-Media-Kanäle sind meist mit persönlichen Daten wie dem Namen oder sogar der Adresse verknüpft.

Diese Informationen sind in Hackerkreisen heiß begehrt. Sie können nicht nur gestohlen, sondern auch missbraucht werden. Bei Identitätsdiebstahl etwa schlüpft jemand online in Ihre Rolle und treibt unter Ihrem Namen im Internet sein Unwesen:

Der oder die Kriminelle kauft oder verkauft z. B. in Ihrem Namen Waren (die es gar nicht gibt), verbreitet über Ihr Profil bösartige diffamierende, illegale oder falsche Inhalte oder führt unerlaubte finanzielle Transaktionen durch (viele Social Media Accounts sind direkt mit Zahlungsdienstleistern verbunden).

Übrigens: Auch für Unternehmen kann der Identitätsdiebstahl schwerwiegende Konsequenzen haben.

Gefährliche Bequemlichkeit: Sicherheitsrisiken für Unternehmen

Instagram und Co. sind längst keine reinen Unterhaltungsplattformen mehr. Firmen jeder Größe können darüber relativ einfach ein großes Publikum erreichen und investieren daher immer mehr Ressourcen in Werbung in den sozialen Medien. Gerade hier lauern aber auch Gefahren:

Unternehmen neigen – genau wie Privatpersonen auch – dazu, einfache, unsichere Passwörter für Instagram und Co. zu verwenden. Die verantwortlichen Social Media Manager sollen so leichter auf die Unternehmens-Accounts zugreifen können. Wird dann aus Bequemlichkeit auch noch auf eine Zwei-Faktor-Authentifizierung verzichtet, ist der Weg für Hacker frei und der Unternehmens-Account schnell gehackt. Mit katastrophalen Folgen:

Der gute Ruf des Unternehmens leidet

Die Angreifer können über das Firmenprofil schädliche oder irreführende Inhalte veröffentlichen und damit das Vertrauen von Kundschaft und Geschäftspartnern nachhaltig zerstören. Mit entsprechenden finanziellen Verlusten, da sich Kundinnen und Kunden von ihnen abwenden. Der Ruf des Unternehmens erleidet so dauerhaften Schaden.

Hält sich ein Unternehmen im Bereich Social Media also nicht an einfachste Sicherheitsstandards, weckt dies die Befürchtung, dass auch im Umgang mit Kunden an der Sicherheit gespart wird.

Kontrollverlust: Private Details über Sie werden öffentlich

Was Ihnen außerdem im privaten Umfeld passieren kann: Knacken Kriminelle Ihren persönlichen Account, können sie automatisch auch Ihre Fotos und die Ihrer Freunde sowie Ihre privaten Nachrichten einsehen. Diesen Daten können veröffentlicht werden, sodass sie für das ganze Netz sichtbar sind.

Der Verlust der Kontrolle über diese privaten Einblicke stellt nicht nur eine Verletzung der Privatsphäre dar, sondern kann auch zu einer erheblichen emotionalen Belastung führen. Siehe dazu auch unser Artikel zu Doxing.

Die veröffentlichten Fotos und privaten Chats können auch gegen Sie verwendet werden. Denn was einmal im Netz steht, lässt sich kaum mehr zurückholen.

Bis hin zur Erpressung: Social Media sind ein lukratives Angriffsziel

Wie Sie sehen, kann ein geknacktes Passworts auf Social Media fatale Folgen haben. Doch diese Konsequenzen können noch viel weiter gehen:

Wenn Cyberkriminelle Ihre Zugangsdaten ändern, könnten Sie selbst dauerhaft den Zugriff auf Ihre Social-Media-Konten verlieren. Für viele mag das verkraftbar sein, aber da diese Konten oft mit wertvollen persönlichen Erinnerungen verbunden sind, kann es für einige Menschen sehr schmerzhaft sein.

Besonders hart trifft es vor allem diejenigen, die ihren Lebensunterhalt mit sozialen Medien verdienen. Für sogenannte Influencer könnte der Verlust des Accounts gleichbedeutend mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes sein.

Lukrativ für Hacker sind vor allem große Accounts, etwa die Profile bekannter Sportler, Unternehmer oder Influencer. Diese Personen stehen unter erheblichem Druck, ihre Reputation und ihre Accounts zu schützen, was Cyberkriminelle für Erpressungsversuche nutzen können.

Über Ihren Account werden Phishing-Links versendet

Kommen wir noch einmal zu der Tatsache zurück, dass über Ihr gehacktes Social-Media-Profil auch andere Menschen Schaden erleiden können. Das funktioniert z. B. über einen beliebten Trick auf Instagram:

Kriminelle versenden über Ihren gehackten Account gefälschte Links (sogenannte Phishing-Links) an Ihre Kontakte. Dabei tarnen sie die Links beispielsweise als gemeinsame Fotosammlung.

Da die Empfänger diese gefälschten Links jeweils scheinbar von Bekannten oder sogar Freunden erhalten, vertrauen sie den Links eher. Folgen Ihre Kontakte nun arglos dem Phishing-Link und klicken darauf, werden sie aufgefordert, ihre Zugangsdaten einzugeben, um Zugriff auf die Fotos zu erhalten.

Auf diese Weise gelangen die Cyberkriminellen auch an deren Nutzernamen, Kenn- und Passwörter und knacken so spielend leicht noch viele weitere Social-Media-Profile. So können sie ihre gefälschten Nachrichten immer weiterverbreiten.

Die Folgen können aber auch weitaus gefährlicher sein: Oft enthalten diese Nachrichten auch Links zu betrügerischen Webseiten oder Anhänge mit Schadsoftware, die Ihr Gerät infizieren.

So schützen Sie sich vor Passwort-Hacks auf Social Media

Eins gleich vorweg: Ein sicheres digitales Leben muss nicht kompliziert sein!

Egal, ob es nun darum geht, Ihre persönlichen Daten zu schützen, Ihr Unternehmensprofil zu sichern oder Ihre Online-Reputation zu erhalten – ein starkes, komplexes Passwort ist der erste und wichtigste Schritt!
 
Tipp: Ob Ihr Passwort den aktuellen Passwortkonventionen entspricht, können Sie kostenlos und vollkommen sicher im Passwort-Check in Ihren GMX Postfach prüfen.

Wie erstelle ich ein sicheres Passwort?

Ist Ihr Passwort nicht sicher genug, sollten Sie ein neues erstellen, das mindestens 12 Zeichen enthält. Lesen Sie in unserem Tipp, auf welche Punkte sie besonders achten müssen. Damit Sie sich diese komplizierten Passwörter besser einprägen können, können einfache Merkhilfen Abhilfe leisten. So können Sie sich auch mehrere komplizierte Passwörter merken und sich sicher im Internet bewegen.

Merkhilfen erlaubt!

Und trotz Merkhilfe wird es auf Dauer vielleicht doch schwierig, kein Passwort zu vergessen. Sicherheitsexperten empfehlen, nicht nur jeden Account mit einem anderen Passwort zu sichern, sondern dieses auch von Zeit zu Zeit zu ändern, um Cyberkriminellen keine Angriffsfläche zu bieten. Das gilt vor allem dann, wenn Ihr Passwort bei einem Datenleck kompromittiert wurde. Über diese Seite finden Sie heraus, ob das der Fall ist.

Bei vielen Accounts mit vielen verschiedenen Passwörtern empfiehlt sich die Verwendung eines Passwortmanagers. Diese Programme erstellen und speichern für jedes Ihrer Konten komplexe, einzigartige Passwörter, und nehmen Ihnen somit die Arbeit ab. In der Regel sichern Sie diese Passwort-Datenbank mit einem Master-Passwort, Ihrem Fingerabdruck, oder einem Scan Ihres Gesichts.

Zwei-Faktor-Authentifizierung

Eine weitere Sicherheitsstufe, die Sie im besten Fall immer aktiviert haben sollten, ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Somit benötigen Angreifer nicht nur Ihr Passwort, sondern auch Zugriff auf Ihren zweiten Faktor, zum Beispiel Ihr Handy. Der Zugriff auf das Konto ist dann nur möglich, wenn Sie Ihre Anmeldung noch einmal extern über diesen Faktor bestätigen. Auch GMX arbeitet mit diesem zusätzlichen Schutzmechanismus, um Sie und Ihre Daten optimal zu schützen.

Sie sehen, optimaler Schutz muss nicht kompliziert sein. Wenn Sie unsere Tipps befolgen, können Sie das Risiko erheblich reduzieren und Ihre Social-Media-Konten wirksam vor Cyberkriminellen schützen.
Denken Sie immer daran: Ihre Online-Sicherheit beginnt mit einem sicheren Passwort.

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