Schützen Sie Ihre Finanzdaten vor Hacking

Ihre Zahlungsplattform oder Ihre Online-Shopping-Plattform – von Fremden gehackt? Eine schreckliche Vorstellung. Doch immer wieder passieren solche Szenarien! Wir zeigen, wie es dazu kommt, welche Konsequenzen geklaute Finanzdaten nach sich ziehen können und wie Sie am besten vorbeugen.

Die Tageszeitung, das Meeting am Arbeitsplatz oder die Terminvereinbarung beim Arzt: Unsere Welt wird immer digitaler – und auch unser Geld und unsere finanziellen Transaktionen bleiben davon nicht ausgenommen:

Online-Banking, digitale Wallets und Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Apple Pay gehören längst zum Alltag. Den Kaffee mit dem Handy zu bezahlen oder den Kontostand und die letzten Transaktionen vom eigenen Computer aus abzurufen, sind durchaus sinnvolle Vereinfachungen.

Viele Menschen haben bei diesen Neuerungen jedoch auch Sicherheitsbedenken und diese sind nicht unbegründet. Denn gelingt es Cyberkriminellen Zugriff auf einen dieser Accounts zu erlangen, können sie mit wenigen Klicks großen Schaden anrichten. Und zwar in verschiedener Hinsicht:

Achtung: Es drohen hohe finanzielle Verluste

Mehr als ein Viertel aller Umsätze im deutschen Online-Handel wurden 2023 über PayPal abgewickelt. Solche Online-Bezahldienste erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da sie eine schnelle und einfache Bezahlung ermöglichen.

Doch genau hier lauern auch Gefahren: Knacken Cyberkriminelle Ihr Passwort, können sie von Ihrem Konto aus Überweisungen durchführen. Den Angreifern stehen nun alle Türen offen. Innerhalb kurzer Zeit kann es ihnen gelingen, Ihr gesamtes Konto leer zu räumen.

Doch auch die Banken und Zahlungsdienstleister sind sich dieses Risikos bewusst und haben deshalb einige Sicherheitsmechanismen eingebaut. Diese sollen verhindern, dass Kriminelle in kurzer Zeit große Geldbeträge überweisen können. Bei größeren Überweisungen werden Sie daher in der Regel aufgefordert, die Zahlung über einen zweiten Faktor, meist eine weitere App Ihrer Bank/Ihres Zahlungsdienstleisters, zu verifizieren. Doch dazu später mehr.

Aber auch auf diese zusätzlichen Sicherheitsmechanismen haben die Hacker eine Antwort. Sie umgehen sie einfach mit vielen kleinen Überweisungen. Zudem erwecken sie so den Eindruck, dass es sich bei den Transaktionen um mehrere kleine Bestellungen handelt.

In einer Zeit, in der immer mehr online bestellt wird, können diese gefälschten Transaktionen leicht zwischen anderen, echten Belegen untergehen.

Identitätsdiebstahl kann bis vor Gericht führen

Wenn Hacker Zugriff auf Ihr Konto haben, können sie es nicht nur für direkte Überweisungen missbrauchen. Sie können auch Ihre Identität klauen und sie für illegale Machenschaften im Darknet missbrauchen (Geldwäsche, Waffenhandel oder sogar Schlimmeres). Es kann ihnen sogar gelingen, in Ihrem Namen einen Kredit aufzunehmen.

Bis zur Klärung durch Ihre Bank können Wochen vergehen, während die Beträge bereits abgebucht und Ihr Konto belastet wurde.

So sehen Sie sich schnell mit Forderungen konfrontiert, die Sie nie verursacht haben. Und das kann böse Folgen haben! Im schlimmsten Fall leidet nicht nur Ihre Kreditwürdigkeit, sondern es kann auch rechtliche Konsequenzen haben, wenn Sie als Verdächtige(r) behandelt werden oder die Bank Ihnen nicht glaubt, dass Sie den Kredit nicht abgeschlossen haben. Sie müssen dann erst einmal das Gegenteil beweisen!

Erpressung: Daten gegen Lösegeld

Nicht nur Gesundheitsdaten sind für Erpresser sehr attraktiv: Auch Finanzdaten wie Kreditkartennummern, Kontonummern, Daten zu finanziellen Transaktionen oder Investitionsportfolios sind Objekte der Begierde.

Einmal erbeutet, können Hacker diese Daten nutzen, um Sie zu erpressen. Sie drohen damit, Ihnen weiteren finanziellen Schaden zuzufügen, wenn Sie nicht zahlen. Besonders für Unternehmen oder Selbstständige kann dies desaströs sein, da auch Kundendaten auf dem Spiel stehen.

Der beste Schutz: ein sicheres Passwort

In seiner mehrfach verfilmten Roman- und Hörspielreihe "Per Anhalter durch die Galaxis" beschreibt der englische Autor Douglas Adams die "42" als die Antwort auf die "endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest". Die "42" ist dementsprechend so etwas wie die allgemein gültige Antwort auf alle Fragen.

Diese Metapher einer Universalantwort lässt sich übrigens auch auf die Sicherheit im Internet anwenden: Denn die "endgültige Frage nach dem sicheren digitalen Leben" lässt sich eindeutig mit "sicheres Passwort" beantworten.
 
Erinnerung: Das ist ein "sicheres Passwort"

Die Anforderungen an ein sicheres Passwort sind durchaus komplex.
Es sollte aus mindestens 12 Zeichen bestehen und sowohl Klein-, als auch Großbuchstaben, sowie Sonderzeichen enthalten.

Ob Ihr Passwort den aktuellen Passwortrichtlinien entspricht, können Sie kostenlos und vollkommen sicher im Passwort-Check in Ihrem GMX Postfach prüfen.

So vergessen Sie kein Passwort mehr!

Es ist schon schwer genug, sich ein komplexes Passwort zu merken, aber bei mehreren kann man schnell den Überblick verlieren. Hier helfen Merksätze oder Eselsbrücken.

Gerade bei Passwörtern, die man nicht so oft braucht, ist es auf Dauer nicht einfach, keines zu vergessen. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines Passwort-Managers. Diese Programme erstellen und speichern für jedes Ihrer Konten komplexe und einzigartige Passwörter, und nehmen Ihnen somit die Arbeit ab. In der Regel sichern Sie diese Passwort-Datenbank mit einem Master-Passwort, Ihrem Fingerabdruck, oder einem Scan Ihres Gesichts.

Was gilt es außerdem zu beachten?

Zweiter Faktor/Multifaktor beim Login

Eine weitere Sicherheitsstufe, die Sie im besten Fall bei Ihren Online-Accounts immer aktiviert haben sollten, ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Diese schützt Ihr Konto zusätzlich zu Ihrem Passwort mit einem zweiten Faktor.

Möchten Sie sich in Ihrem Account einloggen, müssen Sie diese Anmeldung noch mit Ihrem zweiten Faktor, zum Beispiel Ihrem Handy, bestätigen. Sie können sich das so vorstellen, dass Sie nicht nur Ihren Schlüssel (in der Metapher Ihr Passwort) brauchen, um Ihre Haustür zu öffnen, sondern auch Ihren Ausweis (z. B. Ihr Handy).

IT-Sicherheit

Neben einem starken Passwort gilt es aber auch, gewisse Regeln bei der IT-Sicherheit einzuhalten:

Ist Ihr Computer nicht ausreichend durch eine Firewall und Antivirenprogramme geschützt, können Sie sich leicht Spionagesoftware auf Ihrem Rechner einfangen. Diese protokolliert dann Ihre Tastatureingaben und sendet die Zugangsdaten für Ihr Online-Banking an Dritte. Oder aber Sie werden direkt erpresst: Geld gegen Herausgabe Ihrer gehackten Zugangsdaten!

Faktor Mensch & Social Engineering

Ein weiteres mögliches Szenario ist: Sie fallen über eine gefälschte Mail mit dem Logo Ihrer Bank oder über einen betrügerischen Anruf auf einen Phishing-Angriff herein und geben unbedarft Ihren Nutzernamen und Ihr Passwort für Ihren Bank-Account preis. Seien sich dessen immer bewusst: Solche Angriffe erfolgen täglich über die verschiedensten Maschen und Kommunikationskanäle, beruflich wie privat.

Wichtig: Lassen Sie sich niemals zur Herausgabe dieser Daten drängen!

Im Fokus der Angreifer: Ihr E-Mail-Account

Überlegen Sie einmal, wie viele Ihrer Konten mit Ihrer E-Mail-Adresse verknüpft sind: Bankkonten, Online-Shops, soziale Netzwerke - eigentlich alles. Gelingt es Hackern, Ihren E-Mail-Account zu kapern, können sie sich mit der Funktion "Passwort zurücksetzen" Zugriff zu Ihren anderen Online-Konten verschaffen und großen Schaden anrichten.

Deshalb: Sichern Sie auch und vorzugsweise Ihr E-Mail-Konto mit einem einmaligen und besonders starken Passwort und aktivieren Sie auch hier am besten die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Ihr E-Mail-Account ist Ihr zentraler Zugangspunkt zum digitalen Leben - verlieren Sie ihn, verlieren Sie die Kontrolle.

Schon gewusst? Auch GMX bietet die Zwei-Faktor-Authentifizierung als zusätzlich Schutzmechanismus, um Sie und Ihre Daten optimal zu schützen.

Was Ihnen im Notfall hilft

Sollte es doch einmal dazu kommen und Sie bemerken, dass es Hackern gelang Zugriff auf Ihr Wallet, PayPal-Konto oder den Online-Banking-Account zu erlangen, heißt es: schnell handeln. Je länger die Kriminellen ihr Unwesen in Ihrem Account treiben, desto größeren Schaden können sie anrichten. Ihre Bank bietet für solche Fälle eine Notfallnummer, mit der Sie Ihr Konto sperren lassen können und auch PayPal bietet einen kostenlosen Kundenservice.

Ändern Sie außerdem sicherheitshalber die Passwörter Ihrer wichtigen Online-Zugänge und prüfen Sie in diesem Zuge auch Ihr E-Mail-Postfach auf mögliche Hacking-Aktivitäten.
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Quellen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/224827/umfrage/marktanteile-von-zahlungsverfahren-beim-online-handel/

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