Catfishing: Vorsicht – falsche Identität
Erfolgreich und extrem attraktiv: Mit gefakten Profilen erschleichen sich Hochstapler und Betrüger in den sozialen Medien und Dating-Plattformen das Vertrauen ihrer Opfer. Doch zu welchem Zweck?
Was ist Catfishing?
Ist von Catfishing im Internet die Rede, so geht es um Täuschung. Mithilfe einer falschen Identität geben sich Catfisher auf Dating-Plattformen oder in den sozialen Medien als eine andere Person aus und wollen sich das Vertrauen und die Sympathie ihrer Opfer erschleichen.Das gefälschte Profil kann hierbei entweder frei erfunden sein, oder aber es handelt sich um einen Identitätsdiebstahl. In beiden Fällen werden Personen, die auf Catfishing hereinfallen, emotional manipuliert.
Was steckt hinter dem Begriff "Catfishing"?
Die nähere Betrachtung von "Catfishing" zeigt: Bereits der Ursprung des Begriffs geht auf einen Schwindelei zurück!Katzenwelse ("Catfish") wurden beim Fischfang zur Täuschung von gefangenem Kabeljau eingesetzt. Um dem Kabeljau vorzugaukeln, er befände sich noch immer im offenen Ozean, fügten Fischer den Transportboxen ein paar Welse hinzu. Dank dieses Täuschungsmanövers bewegte sich der gefangene Kabeljau, wodurch sich die Qualität und Frisches von dessen Fleisch bis zum Anlegen scheinbar besser erhalten ließ.
Catfishing als Synonym für falsche Online-Identitäten
Catfishing als Synonym für eine falsche Online-Identität hat sich aber erst durch einen Film etabliert:In "The Catfish" aus dem Jahr 2010 lernt ein Mann beim Online-Dating eine Frau kennen, die ihm die Romanze aber nur vorgegaukelt hat. Der Mann konfrontiert den Ehemann und erfährt von diesem: Durch das Täuschungsmanöver und die erotische Umtriebigkeit seiner Frau bleibe ihr gemeinsames Eheleben spannend. So wie beim Catfishing eben.
Und so wird der Begriff Catfishing mit Schwindel und Irreführung auf Online-Plattformen in Verbindung gebracht.
Welche Motive für Catfishing gibt es?
Hinter Catfishing können die unterschiedlichsten Motive stecken:- Finanzieller Betrug: Oftmals erschleicht sich der Täter oder die Täterin das Vertrauen des Opfers, um monetäre Unterstützung zu ergattern. Auf Dating-Plattformen wird dies auch als Romance Scamming bezeichnet.
- Identitätsbetrug: Der Täter oder die Täterin wollen nicht immer Ihr Geld, manchmal wollen sie auch persönliche Informationen oder Ihre Daten. Dafür kann es viele Gründe geben, z. B. um sich als Sie auszugeben und Straftaten in Ihrem Namen zu begehen.
- Anerkennung & Aufmerksamkeit: Der Wunsch, jemand anderes zu sein, kann durch Catfishing in Erfüllung gehen. Das Ziel ist dann, durch die falsche Persönlichkeit Zuneigung zu erlangen.
- Selbstbehauptung & Nervenkitzel: Auch zum Prahlen bei Freunden erstellen Catfisher ein Fake-Profil.
- Anonymität: Mit einer falschen Identität kann man im Internet unerkannt bleiben. Das wird bspw. zum Fremdgehen genutzt. Ebenfalls im Schatten der Anonymität findet eine weitere kriminelle Handlung statt: Das Cybergrooming. Hierbei verschleiern Erwachsene ihre wahre Identität, um sich Kindern anzunähern.
- Mobbing: Findet das Täuschungsmanöver über eine größere Zeitspanne statt, so gibt das Opfer evtl. persönliche oder intime Informationen preis. Diese können in Form von (Cyber-)Mobbing gegen die betroffene Person verwendet werden – so wie auch beim Doxing. Dabei kann Rache ein weiteres Motiv sein.
Wie enttarne ich einen Catfish?
Wichtig zu wissen: Catfisher konstruieren oft ein ganzes Lügengebilde. Sie präsentieren sich auf geklauten oder gefakten Profilbildern oft strahlend schön oder überdurchschnittlich muskulös. Auch der Lebenslauf samt Hobbies ist frei erfunden und wirkt meist zu schön um wahr zu sein.
Fällt man auf Catfishing herein, kann es sich schwerwiegend auswirken – sowohl auf emotionaler als auch auf finanzieller Ebene. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Betrügerinnen und Betrügern im Netz rechtzeitig auf die Schliche zu kommen:
- Sie haben ein ungutes Bauchgefühl bezüglich der Echtheit der Person? Dann recherchieren Sie im Internet: Geben Sie den Namen in die Suchmaschine ein und überprüfen Sie, ob es die Person wirklich gibt. Versichern Sie sich, dass die Informationen widerspruchsfrei sind. Gehen Sie bei Verdacht offensiv auf die Person zu.
- Finden Sie bis auf die Dating-Plattform oder den Kanal, in dem Sie den potenziellen Betrüger kennengelernt haben, sonst keinerlei Spuren von der Person im Netz, deutet dies auch auf einen "Catfish" hin.
- Wirkt das Foto zu professionell, zu "geleckt" oder irgendwie gestellt? Kommt Ihnen der Körper oder das Gesicht der Person auf dem Bild unnatürlich vor? Bzw. sind Fehler in der Darstellung zu sehen: z. B. fehlende Gliedmaßen, zusätzliche Finger, oder zu große Augen, oder sieht der Hintergrund seltsam aus? Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass es sich um ein KI-generiertes Bild oder ein "Deepfake" handelt. Dies könnte auch ein Hinweis auf einen Betrugsversuch sein.
- Versuchen Sie, ein Treffen an einem öffentlichen Ort zu organisieren – so können Sie auf Nummer Sicher gehen und sich ein echtes Bild von der Person verschaffen.
- Vorab ist auch ein Video-Chat denkbar – lehnt die Person ein Treffen oder sogar schon den Video-Chat ab, ist etwas faul und alles deutet auf Betrug hin!
Wie kann ich mich vor Catfishing schützen?
- Achten Sie darauf, ob die Person, die Sie kontaktiert, jemand ist, den Sie kennen, oder eine gänzlich fremde Person. Seien Sie vorsichtiger gegenüber Fremden.
- Überlegen Sie sich gut, welche Informationen Sie über sich selbst online offenlegen. Vermeiden Sie die Angabe persönlicher oder intimer Details, und prüfen Sie genau, wem Sie Bilder schicken und wer bzw. was darauf abgebildet ist. Cyberkriminelle könnten versuchen, Sie mit Ihren Bildern oder privaten Informationen zu erpressen.
- Hinterfragen Sie kritisch: Bittet Sie die Person um hohe Geldsummen und will, dass Sie Geld auf ein ausländisches Konto einzahlen (auch wenn der Grund plausibel klingt), dann sollten Ihre Alarmglocken läuten
https://en.wikipedia.org/wiki/Catfish_(film)
Stand: 16.02.2024
Wurden Sie selbst schon Opfer von Catfishing?
Oder kennen Sie jemanden in Ihrem Bekanntenkreis?
Leider ist diese Umfrage bereits beendet
418 Personen finden diesen Artikel hilfreich.
Ähnliche Artikel