Erfüllt Ihr WLAN alle Sicherheitsstandards?

Ist Ihre Internetverbindung zuhause sicher genug oder wäre es Eindringlingen möglich, persönliche Daten abzugreifen? Finden Sie es mit unserer Checkliste heraus!
Über das WLAN zuhause sind all unsere privaten Geräte – ob Computer, Smartphone oder Smart TV – mit dem Internet verbunden. Neben dem bequemen Surfen auf der Couch wird das Netzwerk allerdings auch für persönliche Zwecke (wie bspw. Online-Banking) verwendet. Daher bietet es eine große Angriffsfläche und deswegen ist es wichtig, den WLAN-Router besonders gut zu schützen.

Welche Risiken birgt ein ungeschützter WLAN-Router?

  • Private Informationen wie Passwörter, E-Mails oder Bankdaten können abgegriffen oder gestohlen werden.
  • Web-Aktivitäten wie bspw. zuletzt aufgerufene Seiten oder genutzte Programme können ausgespäht werden.
  • Der eigene Internetzugang kann für illegale Aktivitäten missbraucht werden.
  • Gesendete oder empfangene Daten können abgefangen werden.
  • Auf allen Geräten, die mit dem WLAN-Router verbunden sind, kann Malware installiert werden.
Das private WLAN bietet eine große Angriffsfläche. Schützen Sie es daher ausreichend!
Das private WLAN bietet eine große Angriffsfläche. Schützen Sie es daher ausreichend!
Folgende Tipps verhelfen Ihnen zu mehr Sicherheit!

Sicheres Passwort

Richten Sie sich ein sicheres WLAN-Passwort ein

Viele Gründe sprechen dafür, das voreingestellte Passwort Ihres Routers zu ändern:
  • Es lässt sich oftmals schlecht merken.
  • Das Passwort ist in den meisten Fällen bereits beim Kauf des Routers auf der Rückseite aufgeklebt. Allein diese Tatsache bringt gewisse Risiken mit sich.
Somit sollten Sie (analog zu Ihrem E-Mail-Postfach) ein Passwort auswählen, das Sie sich leicht merken können, aber dennoch ausreichende Sicherheit gewährleistet.

So ändern Sie Ihr WLAN-Passwort und Ihr Router-Passwort

Je nach Anbieter unterscheidet sich durchaus auch die Vorgehensweise, wie Sie das Passwort des WLAN-Routers ändern können. Grundsätzlich ist es erforderlich, sich im Browser im Benutzerkonto/-bereich Ihres Anbieters (z. B. FRITZ!Box) einzuloggen bzw. sich in die Einstellungen Ihres Routers einzuwählen. Hier melden Sie sich über einen Administrator-Account an, welcher mithilfe eines Standardnamens und -passworts erreichbar ist. In dieser Benutzeroberfläche können Sie nun das voreingestellte WLAN-Passwort in Ihr Wunschpasswort verwandeln.

Für alle Geräte eines Modells sind die Login-Daten des Administrator-Accounts (Nutzername und Router-Passwort) gleich. Aus diesem Grund sind sie simpel gehalten und lauten meist "admin" oder "1234". Diese Zugangsdaten finden Sie – genau wie das voreingestellte WLAN-Passwort – auf der Unterseite Ihres Routers.

Daher wichtig: Wenn Sie auf der sicheren Seite sein möchten, ändern Sie die Anmeldedaten für Ihr Administrator-Konto direkt nach dem Kauf des Routers.
 
Sicherheitstipp:
Ihr WLAN-Passwort und Ihr Router-Passwort sollten nicht identisch sein! Wie auch beim sicheren E-Mail-Passwort gilt: Jeder Online-Dienst sollte über ein eigenes Passwort verfügen!

Netzwerknamen ändern

Um ganz sicher zu gehen, sollten Sie neben dem Passwort auch den werksseitig eingestellten Netzwerknamen Ihres WLANs umbenennen. Manche Router geben allein mit ihrem Namen konkrete Angaben zu bspw. Modell oder Hersteller. Auch wenn diese Produktinformationen für Sie selbst keine Rolle spielen, können Sie Kriminellen damit den Weg in Ihr Netzwerk frei machen. Denn ist für ein bestimmtes Router-Modell eine Sicherheitslücke bekannt, so können Hacker sich allein anhand des Modellnamens in Ihr privates Netzwerk einklinken.

Zudem sind Netzwerknamen ungeeignet, die auf Ihre Person hinweisen. Auch diese Angaben können für mögliche Angreifer nützlich sein oder etwa missbraucht werden. Richten Sie sich aus diesem Grund am besten ein Pseudonym ein, welches in keiner Weise mit Ihnen zusammenhängt.

Der Name des Netzwerks lässt sich ebenfalls in den Router-Einstellungen ändern. Loggen Sie sich in Ihr Benutzerkonto ein und passen Sie dort den Netzwerknamen an.

Verschlüsselung aktivieren

Eine Verschlüsslung schützt Sie vor unbefugten Personen, die auf Ihren Datenverkehr zugreifen möchten. Ohne eine aktive Verschlüsselung besteht eine Schwachstelle in Ihrem Netzwerk und Eindringlingen sind alle Türen geöffnet.

Die WPA2 (WiFi Protected Access 2) ist hierbei der gängige Verschlüsselungsstandard, der über das sicherste Verschlüsselungsverfahren verfügt.

Gast-Zugriff erstellen

Jede Person, der Sie Ihr WLAN-Passwort geben, und jedes Gerät, das sich mit Ihrem Router verbindet, gehört ab diesem Zeitpunkt zu Ihrem Netzwerk. Sie können nicht kontrollieren, welche Seiten unter Ihrer IP-Adresse aufgerufen oder welche Dateien heruntergeladen werden. Aus diesem Grund ist ein Gast-Netzwerk ein einfacher Weg, Ihr privates Netzwerk mit persönlichen oder sensiblen Daten wie bspw. Online-Banking von Besuchern zu trennen.

So ein Gast-Zugriff lässt sich ebenfalls in den Router-Einstellungen einrichten und hat die gleichen Funktionen wie das Haupt-Netzwerk. Sie können das Passwort hierfür selbst auswählen und jederzeit ändern.
 
Wussten Sie schon?
In den Router-Einstellungen ist es möglich, einzelne Geräte aus Ihrem Netzwerk zu entfernen und diesen den Zugriff zu verwehren. Sie sehen hier eine Auflistung aller Geräte, die sich jemals mit Ihrem Router verbunden haben und können diese individuell von der Liste streichen. Schon haben diese keinen Zugriff mehr auf Ihren WLAN-Router.

WLAN-Router regelmäßig aktualisieren

Nicht nur bei Ihrem Handy oder Ihrem Rechner sollten Sie regelmäßig ein Softwareupdate durchführen – auch der WLAN-Router verlangt ab und an eine Aktualisierung der Firmware. Nur so können Fehler korrigiert und die Sicherheit gewährleistet werden.

Im Konfigurationsmenü Ihres Routers können Sie überprüfen, ob Ihr Gerät auf dem neusten Stand ist. Meist gibt es hier die Option "ausstehende Updates" und es lässt sich die automatische Aktualisierung aktivieren.
 

Quellen:

https://www.bsi.bund.de/dok/6596788, Stand: 15.05.2023
https://www.bsi.bund.de/dok/6599080, Stand: 15.05.2023
 
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