Ein Lkw-Fahrer hat in den USA mehr als 20.000 Liter Diesel ins Erdreich abgelassen – und muss dafür ins Gefängnis. Der Grund für sein Handeln erstaunt.

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Ein Lkw-Fahrer hat im US-Bundesstaat Maryland insgesamt 5.324 Gallonen (20.153 Liter) Diesel in die Umwelt abgelassen. Dafür muss er jetzt 60 Tage ins Gefängnis. Ursprünglich stand für ihn eine deutlich höhere Freiheitsstrafe in Aussicht. Der Fahrer hat seine Schuld vor Gericht eingestanden – unter anderem hatte ihn eine Überwachungskamera bei seinen nächtlichen Taten gefilmt.

Wie das Büro des Staatsanwalts des Bundesstaats Maryland Anthony G. Brown mitteilt, hat der Trucker den Inhalt seines Tankwagens illegal entsorgt, umso schnell wie möglich eine neue Ladung Kraftstoff abholen zu können. Die Verträge des Lkw-Fahrers sahen vor, dass er seine Entlohnung für das Abholen der Ladung bekommt – nicht für das Ausliefern. Also lud der Trucker am 3. Oktober 2023 am Motiva fuel terminal in Baltimore City 7.500 Gallonen Diesel (28.390 Liter) in seinen Tanklastzug. Bereits am kommenden Tag um 3:43 Uhr morgens holte er mit 8.200 Gallonen Benzin (31.040 Liter) die nächste Ladung. Das Büro des Staatsanwalts weist darauf hin, dass der Tanklastzug komplett entleert sein musste, um eine andere Sorte Kraftstoff zu laden – wie in diesem Fall Benzin.

Am 4.Oktober hat der Trucker 2.159 Gallonen Diesel (8.172 Liter) an eine Quarles-Tankstelle in der Stadt Elkridge (16 Kilometer südwestlich von Baltimore) geliefert. Die Staatsanwaltschaft betont, dass dies der einzige Teil der Ladung war, den der Fahrer legal gelöscht hat.

Morgens um 3:01 Uhr per Kamera erwischt

Um 2:56 Uhr morgens hat der Tanklastzug-Fahrer zirka 4.300 Gallonen (16.277 Liter) rechts und links der Route 10 abgelassen – dies hat die Staatsanwaltschaft inzwischen anhand von Bodenproben bewiesen. Kurz danach hat der Trucker Diesel direkt auf dem Digiulian Boulevard abgelassen – seine eigene Dashcam filmt, wie der Diesel vom hinteren Ende des Lastzugs nach vorn am Fahrerhaus vorbeiläuft. Den Kraftstoffbach filmt dann um 3:01 Uhr auch eine in der Nähe installierte Überwachungskamera. Der Diesel strömte über eine Strecke von zirka 230 Metern in eine Sackgasse, wo er ins Abwassersystem gelangte. In der Kanalisation floss der Treibstoff unter der gerade belieferten Tankstelle hindurch bis in eine Sickergrube. Untersuchungen haben ergeben, dass bei dieser Aktion 1.000 Gallonen Diesel (3.785 Liter) in die Umwelt gelangt sind.

Staatsanwalt Brown ist entsprechend entsetzt: "Das illegale Ablassen von Tausenden Gallonen Dieselkraftstoff ist eine verantwortungslose Handlung, die die öffentliche Gesundheit gefährdet. Giftstoffe aus diesem Kraftstoff können unsere Wasserwege schädigen, unseren Boden verunreinigen und unsere Gesundheit gefährden."

Der rein wirtschaftliche Schaden durch den Verlust des Diesels hat in dem Strafrechts-Urteil keine Rolle gespielt. Für den Endkunden kostet Diesel im Jahresdurchschnitt an einer Tankstelle in Maryland aktuell 4,17 Dollar pro Gallone – der illegal entsorgte Diesel war also zirka 22.200 Dollar (21.281 Euro) wert. Möglicherweise kommen auf den Trucker also auch noch zivilrechtliche Schadensersatz-Forderungen des Diesel-Eigentümers zu.

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Von dem ursprünglich geforderten einem Jahr Freiheitsentzug muss der Lkw-Fahrer nur 60 Tage absitzen – die restliche Freiheitsstrafe hat das Gericht zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem muss der Trucker insgesamt 10.000 Dollar (umgerechnet zirka 9.613 Euro) an Maryland Oil Disaster Containment, Clean Up and Contingency Fund des Umweltministeriums von Maryland zahlen.  © auto motor und sport

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