Jedes Jahr zu Schulbeginn machen sich wieder Tausende Schüler auf den Weg zur Schule. Es gibt viel zu lernen: So auch den sicheren Schulweg ohne Begleitung der Eltern. Aus diesem Grund sollten die Erwachsenen auch wissen, worauf es ankommt, damit der Nachwuchs sicher ans Ziel kommt.

Mehr zum Thema Mobilität

Alle 17 Minuten passiert auf Deutschlands Straßen ein Unfall, an dem ein Kind zwischen 6 und 14 Jahren beteiligt ist. 30.000 verunglücken so jährlich, meist auf dem Schulweg beim Überqueren der Fahrbahn. Die Fähigkeit der neuen Verkehrsteilnehmer, den Autoverkehr wahrzunehmen und richtig einzuschätzen, ist noch nicht so ausgeprägt wie bei Erwachsenen. Eine gute Vorbereitung auf den Straßenverkehr ist daher nötig, raten auch der Automobilclub von Deutschland (AvD) und der ADAC angesichts der erschreckenden Unfall-Statistiken. Eltern stehen hierbei in der Pflicht, den Nachwuchs bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen im Straßenverkehr vorzubereiten.

Spielerisch üben: Der Schulweg als Schnitzeljagd

Eltern sollten schon einige Wochen vor dem ersten Schultag den Schulweg mit dem neuen Verkehrsteilnehmer einüben. Gehen Sie den Weg gemeinsam mit Ihrem Kind ab und erklären Sie an besonders unübersichtlichen Gefahrenstellen im Straßenverkehr, wie es sich verhalten soll. Das geht auch spielerisch: Machen Sie den Schulweg zu einer spannenden Schnitzeljagd. Malen Sie mit bunter Kreide zehn Zentimeter von der Bürgersteigkante entfernt eine Stopplinie auf den Weg, die die Kinder nur überschreiten dürfen, wenn sie nach links, rechts und wieder links geschaut haben und kein Auto in Sicht ist.

Schulkind mit eigenem Chauffeur?

Oft bilden sich vor Grundschulen kurz vor Schulbeginn regelrechte Autokorsos mit Eltern, die ihre Kinder direkt vor dem Schultor absetzen. Für viele Eltern ist das nicht nur die sicherste Möglichkeit, ihr Kind unbeschadet in die Schule zu bringen, oft ist der Grund auch praktischer Natur: Viele nutzen den Weg zum Arbeitsplatz, um ihr Kind an der Schule abzusetzen. Der AvD merkt in diesem Zusammenhang auch an, dass ein solches Verhalten der Eltern nicht nur dazu führt, dass es zu unübersichtlichen Situationen durch an- und abfahrende Fahrzeuge kommt, sondern es die Kinder auch um die Erfahrung, selbst Verantwortung zu übernehmen und Selbstständigkeit zu erlernen, bringt – einmal abgesehen davon, dass ein paar Schritte an der frischen Luft gesünder sind als der Chauffeurservice der Eltern.

Kleidung: Bunt und reflektierend

Besonders in den Herbst- und Wintermonaten sollten die Kinder bunte, auffällige Kleidung tragen, um in der Dunkelheit von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen zu werden. Hilfreich sind auch an der Kleidung befestigte Reflektoren, fluoreszierende Warnwesten und ein Schulranzen mit großen, reflektierenden Flächen. Achten Sie beim Ranzenkauf auf deren Größe, Streubreite und Reflexionsgrad.

Keine Hektik, kein Zeitdruck

Planen Sie genug Zeitpuffer für den Weg ein. Kinder lassen sich leicht ablenken. Wenn sie sich dann beeilen müssen, passieren Fehler und Unfälle durch Unachtsamkeit schneller. Ideal ist es, wenn Ihr Kind eine viertel Stunde vor Unterrichtsbeginn in unmittelbarer Nähe der Schule ist, rät die Deutsche Verkehrswacht. Auch aus diesem Grund sollten Sie gemeinsam mit dem Nachwuchs den Schulweg vorab ablaufen und die Zeit stoppen, die dafür benötigt wird.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.