Wer im Sommer Kinder oder Tiere in der prallen Sonne im Auto zurücklässt, muss mit schlimmen Folgen rechnen. Aber auch Cabriobesitzer und andere Autofahrer sollten Hitze nicht unterschätzen.

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In der Sommerhitze kann der Gedanke "Ich bin nur mal eben los" rasch zu einem bösen Trugschluss werden. Kreislaufzusammenbruch, Hitzschlag und im schlimmsten Fall der Hitzetod: Es kommt immer wieder vor, dass Eltern unterschätzen, welche Kraft die Sonne auf ein abgestelltes Auto haben kann. Diverse Versuche von Wissenschaftlern, Feuerwehren und Tierschützern zeigen: Innerhalb von wenigen Minuten wird das Fahrzeug zu einem Backofen.

Auto wird zur Todesfalle

Um das Leben seiner Liebsten zu gefährden, ist nicht einmal eine Hitzewelle notwendig. Es reichen schon vermeintlich niedrige Temperaturen. Die Feuerwehr Rhein-Erft fand heraus, dass das Auto bereits bei einer Außentemperatur von nur 24 Grad innerhalb von nur einer Stunde zu einem 50 Grad heißen Glutofen wird. Im Hochsommer und bei Temperaturen von 36 Grad, brodelt es im Fahrzeuginneren schon nach läppischen zehn Minuten bei 43 Grad. Selbst bei einem gesunden Erwachsenen können hier Kreislaufprobleme auftreten. Ein Hund, der deutlich empfindlicher ist, wäre wohl längst an einem Hitzschlag gestorben.

Fenster einen Spalt offen lassen – reicht nicht

Das Auto heizt sich in der Sonne wie in einem Treibhaus auf, wodurch im Wagen viel höhere Temperaturen entstehen als draußen. Es bringt auch nichts, im Schatten zu parken oder das Fenster einen Spalt weit offen zu lassen. Der Luftzug ist viel zu gering und der gewünschte Effekt verpufft wie ein Tropfen auf einem heißen Armaturenbrett. Lassen Sie daher nie ihr (schlafendes) Kleinkind oder ihr Haustier alleine in der Sommerhitze zurück – auch nicht für wenige Minuten.

Schwere Konsequenzen drohen

Wer dennoch Mensch oder Tier der Hitzegefahr aussetzt, muss sich womöglich mit einem Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz oder Körperverletzung verantworten. Passanten, die eingeschlossene Personen oder Tiere entdecken, sollten rasch die Polizei alarmieren. Die Beamten sind befugt, das Auto notfalls gewaltsam zu öffnen. Die Versicherung springt bei solch gefährlichem Leichtsinn nicht ein. Ist die Polizei noch nicht vor Ort und besteht akute Lebensgefahr, sollten Sie eine mögliche Sachbeschädigung abwägen und gegebenenfalls eine der Seitenscheiben mit einem spitzen Gegenstand einschlagen. Achtung: Theoretisch sind für die Retter dennoch rechtliche und finanzielle Konsequenzen möglich.

Cabriofahrer und Sommerhitze

Auch Fahrer eines Cabriolets sollten die Sonneneinwirkung nicht unterschätzen. Ein Sonnenstich kann auch bei langen Fahrten unter freiem Himmel eintreten. Kreislaufprobleme und Übelkeit sind die Folge. Wer dem entgegenwirken möchte, sollte zumindest einen Hut oder Ähnliches tragen, um sich vor der direkten Sonneneinstrahlung zu schützen. Natürlich droht in einem solchen Fall auch der klassische Sonnenbrand. Das gilt übrigens auch für Autofahrer herkömmlicher Fahrzeuge, die bei geöffnetem Fenster unterwegs sind.

Des Weiteren sollte über lange Strecken im Sommer auch während der Autofahrt ausreichend Flüssigkeit - am besten Wasser, erfrischende Saftschorlen oder Tee - zu sich genommen werden. Denn während der normalen Autofahrt kann die Hitze im Fahrzeug dazu führen, dass die Konzentration abnimmt und der Kreislauf schlappmacht. Wenn das Fahrzeug über eine Klimaanlage verfügt, sollte diese daher auch auf langen Touren genutzt werden, um im Auto für angenehme Temperaturen zu sorgen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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