Es ist der Albtraum eines jeden Autofahrers: Wer auf der Autobahn auf einen Falschfahrer trifft, hat oft nicht mehr die Zeit nachzudenken. Daher sollten Sie wissen, was zu tun ist, um im Ernstfall die richtige Entscheidung zu treffen. Der ADAC hat zahlreiche Tipps für das Verhalten bei Geisterfahrern zusammengestellt.

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Alle fahren mit hoher Geschwindigkeit in die gleiche Richtung und plötzlich sieht man das eine Fahrzeug, das einem entgegenkommt: Falschfahrer sorgen jedes Jahr für traumatische Erlebnisse und schlimme Unfälle auf der Autobahn. Laut einer aktuellen Auswertung hat der ADAC alleine im vergangenen Jahr 2.200 Verkehrsfunk-Warnmeldungen über Falschfahrer gezählt. Auch 2015 waren es ähnlich viele. Von den 393 getöteten Menschen auf Deutschlands Autobahnen 2016, verloren immerhin zwölf Menschen ihr Leben durch einen Geisterfahrer. Im Durchschnitt der letzten Jahre waren es sogar 19. Doch wie sollten sich Autofahrer verhalten, wenn sie auf einen Falschfahrer treffen?

Bei einem Falschfahrer nach rechts orientieren

Sollten Sie im Radio oder über Ihr Navigationssystem erfahren, dass auf Ihrer Strecke ein Falschfahrer unterwegs ist, gilt es zunächst die Ruhe zu bewahren. Verringern Sie Ihre Geschwindigkeit und überholen Sie nicht mehr, orientieren Sie sich am rechten Fahrbahnrand und fahren Sie auf den äußeren rechten Fahrstreifen (nicht auf den Seitenstreifen). Es ist außerdem angebracht, den Warnblinker einzuschalten, so der ADAC.

Um keinen Auffahrunfall zu riskieren, sollten Sie grundsätzlich genügend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug halten. Wer die Möglichkeit hat oder absolut sicher gehen will, steuert den nächsten Parkplatz an und wartet, bis die Gefahrensituation vorüber ist und Entwarnung gegeben wurde. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, anstelle des Parkplatzes einfach von der Autobahn abzufahren, sollten Sie an einer Ausfahrt vorbeikommen. Unabhängig von Ihrer Entscheidung gilt es außerdem den Seitenstreifen immer im Auge zu behalten, denn im Notfall können Sie auf diesen ausweichen.

Geisterfahrer sind oft am Wochenende unterwegs

Pro Jahr werden in Deutschland etwa 80 Unfälle wegen Geisterfahrern registriert. Ein Blick in die Zahlen des ADAC verrät außerdem, dass das Risiko am Wochenende deutlich höher ist: Die auffälligste Häufung von Geisterfahrer-Warnmeldungen findet sich zwischen Samstagabend und dem frühen Sonntagmorgen. Während es im Durchschnitt an allen Wochentagen des Jahres 250 Warnmeldungen gab, waren die Freitage bereits mit 300, die Samstage mit 380 und an die Sonntage sogar mit 450 Meldungen am höchsten belastet.

Einen weiteren statistischen Anstieg beobachtete der Automobilclub außerdem in den Sommermonaten des Jahres. Wenige Warnmeldungen gab es hingegen im Frühjahr. Spitzenreiter im Ländervergleich der Falschfahrermeldungen war Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Niedersachsen. Setzt man die Meldungen in den Bezug zur Länge des Autobahnnetzes, gehen die ersten drei Plätze allerdings an die deutschen Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen.

So reagieren Sie, wenn Sie selbst zum Falschfahrer geworden sind

Wenn Sie versehentlich selbst zum Geisterfahrer werden, sollten Sie sofort das Licht und die Warnblinkanlage einschalten und das Fahrzeug so schnell wie möglich an den nächsten Fahrbahnrand fahren. Dabei gilt es, das Auto möglichst dicht an die Leitplanke zu stellen, um Berührungen mit dem laufenden Verkehr und Unfälle durch Ausweichmanöver zu vermeiden. Steigen Sie anschließen vorsichtig aus Ihrem Fahrzeug und klettern Sie umgehend hinter die Schutzplanke. Erst jetzt sollten Sie einen Notruf an die Polizei absetzen. Achtung: Versuchen Sie aber unter keinen Umständen, mit Ihrem Pkw selbst auf der Autobahn zu wenden.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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