Der ADAC hat zehn Elektroauto-Ladestationen für den Hausgebrauch bis maximal 500 Euro getestet. Das Niveau ist durchgängig gut.
🏆 Die besten Ladestationen für zu Hause auf einen Blick:
- AC MAX Basic von Delta. Die günstigste unter den getesteten Ladestationen überzeugt mit einem guten Gesamtpaket. Hier den AC MAX Basic von Delta bestellen.
- Ebenfalls empfehlenswert ist die AC Wallbox 11kW von EM2GO. Gute Funktionalität und Sicherheit gepaart mit einer nutzerfreundlichen Handhabung. Hier die AC Wallbox 11kW bestellen.
Nicht nur bei Elektroautos findet derzeit ein Preisrutsch statt. Auch bei Wallboxen, also den Ladestationen für die heimische Garage, purzeln die Preise. Kostete das günstigste Modell im ADAC-Test vom Februar 2022 noch 675 Euro, liegen alle zehn dieses Mal überprüften Modelle unter der 500-Euro-Schwelle. Damals wie heute gilt: Das billigste Modell ist auch das beste. Doch im Unterschied zum früheren Test können bei der Neuauflage alle Wallboxen rundum überzeugen.
Testsieger: Delta AC MAX Basic
Einen Testsieger gibt es natürlich trotzdem. Er heißt AC MAX Basic, stammt vom Hersteller Delta und kostet nur 199 Euro. Mit der Gesamtnote 1,7 erreicht diese Ladestation das Testurteil "gut" und überzeugt durch ihr kompaktes Design, eine einfache Bedienung und die sinnvolle Ausstattung wie Autorisierung, Stromzähler und Steuerung per App. Nachteil: Die App verbindet sich nur per Bluetooth mit dem eigenen Smartphone; der Nutzer oder die Nutzerin muss sich also in der Nähe der Wallbox aufhalten.
Auf Platz zwei folgt die EM2GO AC Wallbox 11 kW, die mit 449 Euro allerdings deutlich teurer ist (Note 1,8). Auch sie schneidet gut ab, verliert allerdings wegen ihres hohen Standby-Verbrauchs Punkte. Knapp dahinter landet auf dem dritten Platz die Ultimate Speed Wallbox 11 kW (ab 369 Euro, Note 1,9), die beim Discounter Lidl erhältlich ist. Zwar fehlen App und Connectivity, dafür überzeugt die Wallbox mit zuverlässiger Ladefunktion und einfacher Bedienung. Mit einem Preis von 499 Euro ist der 11kW EV Charger von Sungrow die teuerste Wallbox im Test. Sie bietet dafür die beste Ausstattung und landet so auf dem vierten Platz.
Webasto Pure II: Auch der Verlierer ist noch gut
Wie stark das Niveau im gesamten Testfeld ist, zeigt die Tatsache, dass es bei über 900 Ladeversuchen mit fünf verschiedenen E-Autos (Opel Corsa-E, Renault Megane E-Tech, Tesla Model Y, VW E-Up und VW ID.3) keinen einzigen Ladeabbruch gab. Und dass selbst die Schlusslichter, die Webasto Pure II und die Vestel EVC04-AC11-T2P, mit den Gesamtnoten 2,4 das Testprädikat "gut" erreichen. Sie sind puristisch ausgestattet und bieten lediglich eine Autorisierungsfunktion zum Start des Ladevorgangs, ansonsten fehlen App- und Netzwerkanbindung. Die Webasto besitzt darüber hinaus einen hohen Stand-by-Verbrauch. Allerdings überzeugen sie durch sicheres und zuverlässiges Laden sowie ein gutes Kabel-Management mit Steckergarage.
Beurteilt wurden beim Test insgesamt die Kriterien Sicherheit, Funktion und Zuverlässigkeit, Ausstattung, Lieferumfang beziehungsweise Montage sowie Nutzerfreundlichkeit und Funktionalität der App. Gerade bei den digitalen Möglichkeiten gibt es große Unterschiede zwischen den günstigen Wallbox-Vertretern: Nur drei der zehn Testkandidaten verfügen über eine App-Steuerung, über die sich die Wallboxen komfortabel einstellen und Ladestatistiken auslesen lassen. Auch beim Stromverbrauch im Standby-Betrieb ohne Ladevorgang gibt es im Test große Unterschiede. Bei der Box von Pracht liegt der Standby-Verbrauch zwölfmal höher als bei der sparsamsten Wallbox im Testfeld, der ABL eMH1. Da angesichts weiterhin hoher Energiepreise Stromverschwendung unbedingt vermieden werden sollte, kommt diesem Aspekt eine immer größere Bedeutung zu.
Beim Kauf einer Wallbox sollten mehrere Dinge beachtet werden. So muss die Installation einer Wallbox immer von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden. Die dadurch entstehenden Kosten sollten, neben dem Kaufpreis der Box und Sicherungstechnik, mitberücksichtigt werden. Außerdem sollten sich Verbraucher unbedingt über mögliche Förderprogramme für den Kauf oder Einbau informieren.
Rückblick auf den ADAC-Wallbox-Test 2022
2022 mussten sich gleich zwölf Walbox-Modelle ganz unterschiedlicher Preisklassen den prüfenden Blicken der ADAC-Testingenieure stellen. Das Ergebnis fiel damals differenzierter aus als bei der aktuellen Auflage: Zwei Testsiegern standen zwei Wallboxen gegenüber, die komplett versagt hatten. Letztere sind die beiden einzigen Geräte, die nicht das Urteil "gut" erreichten. Bei insgesamt mehr als 400 Testladungen gab es seinerzeit zwei Abbrüche.
Die günstigste Ladestation im Test gehörte 2022 zu den beiden Testsiegern. Das Modell Homefix 11kw von Go-E-Charger für 675 Euro überzeugte ebenso mit einem guten Gesamtpaket wie die fast doppelt so teure Commander 2 von Wallbox Chargers. Beide Ladestationen erreichten die Testnote 1,8. Mit der Note 1,9 nur knapp dahinter: die ABB Terra AC W11-G5-R-0 und die Home 10103 von Easee. Wieder nur knapp war der Abstand zu den Modellen ABL Wallbox eMH2 2W2231 Extender, Innogy eBox Smart und LRT Emobility Home Essential Plus 11kW AC09C, die mit einer Gesamtnote von 2,0 das Mittelfeld anführten. Aber auch die Geräte Heidelberg Wallbox Energy Control (2,2), Keba KeContact P30 x-series 98101 (2,3) und Mennekes AMTRON Charge Control 11 C2 (2,4) konnten überzeugen.
Mit 1.275 Euro eines der teureren Geräte war die Wallbox GLB 353419P samt WLAN-Modul von PC Electric. Sie scheiterte ebenso wie die viel günstigere (720 Euro) Ladestation Alfen Eve Single S-line 90446058 an der Sicherheitsprüfung. Während Letztere bei der DC-Fehlerstromschutzmessung zu spät auslöste, konnte es bei dem Modell von PC Electric sogar passieren, dass das Auslösen komplett ausblieb. In beiden Fällen verteilte der ADAC deshalb automatisch die schwächste Note 5,0. Das war im Fall des Alfen-Modells schade, da es ansonsten mit unkompliziertem Handling, Autorisierung per RFID-Karte und messgenauem MID-Energiezähler überzeugte. Die GLB 353419P von PC Electric wäre aber wohl auch ohne Abwertung weit hinten im Testfeld gelandet.
Hinweis: Wie die einzelnen Modelle im ADAC-Wallbox-Test in diesem Jahr sowie 2022 abgeschnitten haben, zeigen wir Ihnen detailliert in der Fotoshow. © auto motor und sport
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