Der ADAC hat 28 Winterreifen in zwei Dimensionen für Kompaktwagen und SUV getestet. Sechs guten Modellen stehen vier mangelhafte gegenüber.
Insgesamt 12 Reifen der Dimension 205/55 R16 für zum Beispiel den VW Golf oder den Opel Astra wurden im Hinblick auf das Trocken- und Nass-Handling, auf die Eigenschaften bei Schnee und Eis sowie die Geräuschentwicklung und den Kraftstoffverbrauch untersucht. Auch der Verschleiß und das Gewicht spielten beim ADAC-Reifentest eine Rolle. Alle Testergebnisse finden Sie in der Fotoshow.
Drei Premiumreifen an der Spitze
Das Bild an der Spitze wird von Premiumreifen bestimmt. Testsieger ist der Continental WinterContact TS 870 mit der Gesamtnote 2,0. Er setzt den Maßstab bei der Fahrsicherheit; auf nasser und winterlicher Fahrbahn ist ihm keiner der Konkurrenten ebenbürtig. Knapp dahinter landet der sehr ausgeglichene Goodyear UltraGrip Performance 3 (Testnote 2,2) vor dem Michelin Alpin 3 (2,3), der mit einer besonders guten Umweltbilanz punktet. Der französische Winterreifen bietet die höchste prognostizierte Laufleistung (53.200 Kilometer), den geringsten Abrieb und einen niedrigen Verbrauch.
Es folgen jeweils vier "befriedigende" und "ausreichende" Winterreifen-Modelle, wobei insbesondere das Abschneiden des Pirelli Cinturato Winter 2 enttäuscht. Der italienische Pneu ist zwar vergleichsweise teuer, leistet sich jedoch große Schwächen bei der Fahrsicherheit auf trockener Fahrbahn und landet bei den Umwelteigenschaften ebenfalls im hinteren Drittel. Schlechter wird vom ADAC nur noch der Winrun Winter-max A1 WR22 bewertet. Seine Fahreigenschaften auf trockener und winterlicher Fahrbahn können sich noch sehen lassen, doch bei Nässe zeigt er riesige Schwächen. Beim Nassbremsen aus 80 km/h rollt das mit dem chinesischen Fabrikat ausgerüstete Testfahrzeug noch mit Tempo 30 weiter, während es mit dem hervorragenden Continental-Reifen bereits zum Stehen gekommen ist.
SUV-Reifen mit drei Schlusslichtern
Für Kompakt-SUV wie den Audi Q3 oder den VW T-Roc kommen Winterreifen der Größe 215/55 R17 infrage, von denen der ADAC dieses Mal 16 Modelle getestet hat. In dieser Dimension gibt es ebenfalls keinen "sehr guten", jedoch drei gute Reifen. Der bereits eine Nummer kleiner stark abschneidende Goodyear UltraGrip Performance 3 erreicht hier sogar eine noch bessere Gesamtnote (2,0) und gewinnt den Test. Er beweist auf Eis und Schnee sowie trockener und nasser Fahrbahn Grip in den Kurven, bietet kurze Bremswege, zeigt eine hohe Laufleistung und weist ein geringes Gewicht auf. Er gehört aber auch zu den teuren Winterreifen im Testfeld.
Fast genauso gut, aber etwas günstiger, sind die weiteren Treppchen-Kandidaten Dunlop Winter Sport 5 und Vredestein Wintrac Pro. Der Erstgenannte kontert bei der Fahrsicherheit das Ergebnis des Goodyear und ist nur bei den Umweltkriterien etwas schwächer, während der Letztgenannte in beiden Kategorien leicht abfällt. Überraschungen gibt es im Mittelfeld: Der teure Continental WinterContact TS 870, eine Dimension kleiner noch Testsieger, landet hier mit der Gesamtnote 2,7 nur auf Platz sechs. Direkt dahinter rollt der Pirelli Cinturato Winter 2 (2,8) ins Ziel; er zeigt hier deutlich ausgeglichenere Eigenschaften als im Format 205/55 R16.
Am Tabellenende landen hinter drei "ausreichenden" Winterreifen ebenso viele "mangelhafte" Modelle. Die Pneus Triangle WinterX TW401, Kenda Wintergen 2 KR501 und Davanti Wintoura + weisen allesamt stark verbesserungswürdige Eigenschaften bei Nässe auf und bremsen bei diesen Bedingungen sehr schlecht. Aus 80 km/h kommt der mit ihnen bereifte Testwagen erst nach über 41 Metern zum Stehen. Zum Vergleich: Mit dem in dieser Einzelkategorie bestplatzierten Pirelli Cinturato Winter 2 sind es nur 34,2 Meter. Wer zu diesen Sonderangeboten greift, erkauft sich den billigen Preis nicht nur mit mangelnder Sicherheit, sondern im Fall des Kenda auch mit schlechten Umwelteigenschaften. © auto motor und sport
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