Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des DAV (Deutscher Anwaltverein e.V.) macht auf die gefährlichsten Vergehen im Straßenverkehr aufmerksam. Denn auch wenn viele Verkehrssünden alltäglich passieren - mit Absicht oder aus Versehen - bergen sie große Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer.

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Sie geschehen jeden Tag in Deutschland. Mal mit voller Absicht und der Hoffnung, nicht erwischt zu werden, mal aus Versehen oder weil Autofahrer es nicht besser wissen: Die Rede ist von kleinen und großen Vergehen im Straßenverkehr. Die gefährlichsten Sünden hat der DAV jetzt zusammengefasst und klärt auf, welche Strafen Autofahrern drohen.

Vorfahrt missachten

Wenn Kreuzungen nicht durch Ampeln, Verkehrsschilder oder einen Polizisten geregelt sind, gilt in Deutschland der Grundsatz "Rechts vor Links". Gerade auf unübersichtlichen Kreuzungen passiert es aber trotzdem immer wieder: Ein Verkehrsteilnehmer drängelt sich vor und nimmt einem anderen die Vorfahrt. Bei Missachtung der genannten Regeln drohen nicht unerhebliche Bußgelder von bis zu 130 Euro. Kommt es zu einer Sachbeschädigung, kann sich der Betrag auf 145 Euro steigern. Dazu wird ein Punkt in Flensburg eingetragen.

Ablenkung am Steuer

Das Handy am Steuer ist auch in Zeiten des Smartphones und Tablets ein absolutes Verbot. Es droht nämlich nicht nur eine Strafe, sondern auch ein Unfall. Den meisten Autofahrern ist das Verbot gut bekannt, missachtet wird es dennoch regelmäßig. Aktuelle Studien zeigen etwa, dass mehr als die Hälfte der Autofahrer (61 Prozent) das Mobilgerät im Straßenverkehr trotzdem manchmal verwendet. Wer dabei erwischt wird, muss mit 100 Euro Bußgeld und einem Punkt rechnen.

Zu schnelles Fahren

Zu schnelles Fahren an unübersichtlichen Stellen, Straßenkreuzungen, Straßeneinmündungen oder Bahnübergängen gehört zu den häufigsten Unfallursachen in Deutschland. Dabei drohen auch ohne Unfall bereits 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Besonders krasse Fälle bei illegalen Straßenrennen haben zudem schon zu besonders harten Strafen geführt: So geschehen etwa bei einem illegalen Autorennen mit tödlichem Ausgang am Berliner Kurfürstendamm, in dessen Folge die beiden Fahrer wegen Mordes schuldig gesprochen wurden.

Alkohol oder Drogen am Steuer

Wer keine alkoholbedingten Ausfallerscheinungen zeigt und nicht in einen Unfall verwickelt wird, darf sich in Deutschland bis zu einem Blutalkoholwert von bis zu 0,49 Promille hinter das Steuer seines Autos setzen. Trifft erster oder zweiter Punkt zu, hagelt es auch schon bei weniger Alkohol im Blut saftige Strafen: Fahrverbote, Geldstrafen oder gar Freiheitsstrafen sind die Folge. Für Fahranfänger und Autofahrer unter 21 Jahren gilt ein absolutes Alkoholverbot am Steuer.

Falsches Überholen

Obwohl beinahe jeder Autofahrer in seinem Leben schon einmal ein anderes Fahrzeug überholt hat, machen es viele immer noch falsch. Zu wenig Seitenabstand, kein Blinker oder zu wenig Tempo – die Liste an Fehlern ist lang. Fehler, wie das zu langsame Einordnen nach dem Überholen, können schon einmal 30 Euro an Strafe kosten. Wer bei unklarer Verkehrslage leichtsinnig überholt und einen Unfall verursacht, zahlt sogar 300 Euro, kassiert zwei Punkte sowie ein Fahrverbot.

Fahrerflucht

Fahrerflucht ist kein Kavaliersdelikt, es handelt sich dabei um ein handfestes Vergehen. Wer erwischt wird, muss mit hohen Geldbußen und einem Verlust der Fahrerlaubnis oder Fahrverboten rechnen. In besonders schweren Fällen sind Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren möglich. Eine Seltenheit ist Fahrerflucht übrigens auch nicht: Die Zahl der Anzeigen wegen Fahrerflucht liegt laut einer Auswertung des Autoclubs ACE bei über 500.000 pro Jahr.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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