Derzeit ist der Ölpreis auf Tiefflug und die Ölreserven scheinen riesig. Die USA produzieren mehr Öl als je zuvor und aufgrund des weltweit überwiegend geringen Wirtschaftswachstums herrscht aktuell ein Überschuss an Öl. Und das alles, wo unsere Ölreserven doch schon fast am Ende sein müssten – oder nicht?
Der regelrechte Ölboom, der vor allem den USA zu verdanken ist, hängt mit neuen Förderungsmethoden zusammen. Durch sogenanntes Fracking können bisher unzugängliche Ölvorkommen und Gasfelder in tiefen Gesteinsschichten genutzt werden. Diese Entwicklung hat aber nicht nur auf die allgemeinen Energiekosten Auswirkungen, sondern auch auf die Spritpreise und damit die Autofahrer.
Wie lange halten die Ölreserven noch?
Schon in den 1970er Jahren orakelte der Club of Rome, dass die Ölreserven in spätestens 40 Jahren am Ende seien. Heute schätzen Experten auch aufgrund neuer Fördermöglichkeiten, dass die Ölreserven noch mindestens für die nächsten rund 60 Jahre ausreichen werden. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass die USA und Saudi-Arabien ihren Höhepunkt der Ölproduktion bis 2020 erreicht haben werden. Erst ab 2030 erwarte man wieder einen leichten Rückgang der Produktion.
Wie sich die Ölproduktion zukünftig tatsächlich auf die Kraftstoffpreise auswirken könnte, weiß niemand so genau. Die Mineralölkonzerne schweigen sich zu diesem Thema aus. Fakt ist, dass vor allem in den Industrieländern der Kraftstoffabsatz aufgrund immer sparsamerer Motoren weiter rückläufig sein wird.
Was kommt nach dem Öl?
Fahrzeug- und Motorenhersteller arbeiten weltweit an neuen Antriebstechniken. Dabei wird abgesehen von Hybrid-Antrieben und Elektromotoren auch Biosprit weiterhin eine tragende Rolle spielen. Derzeit beläuft sich der Anteil an der Gesamtkraftstoffmenge bei rund 20 Prozent.
Elektropioniere wie Tesla und Nissan zeigen schon jetzt mit Ihren Modellen, dass Reichweiten von bis zu 400 Kilometern aus reinem Elektroantrieb möglich sind. Auch die deutschen Hersteller wie VW und BMW legen einen immer größeren Fokus auf batteriebetriebene Fahrzeuge. Entscheidend wird hier allerdings der Infrastrukturausbau durch Ladestationen sein. BMW wird hier bereits selbst aktiv, aber auch die Politik ist gefragt.
Toyota hat sich selbst auf den Thron der Brennstoffzellenantriebe gestellt. Die Brennstoffzellentechnik könnte genauso zukunftsversprechend sein, wie die herkömmlichen Elektroantriebe. Größtes Manko dieser Technologie ist aber nach wie vor der hohe Preis für Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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