Halten sich andere Radfahrer häufig mal schützend die Hand über die Augen, wenn du vorbeifährst? Das könnte daran liegen, dass dein Fahrradlicht zu hoch eingestellt ist. BikeX erklärt, wie du ohne viel Aufwand dein Licht perfekt einstellst.

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Es werde Licht! Fahrradscheinwerfer leuchten mittlerweile mit äußerst leistungsfähigen LEDs und ermöglichen so eine viel bessere und weitere Sicht als frühere Modelle mit Halogen-Leuchtmitteln. Doch damit der Scheinwerfer seine volle Kraft entfalten kann und gleichzeitig andere nicht blendet, muss er korrekt eingestellt sein. Wie geht das richtig?

Trick 1: Lichtkegel an eine Mauer werfen

Diesen Trick zum Einstellen der Lampenposition kennen viele: Man rollt das Fahrrad mit dem Vorderrad an eine Mauer und justiert den Scheinwerfer so, dass die Oberkante des Lichtkegels knapp unterhalb der Anbauhöhe des Scheinwerfers liegt. Diese Methode kann man weiterhin als grobe Orientierung nutzen. Aber: "Radfahrende rufen damit nicht das volle Potenzial ihrer Lampen ab. Sie konzentrieren sich bei der Einstellung nur auf einen Punkt, dabei liefern viele Scheinwerfer einen breiten Lichtteppich über viel größere Strecken", erklärt sagt Sebastian Feßen-Fallsehr vom Lichtexperten Busch & Müller.

Moderne LED-Scheinwerfer haben eine deutlich höhere Leuchtweite als die früheren Fahrradlampen. Topmodelle können, richtig eingestellt, rund 100 Meter weit die komplette Fahrbahnbreite sehr gut ausleuchten. "Für die meisten Radfahrer ist eine Ausleuchtung bis ca. 50 Meter aber am angenehmsten", weiß Feßen-Fallsehr. Das bringt den Radfahrenden den Vorteil einer besseren Sicht – selbst bei höheren Geschwindigkeiten.

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Trick 2: Lichteinstellung an die Geschwindigkeit anpassen

Deshalb ist die richtige Einstellung auch abhängig von der durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit, wie der Lichtexperte erläutert: "Es ist wichtig, den Scheinwerfer so einzustellen, dass man die Helligkeit optimal nutzen kann. Das ist gerade bei höheren Geschwindigkeiten um 25 bis 30 km/h, wie sie beispielsweise sportliche Radfahrer oder E‑Biker leicht erzielen, wichtig, um sicher vorausschauend fahren zu können." Sein Tipp deshalb: Testfahrten abseits des Verkehrs, z. B. auf einem dunklen Parkplatz, um die individuelle, der Fahrgeschwindigkeit angepasste Einstellung zu finden.

Trick 3: An der Hell-Dunkel-Grenze orientieren

Als Orientierung für die richtige Einstellung gilt die Hell-Dunkel-Grenze, die jeder moderne Scheinwerfer, egal ob mit Akku oder Dynamo betrieben, aufweisen muss. Darunter versteht man die Linie, die der Scheinwerfer wirft: Über der Linie ist es dunkel, darunter hell. Oberhalb dieser Grenze dürfen Fahrradscheinwerfer maximal mit zwölf Lux im Tagfahrmodus leuchten, unterhalb sind keine Grenzen gesetzt. Spitzenmodelle kommen mittlerweile auf 150 Lux.

Die Einstellung der Hell-Dunkel-Grenze unterliegt jedoch subjektiven Schwankungen, z. B. der erwähnten Abhängigkeit von der Geschwindigkeit. Deshalb sollte man unbedingt vor Fahrtantritt testen, ob das Licht den Gegenverkehr blendet. Wenn auf einer geraden Strecke die Hell-Dunkel-Grenze auf der Fahrbahn, selbst in weiter Ferne, noch erkennbar ist, ist der Scheinwerfer passend eingestellt. "Es gibt kein Patentrezept mehr. Aber der helle Teil des Lichts hat in Bäumen oder Gesichtern nichts verloren", so Lichtexperte Feßen-Fallsehr.

Besonderheit: Fernlicht wie beim Auto

An immer mehr hochpreisigen E‑Bikes und mittlerweile auch Fahrrädern finden sich Scheinwerfer mit vollwertigem Fernlicht, was ebenfalls seit 2017 erlaubt ist. Das funktioniert exakt so, wie man es vom Auto kennt: Der Abblendmodus hat eine klare Hell-Dunkel-Grenze und leuchtet die Fahrbahn aus. Mit einem Klick auf den Lenkerschalter leuchtet das Fernlicht deutlich über diese Grenze hinaus – heller, höher und viel weiter. Wie beim Kfz muss man darum auch hier innerorts und bei Gegenverkehr abblenden, bekommt aber das nötige Licht, um in kompletter Finsternis mit ausreichend Sicht unterwegs zu sein. Bei E‑Bikes wird der Scheinwerfer durch den E‑Bike-Akku gespeist, bei herkömmlichen Fahrrädern funktioniert die Technik mit einem separaten Akku.

Checkliste: Das ist bei der Fahrradbeleuchtung erlaubt

✔️ Batterie- und akkubetriebne Scheinwerfer und Rückleuchten

✔️ Tagfahr-, Fern-, Brems- und Standlicht

✔️ Vorne weiß, hinten rot

❌ Helm- oder Stirnlampe als einziges Licht

❌ Blinkende Scheinwerfer und Schlussleuchten

❌ Beleuchtung, die andere blendet

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Fazit: Richtige Lichteinstellung ist wichtig für die Sicherheit

Die richtige Einstellung des Fahrradlichts ist entscheidend – für die eigene Sicherheit und um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden. Mit ein paar einfachen Tricks und Testfahrten lässt sich die Leuchte so justieren, dass die Straße optimal ausgeleuchtet ist, ohne den Gegenverkehr zu stören. So bist du bestens gerüstet für sichere und angenehme Fahrten, auch bei Dunkelheit!

Dieser Text erschien zuerst beim Pressedienst Fahrrad.   © Bike-X

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