1. Kamera-Außenspiegel bestellen
Ob Audi Q8 e-tron, Hyundai Ioniq 6, Honda e oder Lexus ES: Mit ihren Kameraspiegeln versuchen die Fahrzeuge ein paar Punkte in der cW-Wert-Skala gutzumachen. Denn je windschlüpfiger das Auto, umso großer die Reichweite.
In den meisten Fällen senken die aerodynamisch optimierten Kamera-Außenspiegel den sogenannten Luftwiderstandsbeiwert um 5 oder 6 Punkte, also um etwa 0,05 oder 0,06. Das klingt im ersten Moment marginal – und ist es auch. Vor allem, wenn man den Minderverbrauch und die entsprechende Reichweitensteigerung betrachtet. Beim großen Audi-SUV, dem Q8 e-tron, sinkt der Verbrauch durch die Kameraspiegel um etwa 0,4 bis 0,5 kWh pro 100 km. Die Reichweite einer Akkuladung steigt etwa um 2,5 km. Übers Jahr verteilt kommt so aber immerhin eine ganze Akkuladung zusammen, also rund 40 bis 60 Euro. das trägt den Mehrkosten von rund 1.650 Euro für die Kameraspiegel allerdings erst Rechnung, wenn der Q8 etron 30 Jahre alt ist und reif fürs H-Kennzeichen. Die Anschaffung von Kamera-Außenspiegeln ist also eher etwas für Perfektionisten und Reichweitenjäger und nichts für Sparfüchse.
2 Spritsparreifen
Reifen mit dem Namen Eco gibt es mittlerweile zuhauf. Als echte Spritsparreifen lassen sich aber nur die bezeichnen, die nach dem EU-Reifenlable ein A beim Rollwiderstand tragen – und das bedeutet im Zweifel einiges. Denn zwischen dem Lable E und dem Reifenlable A liegen etwa 7,5 Prozent. Das heißt, ein E-Auto spart durch A-Lable-Reifen bis zu 2 kWh auf 100 Kilometer. Rechnet man bei einem E-Auto mit einem Realverbrauch von 20 kWh/100 km (inkl. Ladeverlusten) auf A-Reifen, steigt der Verbrauch mit C- oder D-Reifen schon um rund eine kWh. Bei Reifen mit dem Lable E liegt der Verbrauch entsprechend noch höher, bei rund 21,5 kWh – also etwa dreimal so viel, wie man durch Kamera-Außenspiegel beim Audi Q8 e-tron spart. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern bringt das eine Ersparnis von rund 300 kWh und je nach Ladestrompreis sind so mehrere 100 Euro im Jahr drin.
3. Reifendruck
Die einfachste und günstigste Möglichkeit, beim E-Autofahren Geld zu sparen, ist den richtigen Reifendruck zu beachten. Auf den Rollwiderstand – und damit auf den Verbrauch haben aber mehrere Faktoren Einfluss. Darunter das Laufflächenprofil, der Durchmesser, die Breite, die Konstruktion sowie das Material des Reifens – und natürlich auch der Luftdruck. Passt der Reifendruck nicht, kostet das richtig viel Energie und damit auch Reichweite fürs Elektroauto. Schon ein 0,3 bar zu niedriger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand um rund 6 Prozent. Ist der Druck ein ganzes Bar zu niedrig, steigt der Rollwiderstand um 30 Prozent. So verliert selbst der beste Eco-Reifen gegen einen Sportreifen.
4. Akkugröße
Der Akku gilt als teuerstes Bauteil am E-Auto. Ist er kleiner, sinken auch die Kosten für das Fahrzeug – und das mitunter gewaltig. Beispiel Tesla Model 3. Die kleinere Variante kostet bei diesem Modell 9.000 Euro weniger. Die Reichweite liegt laut WLTP aber trotzdem bei rund 500 km. Beim ID.3 sind es fast 8.000 Euro Preisunterschied zwischen den Akkus. Neben dem Weniger an Reichweite sollten sich E-Autokäufer aber auch über einen weiteren Nachteil der kleineren Akkus im Klaren sein: sie laden langsamer. Außerdem werden die Zellen beim Schnellladen stärker gestresst als bei großen Akkus, was an der Akkugesundheit zehrt.
5. Günstige Ladestation
Einer der naheliegendsten Spartricks ist wohl das günstige Laden. Denn wer viel fährt und an öffentlichen Ladepunkten lädt, spart mit dem entsprechenden Ladetarif richtig viel Geld. Bei 20.000 Kilometer Jahresfahrleistung und einem Verbrauch von 20 kWh/100 km (inkl. Ladeverlusten) kommen Kosten für 4.000 kWh Strom auf den E-Autofahrer zu. Wer da für 39 Cent/kWh statt 79 Cent/kWh lädt, spart im Jahr fast 1.600 Euro.
6. Zu Hause laden
Klar, das kann nicht jeder. Aber wer über den Luxus einer eigenen Wallbox zu Hause verfügt, spart in der Regel jede Menge Geld. Laut Verivox liegt der durchschnittliche Strompreis am 29.11.2023 bei knapp 29 Cent/kWh. Wer bei 20.000 km Jahresfahrleistung nur zu Hause lädt, spart also noch einmal rund 500 Euro im Jahr gegenüber einem günstigen Tarif beim öffentlichen Laden – und Wallboxen gibt es bereits ab 300 Euro.
Einen Wallbox-Vergleich finden Sie hier
7. Dynamische Stromtarife für zu Hause
Wer beim Zuhause laden noch mehr sparen will, kann sich spezielle Stromtarife zulegen, die beim Sparen helfen. Besonders bei den dynamischen Tarifen, wie beispielsweise mit dem Tarif eyond von The Mobility House, Rabot Charge, Tibbr oder dem Smart-Charging-Tarif von Tado, können E-Autofahrer Geld sparen. Denn je nach Tarif bezahlen die E-Autofahrer beim Laden den Preis, der gerade an der Strombörse gehandelt wird – und der ist teilweise sogar negativ. Durch intelligentes Lademanagement können Apps mit Hilfe von Wallboxen und den Ladesystemen im Auto den Ladevorgang auf besonderes günstige Zeitfenster schieben. Das spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Stromnetze und bringt eine bessere Lastverteilung.
8. Zuhause laden mit Photovoltaik
Noch günstiger ist nur das Laden mit dem eigenproduzierten Solarstrom – zumindest wenn man die Kosten für die Installation der PV-Anlage außen vor lässt. Aber gerade zusammen mit intelligenten, dynamischen Stromtarifen lässt sich bei jeder Kilowattstunde noch mehr Geld sparen.
9. THG-Quote
Im Jahr 2022 konnten E-Autofahrer noch bis zu 400 Euro mit dem Verkauf ihrer Treibhausgasminderungsquote verdienen. Dafür mussten sie sich lediglich bei einem der THG-Quoten-Händler registrieren und bekamen je nach Anbieter ihr Geld direkt überwiesen. Die Preise sind 2023 jedoch stark gefallen und 2024 wird nach Experteneinschätzung kein goldenes Jahr für die THG-Quote werden. Ein paar Euro können die E-Autofahrer dennoch mit dem Verkauf verdienen. Ein wichtiger Tipp: Lockangebote mit Werten von "bis zu" sind – Lockangebote und meistens nicht viel wert. Beim Verkauf also immer auf einen möglichst hohen Fixprämienanteil achten.
10. Dienstwagenprivileg nutzen
Auch wenn es derzeit bei vielen in Verruf steht: Mit dem Dienstwagenprivileg fürs E-Auto können Angestellte eine Menge Geld sparen. Denn statt 1% des Listenpreises wie beim Verbrenner, müssen nur 0,25% des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden. Aktuell gilt der Vorteil allerdings nur für Elektroautos bis 60.000 Euro. Der Wert soll aber auf 80.000 Euro erhöht werden. Von der Regelung können übrigens auch Plug-in-Hybrid-Fahrer profitieren. Sie müssen nur 0,5% des Listenpreises als geldwerten Vorteil versteuern. © auto motor und sport
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