Brabus geht mit dem Big Boy 1200 unter die Wohnmobil-Bauer. Der Zwölfmeter-Brummer bietet Luxus bis zum Abwinken zu einem entsprechenden Preis.
Von Brabus ist man so einiges an Extravaganz und Leistung gewohnt. Diesmal hat sich der Edeltuner allerdings selbst übertroffen – zumindest was Abmessungen, Hubraum und bewegte Masse betrifft. Mit dem "Big Boy 1200" tritt Brabus in den exklusiven Kreis der Hersteller von Superluxus-Wohnmobilen ein, in dem die Kunden selten nach dem Preis fragen.
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Der auf Deutsch übersetzt "dicke Junge", selbstverständlich komplett in glänzendes Schwarz mit Kohlefaser-Applikationen gehüllt, basiert auf dem aktuellen Mercedes Actros 5 und ist mit dem OM-471LA-Motor in der höchsten Leistungsstufe ausgestattet. Bedeutet: 530 PS bei einer Brabus-untypischen Drehzahl von 1.600/min. Dazu ein brachiales Drehmoment von 2.600 Newtonmetern. Damit erreicht der Big Boy 1200 abgeregelte 90 km/h Höchstgeschwindigkeit, was dieses Fahrzeug gleichzeitig zum langsamsten Brabus aller Zeiten adelt.
12 Meter, 26 Tonnen
So viel zur Basistechnik, denn wirklich spektakulär ist der Aufbau des zwölf Meter langen, vier Meter hohen und 26 Tonnen schweren Big Boy, der in Wahrheit eine rollende Zweizimmer-Luxus-Suite ist. Der direkt an das Fahrerhaus anschließende Aufbau ist mit sogenannten Slideouts versehen, die sich am Stellplatz auf Knopfdruck ausfahren lassen. Die vier Ausziehmodule vergrößern den Wohnraum auf komfortable 30 Quadratmeter.
Im Schlafzimmer warten ein Doppelbett, ein großer Kleiderschrank und ein Schreibtisch; im "Salon" genannten Wohnbereich befinden sich zwei mit Brabus-Leder bezogene Sofas. Der Küchenbereich verfügt über ein Induktionskochfeld, Backofen, Kühl-Gefrierschrank-Kombi, einen (wenn schon, denn schon) separaten Weinkühlschrank und eine Geschirrspülmaschine. Gipfel des Luxus: Der Big Boy verfügt über einen Zentralstaubsauger mit Anschluss in Wohn- und Schlafzimmer.
Multimedia, Playstation, Starlink
Unterhaltung gibt es von jeweils einem 43-Zoll-Multimedia-TV im Schlaf- und Wohnbereich, ausgerüstet mit einer Playstation 5 und per Starlink-Satellitenanlage auch am Ende der Welt voll vernetzt. Damit dem Entertainment-System und der Klimaanlage abseits der Zivilisation nicht der Saft ausgeht, verfügt der Brabus Big Boy 1200 außerdem noch über drei Solar-Panels, fünf 24-Volt-Lithium-Akkus mit je 200A sowie ein Stromaggregat mit 6,4 kW Leistung.
Warm wird es per Hybrid-Dieselheizung. Dabei verfügt der Luxusliner über Fußbodenheizung und ein isoliertes sowie beheiztes Tanksystem, ist also uneingeschränkt wintertauglich. 427 Liter Frischwasser lassen sich dabei bunkern, der Schwarzwassertank für das WC fasst 170 Liter, der Grauwassertank für Dusche und Küchenabwasser kann 270 Liter aufnehmen.
Fußbodenheizung, Geschirrspüler, Weinkühler
Apropos Dusche: Natürlich verfügt der Brabus Big Boy über keine Nasszelle wie gewöhnliche Wohnmobile, sondern über ein komfortables Badezimmer, das zwischen dem Wohn- und Schlafbereich liegt. Das Badezimmer mit Duschkabine ist mit Fußboden- und Handtuchheizung sowie Natursteinauskleidung mit angemessenem Luxus ausgestattet. Und wer Gäste oder den Nachwuchs beherbergen möchte: Über dem Cockpit lässt sich ein zweites, 1,60 Meter breites Doppelbett elektrisch absenken.
Eins fehlt noch: der Preis. Mit rund 1,5 Millionen Dollar soll es losgehen. Dafür gäbe es zwar auch beispielsweise einen Brabus XLP 900 6x6 Superblack mit mehr Alarm aus dem Auspuff, aber in den kann man schließlich nicht einziehen. © auto motor und sport
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