Beim Gebrauchtwagenkauf lauern für Autokäufer viele Fallstricke. Damit Sie wissen, wie Sie das beste Fahrzeug für Ihr Budget bekommen und worauf Sie beim Kauf achten müssen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden, lohnt sich der Blick auf die Checkliste.

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Vergleichen lohnt sich und das gilt vor allem für den Preis eines Gebrauchtwagens. Auch wenn Sie Ihr Wunschauto nach Monaten der Suche endlich gefunden haben: Nehmen Sie sich Zeit, die Angebote für ähnliche Fahrzeuge auf den Gebrauchtwagen-Portalen wie Autoscout24 oder mobile.de zu vergleichen. Den angemessenen Preis können Sie auch mit zahlreichen Fahrzeugbewertungen ermitteln lassen. Liegt der Preis Ihres Wunschfahrzeugs deutlich über dem Mittelwert vergleichbarer Fahrzeuge, lassen sie die Finger davon.

Der Verkäufer

Wenn der Verkäufer sich bei Ihrem Anruf sofort erkundigt, für welches Fahrzeug Sie sich denn interessieren, können Sie sicher sein, dass sie es mit einem Profi-Verkäufer zu tun haben. Das kann durchaus Vorteile haben, zum Beispiel bei der Garantie: der Händler ist zu einer mindestens zwölfmonatigen "Sachmängelgarantie" verpflichtet. In den ersten sechs Monaten gilt darüber hinaus die "Beweislastumkehr". Vorsicht: Der Privatverkäufer kann die Sachmängelhaftung im Kaufvertrag ausdrücklich ausschließen. Egal ob Profi oder Privatmann: Verweigert der Verkäufer eine Probefahrt, hat er etwas zu verbergen. Lassen Sie sich auch zeitlich nicht unter Druck setzen.

Das Fahrzeug

Natürlich hat der Verkäufer seinen Wagen für den Verkauf noch ordentlich aufgehübscht. Lassen Sie sich von auf Hochglanz polierten Fahrzeugen nicht blenden. Untersuchen Sie die Karosserie auf Beulen, Rost und Kratzer – am besten zu zweit nach dem Vier-Augen-Prinzip. Besonders neu lackierte Stellen sollten Sie sorgfältig checken. Das gleiche gilt für Scheiben, Reifen und natürlich den Motor: Sind Brems- und Kühlflüssigkeitsbehälter voll? Ist am Ölmessstab wirklich nur Öl und nicht etwa ein Wasser-Öl-Gemisch? Werfen Sie auch einen Blick auf die Unterseite Ihres Wunschautos und den Boden: Sind Ölflecken zu entdecken oder ist alles trocken? Achten Sie im Innenraum auf durchgesessene Sitzflächen, Wasserspuren und muffigen Geruch. Prüfen Sie auch die Funktion aller elektronischen Bedienelemente. Gerade hier kann die Reparatur sehr teuer werden.

Die Papiere

Mit der Vorlage von Dokumenten wie dem letzten Bericht der Hauptuntersuchung, dem Scheckheft oder Rechnungen über Reparaturen und Ersatzteile, können Sie schnell feststellen, wie viele Vorbesitzer der Gebrauchtwagen schon hatte und ob Ihr Traumauto regelmäßig von Profis gewartet wurde. Die lückenlose Pflegehistorie können Sie oft auch über die Datenbanken der Markenhändler nachprüfen. Achten Sie dabei unbedingt auch auf die Angaben zum Kilometerstand. Vorsicht bei voneinander abweichenden Angaben! Auch eine lang zurückliegende TÜV-Untersuchung sollte Sie misstrauisch machen.

Gute Vorbereitung

Wer einen Gebrauchtwagen kaufen möchte, sollte sicherheitshalber zur Besichtigung eine Checkliste mitnehmen. Diese können Sie zum Beispiel beim ADAC aber über Gebrauchtwagen-Plattformen beziehen und anschließend beim Termin Punkt für Punkt abarbeiten. Haben Sie das Gefühl, Ihr automobiles Fachwissen reicht nicht aus für die richtige Beurteilung des Gebrauchtwagens, holen Sie sich Unterstützung durch einen Experten. Prüforganisationen wie TÜV und DEKRA erstellen für wenig Geld (circa 50 bis 80 Euro) professionelle Gutachten, die Ihnen alle Mängel und Schwachstellen aufführen. Das dient als Entscheidungshilfe und ist eine gute Grundlage für die Preisverhandlungen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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