In der eigentlich stillgelegten Stellantis-Fabrik in Kaluga rollen wieder Autos vom Band. Das ist das Geheimnis hinter den Citroën C5, die nicht von Citroën kommen.
In Folge des Überfalls von Russland auf die Ukraine stoppte der französische Autokonzern Stellantis seine Fahrzeugproduktion in Russland im April 2022. Ende 2023 gestanden die Franzosen dann ein, dass sie die Kontrolle über den Produktionsstandort Kaluga verloren haben und den Verlust mit rund 144 Millionen Euro verbuchen werden. Stellantis war am Werk zu 70 Prozent beteiligt, die restlichen 30 Prozent lagen bei Mitsubishi.
Video: Im Video: Citroën C5 Aircross (2022)
Bausätze aus China
Übernommen wurde das Kaluga-Werk vom russische Unternehmen Automotive Technologies, das am 27. März 2024 offiziell den Neustart der Produktion des Citroën-Modells C5 Aircross angekündigt hat. Die ersten Autos aus russischer Fertigung sollen ab Mai zu den russischen Händlern rollen. Da Stellantis keine Teile mehr nach Russland liefert, bedient sich Automotive Technologies aus anderen Quellen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters liefert der chinesische Stellantis-Partner Dongfeng komplette Fahrzeugbausätze aus eigener Produktion nach Russland. Dort werden diese dann endmontiert. Die Lieferung der Bausätze erfolgt dabei ohne Wissen und ohne Zustimmung der Franzosen.
Unklar ist auch, ob die nach Russland gelieferten Bausätze Teile enthalten, die unter das Russland-Embargo zahlreicher westlicher Staaten fallen. China selbst hat keine Handelsbeschränkungen gegen Russland verhängt.
Vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine produzierte das Stellantis-Werk in Kaluga Modelle von Peugeot, Citroën, Opel und Mitsubishi mit einer Jahreskapazität von 125.000 Fahrzeugen. © auto motor und sport
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