VW und BMW setzen auf volle App-Integration: Während es für VW-Kunden ab sofort einfacher wird, die günstigste Tankstelle zu finden, kann man in den Modellen von BMW ab 2018 mit Alexa, dem Sprachassistenten von Amazon plaudern.
Bisher tun sich die meisten Autohersteller schwer, Apps und mobile Dienste von den gängigen IT-Unternehmen in ihren Fahrzeugen zu integrieren. Der Grund ist simpel: Eine derartige Kooperation erfordert eine Offenlegung der Fahrzeugsoftware seitens der Hersteller. Doch mit kleinen Schritten gehen die beiden Branchen aufeinander zu. Ab sofort können etwa Kunden von VW und BMW auf zwei sehr nützliche Dienste zurückgreifen.
Günstiger tanken im VW, mehr erledigen im BMW
In VW-Cockpits zieht die "clever-tanken"-App mit neuen und erweiterten Funktionen ein. Mit ihrer Hilfe lässt sich nicht nur einfacher die günstigste Tanke in der Nähe ausfindig machen. Die einzelnen Tankstellen sollen auch übersichtlich in das Navi eingeblendet werden. Entscheidet sich der Fahrer für einen Tankvorgang, kann er das entsprechende Symbol einfach antippen und das Navigationsgerät ändert automatisch die Route dorthin. Zudem ist die App mit der Tankanzeige verbunden: Ist nur noch wenig Sprit im Tank, warnt die App den Fahrer und bietet dem Fahrer eine empfohlene Tankstelle mit Route an. Durch die direkte Einbindung des Assistenten muss auch das Smartphone nicht mehr in die Hand genommen werden.
Volle Konzentration auf den Straßenverkehr soll auch mit dem Sprachassistenten Alexa von Amazon möglich sein: Ab 2018 kann man in Modellen von BMW mit dem System des Onlineversandhändlers sprechen. Die Sprachsteuerung soll viele Funktionen des Autos übernehmen können, darunter Musik abspielen, Einkaufen, die Navigation einstellen oder Nachrichten vorlesen. Insgesamt 10.000 Sprachbefehle soll das System draufhaben – etwa der Gleiche Umfang, den man auch schon von Amazons Echo-Geräten im Wohnzimmer kennt. Ein Smartphone braucht man zur Nutzung nicht, Alexa geht über die in Mini- oder BMW-Modellen eingebaute SIM-Karte ins Netz. Dafür ist allerdings das aufpreispflichtige Konnektivitätspaket Pflicht, hinzukommen die üblichen Abo-Gebühren. Genaue Preise stehen laut BMW noch nicht fest.
Auto-Apps: Experten warnen vor Datensammelei
Kritik zum Thema Auto-Apps kommt aus der Ecke der Datenschützer. Sie warnen schon seit geraumer Zeit vor der undurchsichtigen Datensammelei der Auto- und IT-Firmen. Ein kürzlich erschienener Test von Stiftung Warentest untermauert diesen Einwand: Von 13 getesteten Apps, die in Autos installiert werden können, konnte keine Einzige beim Thema Datenschutz überzeugen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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