Der Winter hat viele Teile Deutschlands und damit auch die Straßen fest im Griff. Autofahrer werden vielerorts auf eine harte Probe gestellt. Schneefall und Glätte haben in den vergangenen Tagen bereits zu vielen Unfällen geführt. Und eine wirkliche Besserung ist nicht überall in Sicht.
Abgesehen vom Süden Deutschlands, hat es in den vergangenen 24 Stunden vor allem Ostdeutschland kalt erwischt. Auf der Autobahn 10 bei Berlin kam es infolge von starkem Schneefall und spiegelglatter Fahrbahn sogar zu einer Massenkarambolage mit neun beteiligten Lastwagen und fünf Autos. Aber auch in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sowie in vielen weiteren Regionen im Bundesgebiet gab es teils schwere Unfälle infolge der winterlichen Straßenverhältnisse. Aufgrund der anhaltenden Kältefront sollten sich Autofahrer deshalb auch in den kommenden Tage der äußeren Bedingungen anpassen und vorsichtig unterwegs sein.
Unwetterwarnung für den Süden
Im Süden Deutschlands haben die Wetterdienste sogar eine amtliche Unwetterwarnung ausgerufen. Besonders im Schwarzwald, im Bayerischen Wald und am Alpenrand müssen Autofahrer mit starken Schneeverwehungen rechnen. Im Südwesten, besonders in der Eifel und im Sauerland, besteht die Gefahr von Glatteisregen. Auch in Norddeutschland kann plötzlicher Hagel für glatte Straßen sorgen. Hinzukommt, dass in ganz Deutschland, aber besonders in den Höhenlagen, immer wieder starker Wind und kräftige Böen auftreten können.
Auch in den kommenden Tagen ist in Teilen Deutschlands mit keiner Entspannung der Wetterlage zu rechnen. Neben frostigen Temperaturen ist laut der Wetterdienste auch im gesamten Bundesgebiet mit Schneeschauern und glatten Straßen zu rechnen. Autofahrer müssten sich deshalb erneut auf teils widrige Straßenverhältnisse einstellen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Um Unfälle zu vermeiden und auf glatter Fahrbahn nicht ins Rutschen zu geraten, sollten Autofahrer unbedingt einige Tipps berücksichtigen. Der ADAC empfiehlt deshalb vorausschauend und umsichtig zu fahren, und vor allem ausreichend Abstand zum Vordermann zu lassen. Sanftes, frühzeitiges Bremsen und ein gefühlvolles Einlenken können außerdem helfen ein Ausbrechen oder Rutschen des Fahrzeugs zu verhindern.
Vor der Fahrt sollten eingeschneite Autos außerdem über die gesamte Karosserie von der Schneedecke befreit werden. Front- und Heckleuchten, die Motorhaube, das Dach und alle Scheiben sollten mit einem Besen freigeräumt und gegebenenfalls mit einem Eiskratzer freigelegt werden. Das dient nicht nur einer besseren Sicht, sondern verhindert auch Schneeverwehungen, die einen selbst oder den Nachfolgeverkehr behindern können.
Sicher ans Ziel kommen
Um ein Gefühl für die Straßenbedingungen zu bekommen, kann bei niedrigem Tempo, beispielsweise auf einem freien Parkplatz, und ohne, dass dabei jemand gefährdet wird, ein kurzer Bremstest durchgeführt werden. So können Autofahrer ein Gefühl dafür bekommen, wie das Fahrzeug auf glatter Fahrbahn reagiert. Weiter empfiehlt es sich mit einer möglichst niedrigen Drehzahl anzufahren, um ein Durchdrehen der Räder zu vermeiden.
Wer einem Lkw hinterherfährt, sollte ausreichend Sicherheitsabstand lassen, da es immer wieder vorkommen kann, dass sich Eisplatten von den Dächern der Lkw-Anhänger lösen und auf die Straße, im schlimmsten Fall unmittelbar vor das Auto krachen. Räumfahrzeuge sollten keinesfalls überholt werden, da die Fahrbahn davor in der Regel besonders glatt sein kann.
Elektronische Helfer nutzen
ABS, ESP und vieles mehr können dazu beitragen, auf winterlich glatten Fahrbahnen für mehr Sicherheit zu sorgen. Ein Freifahrtschein ist das aber nicht. Auch den elektronischen Helfern sind Grenzen gesetzt. Wer ein Auto mit entsprechenden Fahrassistenzsystemen besitzt, sollte diese aber gerade im Winter unbedingt eingeschaltet lassen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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