- Der digitale Führerschein ist in Deutschland vorerst nicht mehr verfügbar.
- Die dazugehörige Smartphone-App "ID Wallet" wurde wieder zurückgezogen.
- Grund dafür sollen Sicherheitslücken in der App sein, auf die zuvor bereits Expertinnen und Experten hingewiesen hatten.
Erst vor einer Woche hatte Bundesverkehrsminister
Jetzt wurde die dazugehörige Smartphone-App "ID Wallet" allerdings wieder zurückgezogen. Die Anwendung war am Donnerstag weder im Apple App Store noch im Google Play Store verfügbar. Zuvor hatten Expertinnen und Experten auf Sicherheitslücken in der App hingewiesen.
App mehrere Wochen lang nicht mehr im Store verfügbar
Der von der Bundesregierung beauftragte Dienstleister Digital Enabling GmbH erklärte, der Start der App habe viel Aufmerksamkeit von Nutzerinnen und Nutzern erhalten, die sich intensiv mit Sicherheits- und Vertrauensfragen befassen. "Um das System auf höhere Nutzlasten auszulegen und den Sicherheitshinweisen nachzugehen, werden wir in den nächsten Wochen umfangreiche weitere Tests durchführen. In dieser Zeit werden wir die App aus den Stores nehmen."
Der digitale Führerschein, der in der "ID Wallet" aufbewahrt wird, soll nach den Plänen der noch amtierenden Bundesregierung beispielsweise die Anmietung von Mietwagen oder die Nutzung von Carsharing-Angeboten erleichtern. Der digitale Führerschein habe "das Potenzial, den Alltag von Autofahrern deutlich zu erleichtern", hatte Scheuer damals erklärt.
Langfristig sollte das digitale Abbild des Führerscheins auf dem Smartphone das analoge Papier vollständig ersetzen können, etwa bei einer Ausweiskontrolle. Nach Plänen der EU sollen zukünftig auch noch weitere wichtige Dokumente wie Personalausweis und Diplome digital rechtsgültig nachweisbar sein.
Sicherheitsexperten kritisieren Anwendung
In der schwarz-roten Bundesregierung hatte sich vor allem die Staatsministerin für Digitalisierung, Dorothee Bär (CSU), für eine Digitalisierung von amtlichen Dokumenten und darauf aufsetzenden Anwendungen wie die "ID Wallet" stark gemacht. Der Präsident des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), Richard Damm, bezeichnete den digitalen Führerschein als nächsten logischen Schritt in der Digitalisierung des Straßenverkehrs.
Nach der Vorstellung des Projektes "Digitaler Führerschein" traten zunächst technische Schwierigkeiten auf, weil die Server überlastet waren. Außerdem kritisierten Sicherheitsexperten aus dem Umfeld des Chaos Computer Clubs (CCC) die Anwendung.
Zu den Kritikern gehört auch Lilith Wittmann, die zuvor bereits gravierende Sicherheitslücken in der Wahlkampf-App der CDU entdeckt hatte.
Man habe "Grund zur Annahme", dass die Infrastruktur hinter der App und die zugrundeliegende Blockchain-Technik angreifbar sein könnten, twitterte ein CCC-Mitglied. (ff/dpa/afp)
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