Ducati frischt die Renn-Multi Pikes Peak für 2025 auf. Neben Euro 5+ gibt es Updates für die Elektronik und eine kleine Änderung am Chassis.

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So pervers es doch ist, eine Enduro "tieferzulegen", um ihr mehr Performance auf der Straße zu erlauben, so fein macht Ducati es bei der Multistrada V4 Pikes Peak. 2021 mit V4 und Einarmschwinge im Debütjahr und im Grunde immer ausverkauft, bekommt sie für 2025 ein sachtes Facelift mit einigen Software-Updates.

Video: Motovlog: Ducati Multistrada V4 Pikes Peak

Ducati Multistrada V4 Pikes Peak

Die Geschichte hinter der Ducati Pikes Peak ist so strahlend wie traurig. Nach 2 Siegen mit der Multistrada 1260, die es schon als Pikes Peak gab, verunglückte Carlin Dunne 2019 auf einer Streetfighter V4 S beim Training zum legendären Bergrennen in Colorado (USA) und beendete so die Motorradgeschichte dort – 2021 wurde das Ende der Motorradrennen beschlossen. Trotzdem präsentierte Ducati 3 Monate später die neue Multistrada V4 Pikes Peak. Basis war die Multistrada V4 S, umgebaut auf eine Einarmschwinge und ein Vorderrad mit 17 statt 19 Zoll Durchmesser. Das 2025er-Modell der Ducati Multistrada V4 Pikes Peak unterscheidet sich oberflächlich nur durch einen neuen Dekorsatz an der um etwas Carbon ergänzten, ansonsten unveränderten Karosse. Unter dem Kleid hat Ducati hingegen ein paar Änderungen mehr vorgenommen. Die kleinste mit großem Effekt könnte der um einen Millimeter erhöhte Schwingendrehpunkt im Motor sein, aber das muss ein Fahrtest zeigen.

Neue Elektronik in der Multistrada V4 Pikes Peak 2025

Zentralrechner in der neuen Ducati Multistrada V4 Pikes Peak war schon lange das MSC von Bosch, an dem nahezu alle zusätzlichen Systeme hingen. Neu für 2025 ist der Ducati Vehicle Observer (DVO), der das komplette Fahrzeug überwacht und alle Teilsysteme miteinander in Einklang bringt. Sprich: Ducati nutzt die Informationen unterschiedlicher Teilsysteme wie Fahrwerk, Motor oder Bremsen, leitet aus diesen Daten exakt den Fahrzustand des Motorrads ab und passt die Quellsysteme entsprechend noch besser an.

Als Beispiel: Fährt das Motorrad in einem bestimmten Gang, unter einer bestimmten Last, in einer bestimmten Schräglage, dann kann der DVO daraus schließen, wie viel der Fahrer wiegt und kann daraus entsprechend errechnen, wie Dämpfung, Traktionskontrolle und so weiter nachzujustieren sind. Hochinteressant und hochtheoretisch, ebenso wie das eCBS, das auch die Hinterradbremse aktiviert, wenn vom Fahrer nur vorn gebremst wird. Gekrönt wie gehabt vom Radarsystem für den Abstandstempomat und den Tot-Winkel-Warner.

Video: Test-Talk: Ducati Panigale V4 S (2025)

V4-Motor mit 170 PS und 123 Nm

Bekannt wie beliebt: Im Aluminium-Rahmen der Ducati Multistrada V4 Pikes Peak hängt weiterhin der bekannte Granturismo V4 mit konventionellem Ventiltrieb, 1.158 Kubik, 170 PS und 123 Nm. Neu ist neben der Euro-5+-Abstimmung mit realen Fahrgeräusch-Emissionen und Katalysator-Überwachung: Der V4 kann auf nur 2 Zylindern laufen. Das soll laut Ducati bis zu 6 Prozent Benzin sparen, was dem Dauertester von MOTORRAD gut stünde. Die Zylinderabschaltung im Leerlauf war bereits bekannt, um Spritverbrauch und Hitzeentwicklung zu reduzieren.

Neue Ducati Multistrada V4 Pikes Peak – nicht leichter, dafür teurer

Keine Überraschung: Ohne Änderungen der Hardware bleibt die Ducati Multistrada V4 Pikes Peak mit um die 240 Kilo fahrfertig so leicht oder so schwer wie zuvor. Etwas deutlicher ändert sich der Preis, der ab Oktober 2024 bei 31.590 Euro liegt, 1.300 Euro über dem Pikes-Peak-Preis für 2024.

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Fazit

Die Ducati Multistrada V4 Pikes Peak erhält für 2025 ein Facelift und Software-Updates für die Elektronik. Der Ducati Vehicle Observer (DVO) überwacht das gesamte Fahrzeug und passt die Systeme an. Der V4-Motor kann nun auch auf 2 Zylindern laufen, was den Spritverbrauch senken soll. Der Preis liegt ab Oktober 2024 bei 31.590 Euro.  © Motorrad-Online

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