E10-Biosprit war bisher günstiger als Super-Kraftstoff. Nun aber gleichen sich die Preise an. Für Autofahrer empfiehlt es sich, vor dem Tanken Preise zu vergleichen.
Das neue Jahr bringt dank verschärfter Umweltvorschriften das gewohnte Preisgefüge an Deutschlands Tankstellen durcheinander: Das bisher billigere E10 mit höherem Biospritanteil kostet inzwischen vielerorts genauso viel wie Super (E5).
Den ADAC erreichen deswegen viele Anfragen seiner Mitglieder. "Die Preisdifferenz zwischen E10 und E5 hat sich seit Anfang des Jahres verringert", sagte eine Sprecherin des Automobilclubs. "Dafür sind verschiedene Faktoren verantwortlich, insbesondere gehen wir von einer strategischen Preissetzung einiger Mineralölkonzerne aus."
E10 und Super: Hartes Ringen in der Preispolitik
In der Vergangenheit lag der Preisunterschied meist zwischen zwei und vier Cent pro Liter. Der Verband der Mineralölwirtschaft (MWV) in Berlin erläuterte, dass die gesetzlich vorgeschriebene Biokraftstoff-Quote seit 1. Januar höher sei als früher: "Zu Jahresbeginn ist die zu erfüllende Treibhausgas-Minderungsquote im Straßenverkehr von vier auf sechs Prozent gestiegen", erklärte ein Sprecher. "Dies erfordert eine höhere Beimischung von teureren Bio-Komponenten wie etwa Ethanol bei Benzin." E10 hat einen höheren Anteil an Bioethanol als E5.
Die Folge ist laut Verband "im Tankstellensektor ein hartes Ringen in der Preispolitik". Allerdings gilt das nicht für alle Tankstellen. "Die Unternehmen verfolgen unterschiedliche Strategien", erklärte der Verband.
Vergleichen empfiehlt sich also: Im Internet finden Autofahrer mehrere Portale, auf denen sie Benzinpreise vergleichen können. Eingeben kann man dort nicht nur die eigene Postleitzahl, sondern auch, welchen Kraftstoff man tanken möchte.
Laut ADAC-Messungen bringt die Verwendung von E10 übrigens im Schnitt einen leicht erhöhten Benzinverbrauch mit sich. (af/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.