Electrogenic hat sich die nächste Autolegende geschnappt und in ein E-Mobil verwandelt. Die Leistung steigt beachtlich, das Gewicht dagegen kaum.
Rolls-Royce Phantom II, Jaguar E-Type, Citroën DS und DeLorean DMC-12 (siehe Video nach diesem Absatz): Ein wahrhaft illustrer Kreis an Kultautos, der eigentlich nicht viel gemeinsam hat. Nur eine Sache eint das Quartett: Sie wurden von Electrogenic – neben einigen anderen Oldies – bereits auf reine Elektroantriebe umgerüstet. Der Mazda MX-5 der ersten Generation, Werks-Code NA, befindet sich also in allerbester Gesellschaft. Denn er ist das jüngste Elektromod-Projekt der britischen Firma.
Von außen sieht man dem Kult-Roadster nicht an, dass nun ein Elektro- und kein Vierzylinder-Saugbenziner-Herz mehr im MX-5 schlägt. Die mit dem manuellen oder Automatikgetriebe des MX-5 kombinierbare und an der Hinterachse platzierte E-Maschine liefert 120 kW (163 PS) sowie ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern. Das ist ein beachtlicher Sprung im Vergleich zum Original, dessen 1,6- und 1,8-Liter-Motoren ab Werk lediglich 90, 115 oder 131 PS bei maximalen Drehmomenten von 129 bis 152 Newtonmetern lieferten. Mit seinem neuen Antrieb sprintet der Kult-Roadster in sechs Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h); der schnellste Ur-MX-5 brauchte dafür einst über acht Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Electrogenic mit 185 km/h an.
Batterie im Motorraum, Motor an der Hinterachse
Klar, dass in den kleinen Zweisitzer keine ausladenden Batterien passen. Die Zellen verteilt Electrogenic im Motorraum und dort, wo sich zuvor der Kraftstofftank befand. Der E-MX-5 wartet mit einer Gesamt-Akkukapazität von 41 Kilowattstunden auf und bietet eine Reichweite von gut 240 Kilometern – "in der realen Welt", wie die Elektromodder betonen. Schnellladungen sind per CCS-Schnittstelle möglich, wobei die Briten keine maximale Ladeleistung oder schnellstmögliche Ladezeiten angeben. Das Akkusystem ist zudem in der Lage, Energie an andere Geräte abzugeben – zum Beispiel, um Smartphones, Laptops oder – wenn das Auto steht – einen elektrischen Rasenmäher zu laden.
Wer angesichts der leichtgewichtigen Basis und gemeinhin schwerer Batterien eine große Gewichtszunahme erwartet, wird von Electrogenic eines Besseren belehrt: Mit 100 zusätzlichen Kilogramm springt der NA von knapp unter auf leicht über die Ein-Tonnen-Grenze, wobei die ursprüngliche Verteilung der Masse in etwa erhalten bleibt. Die Firma weist zudem darauf hin, dass sich das Elektrokit nahtlos in den MX-5 integrieren lässt. Schneiden, schweißen oder bohren sei nicht nötig, weshalb sich der Umbau auch komplett rückgängig machen lasse.
Fahrmodi und Technik-Upgrades
Zudem bringe das System Komfortvorteile mit sich, etwa eine Klimaanlage samt verbesserter Heizleistung. Zudem ziehen mehrere Fahrmodi (darunter Eco und Sport), ein Geschwindigkeitsbegrenzer und natürlich regeneratives Bremsen als Technik-Upgrades in den japanischen Roadster ein. Auf Letzteres stimmt Electrogenic die originale Scheibenbremsanlage ab. Das sowieso beengte Platzangebot im Innen- und Kofferraum bleibt auf Verbrennerniveau.
Ab April 2025 ist der Umbausatz direkt bei Electrogenic oder einem Partnerbetrieb verfügbar. Was das Kit für den Elektroumbau oder ein fertig in ein E-Auto verwandelter Mazda MX-5 NA kosten, verraten die Briten bislang allerdings nicht. © auto motor und sport
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