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MG schickt einen neuen Kleinwagen für unter 20.000 Euro ins Rennen. Der kommt zwar nicht als kleiner E-Wagen, dafür mit richtig viel Leistung – vor allem aus der E-Maschine. Was der Hybrid kann? Wir haben es ausprobiert.

Bevor Sie weiterlesen, werfen Sie doch bitte unten einen Blick ins Datenblatt. Versprochen, es lohnt sich. Denn der kleine MG3 mit dem einzigen verfügbaren Antrieb Hybrid+ gibt sich im besten britischen Sinn extraordinary, also außergewöhnlich – und vielleicht sogar auch etwas außer der Reihe.

Video: Erster Check: MG3 Hybrid+

Großer Hybrid-Akku für starken Antrieb

Das liegt nicht nur an der vergleichsweise großen NMC-Batterie (1,83 kWh) für den Vollhybrid, den üppigen 4,11 Metern Länge oder den 19.990 Euro Basispreis. Vor allem beim Antriebskapitel geht es eigenwillig zu: Die im Getriebe untergebrachte E-Maschine kommt auf 100 kW (136 PS), der Turbo-Vierzylinder holt aus 1,5 Liter Hubraum 102 PS, und so heizen dem Fahrer 195 PS Systemleistung ein.

Den Standardsprint soll der 1.285 Kilo schwere MG3 damit laut Hersteller in beeindruckenden acht Sekunden meistern. Dem Fronttriebler macht in Sachen Preis pro PS jedenfalls kaum einer etwas vor: Nur rund 100 Euro je Pferdestärke sind es – bei der Konkurrenz wird da schnell das Doppelte aufgerufen und ist meist nur mit GTI- oder RS-Emblemen zu haben.

Ungewöhnlich: die Dreistufenautomatik

Vielleicht versucht der Viertürer damit die Anzahl der Gänge zu kompensieren. Denn nach drei Stufen kommt das Automatikgetriebe beim Sortieren bereits an seine baulichen Grenzen. Dass der Testwagen während unserer Ausfahrt trotz der großen Spreizung laufend durch die Gänge schrubbt, verwundert und wird oft von hohen Drehzahlen quittiert. Zum Schreihals mutiert der MG damit aber nicht, die akustische Kapselung und Abstimmung des Antriebs ist gelungen. Nur wer genau hinhört, nimmt die Schaltvorgänge wahr. Das kann freilich auch an den ausgeprägten Wind- und Abrollgeräuschen liegen, die das getestete Basismodell in den Innenraum schickt.

Spätestens bei Tempo 140 auf der Autobahn wird es ungemütlich, wobei die Sitze mit ihren bequemen, aber tendenziell zu weichen Polstern auch eher zur Kurzstrecke und ins urbane Terrain einladen.

Das untermauern auch Lenkung und Fahrwerk: Erstere ist komfortabel und leichtgängig. Wer bei den Leistungsangaben differenzierte Rückmeldung erwartet, wird enttäuscht. Dasselbe gilt auch für die Abstimmung bei Federn und Dämpfern. Hier stand der Komfort deutlich vor Sportlichkeit im Lastenheft.

Umfangreiche Ausstattung schon in der Basis

Ein Argument gegen den MG ist das aber nicht. Denn darüber hinaus ist das Paket des MG3 stimmig. Das 10,25-Zoll-Infotainment-Display sowie Apple CarPlay und Android Auto gibt es bereits in der Basis, ebenso den adaptiven Abstandsregeltempomaten, eine Rückfahrkamera oder den Fernlichtassistenten.

Auf 16-Zoll-Aluräder und Heckscheibenwischer muss man allerdings verzichten. Die gibt es erst mit der Comfort-Variante ab 21.490 Euro. Mit dabei sind dann zudem automatisch anklapp- und beheizbare Außenspiegel, Luftausströmer hinten und vier statt sechs Lautsprecher.

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Das Topmodell Luxury bringt für 23.990 Euro überdies Regensensor, Totwinkelwarner, LED-Scheinwerfer, beheizbare Teilledersitze und ein beheiztes Mikrofaser-Leder-Lenkrad mit.

Lange warten müssen die Kunden indes nicht – auf keine der drei Varianten. Im Mai 2024 rollen die ersten MG3 zu den Händlern.  © auto motor und sport

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