VW hat in China mit dem Talagon sein größtes Modell aufgefrischt. Der XXL-SUV basiert auf dem MQB und legt als Facelift nochmal in der Länge zu. Der Talagon ist ein Schwestermodell des Atlas (USA) bzw. des VW Teramont X, den SAIC-Volkswagen baut.
VW Tala... was? In der Gemengelage zwischen Tayron, Teramont, Taigon und Tharu kann man schon mal den Überblick verlieren. Doch in diesem Fall ist das entschuldbar, denn der Talagon ist ein Modell, das gemeinsam mit Joint-Venture-Partner FAW ausschließlich in China auf dem Markt ist. Trotzdem ist es immer wieder spannend, einen Blick über den europäischen Tellerrand hinaus auf das zu werfen, was VW mit dem Modularen Quer-Baukasten (MQB) noch so alles anstellen kann.
Mehr als Talagon geht da bislang nicht – zumindest mit Blick auf die Abmessungen. Das Facelift für das Modelljahr 2025 legt um weitere zwei Zentimeter auf eine Länge von insgesamt 5,17 Meter zu. Länger ist aktuell kein anderer MQB-Volkswagen. Zum Vergleich: Unser EU-Touareg bringt es gerade mal auf 4,88 Meter und ist damit fast 30 Zentimeter kürzer.
Weg mit den Endrohrblenden
Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie hat nun erste Bilder des aufgefrischten Talagon veröffentlicht, dessen Vorgänger seit 2021 bei den Händlern steht. Die Aufnahmen lassen leichte Anpassungen des Exterieurdesigns erkennen. Dazu zählt die neue Frontschürze mit vergrößertem Kühlergrill und schmalerem Leuchtenband darüber. Im Profil bleibt das Fahrzeug wie es war, während am Heck eine neue Leuchtgrafik und ebenfalls eine neue Schürze zu finden sind. Die Endrohr-Blenden verschwinden, die Rohre verstecken sich künftig hinter einem angedeuteten Heckdiffusor-Einsatz.
Wenn es gern noch etwas mehr sein darf, können die Kunden zur sportlichen R-Line-Version greifen, der VW einen noch etwas aggressiveren Look und den unvermeidlichen R-Badge im Grill verpasst. Was sich im Vergleich zum Vor-Facelift nicht ändert, ist das Platzangebot im Innenraum. Der Talagon ist als Sechs- oder Siebensitzer zu haben und bleibt dem großen Radstand von 2,98 Meter treu.
Für den Vortrieb bestätigen die Chinesen bislang nur einen aufgeladenen, 272 PS starken Zweiliter-Vierzylinder. Bislang war neben einem Vierzylinder außerdem ein 2,5-Liter-V6 mit 299 PS zu haben. Ob der auch ins Facelift einzieht, ist allerdings noch nicht bekannt. Gleiches gilt für Preis und Marktstart. Aktuell steht noch der Vorgänger ab umgerechnet rund 34.500 Euro beim Händler. Mehr über den "Werdegang" des VW Talagon lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Vom Concept zum XXL-SUV
Einen ersten Blick aufs neue Top-Modell von FAW-Volkswagen gab es bereits 2019 auf der Shanghai Autoshow. Dort debütierte das Sports Multipurpose Vehicle (SMV) Concept, ein 5,16 Meter langer MQB-SUV mit drei Sitzreihen, der sich noch einmal acht Zentimeter länger streckt als der Teramont X von SAIC. Das SMV von FAW präsentierte sich flacher und weniger wie ein Offroader. Der vanartige Look erinnerte konzeptionell eher an die Mercedes R-Klasse.
Auf der Shanghai Auto Show 2021 durfte sich der VW Talagon, der die perfekte Fusion von SUV und MPV darstellen soll, dann in voller Pracht präsentieren. 5.152 Millimeter lang, knapp über zwei Meter breit und 1.795 Millimeter hoch. In der Talagon-Darreichungsform streckt VW den MQB-Radstand auf 2.980 mm. Der damit üppig dimensionierte Innenraum erlaubt eine flexible Anordnung mit sechs oder sieben Sitzen.
Basierend auf der MQB Evo-Plattform integriert der VW Taragon seinerzeit die neueste Hardware und Software. Sein Äußeres setzt auf beleuchtete Türgriffe und Schienen sowie ein beleuchtetes Logo am Heck. Der Fahrer des Taragon blickt auf das digitale Innovision Cockpit, das mit seinem frei schwebenden Design, das großzügige Raumgefühl noch verstärkt.
Basistriebwerk im Taragon ist ein 186 PS starker Zweiliter-Vierzylinder TSI, der die Vorderräder antreibt. Darüber rangiert noch eine Version mit 220 PS. Beim Top-Antrieb fiel die Wahl auf einen 299 PS starken 2,5-Liter-V6-Turbomotor, der mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb gekoppelt ist. © auto motor und sport
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