Dieser Escort stand 36 Jahre in einer Garage. Der Erstbesitzer hatte das Auto aus Angst vor Dieben weggestellt.
Mr. Paul Roadknight darf man sich als sparsamen Menschen vorstellen. Als er im Sommer 1971 genug Geld gespart hatte, ging er zu Bristol Street Motors in Birmingham und gab es für einen Ford Escort RS2000 aus. Schwarz, mit Stahlrädern und Rabatt. Er bezahlte 4.294 Pfund und 18 Pence. Am 1. August 1979 wurde das Auto auf Mr. Roadknight zugelassen. Es war das vorletzte Jahr, in dem Ford den Mk2 mit Hinterradantrieb baute. Im September 1980 erschien der Escort mit Frontantrieb.
Nach fünf Jahren weggestellt
Mr. Roadknight fuhr sein Auto wenig, was die MOT-Berichte laut KGF Classic Cars belegen. Der Händler im 139 Kilometer östlich von Birmingham gelegenen Peterborough hat den schwarzen Ford verkauft und kennt die Geschichte dazu. Nach fünf Jahren sparsamer Nutzung beobachtete Mr. Roadknight, dass drei Männer sein Auto umrundeten, während er einkaufen war. Er ging schnell zum Auto zurück, fuhr los und bemerkte, dass er verfolgt wurde. Nach diesem Erlebnis parkte er sein Auto in der Garage und holte es nicht mehr hervor – aus Angst, es könne geklaut werden.
Nur 5.533 km pro Jahr
So blieb es 36 Jahre lang. Bis ein Mitglied des RS Owners Club das Auto 2021 unter einer Staubschicht entdeckte. Ein Bild zeigt das Auto mit dem damals über 80 Jahre alten Erstbesitzer, Mr. Roadknight. Diverse Dokumente, wie die Neuwagenrechnung, die Zulassung, diverse MOT-Prüfberichte und ein Brief von einem Freund des Erstbesitzers belegen die Geschichte des Autos.
Serviceheft, Betriebsanleitung und das Phillips 860 Kassettenradio gehören zum Auto. Montiert sind die originalen Pirelli Cinturato CN36 in der Dimension 175/70 HR13. Die Laufleistung ist mit 17.291 Meilen angegeben, das sind 27.666 Kilometer. Pro Jahr fuhr Mr. Roadknight also lediglich 5.533 Kilometer mit seinem Escort. Ob er je die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h oder den 8,9-Sekunden-Sprint aus dem Stand auf 100 km/h ausprobiert hat? Eher unwahrscheinlich.
Basismodell für den Motorsport
Ford hatte mit dem RS 2000 ab 1975 ein Basismodell für den Motorsport im Programm. Das Kompaktmodell war mit Längsmotor und hinterer Starrachse an Blattfedern zwar technisch schlicht, aber schnell: 110 PS leistet der Zweiliter-Vierzylinder mit obenliegender Nockenwelle. Typisch für den Motor: Ein RS-Logo auf dem Krümmer. In Deutschland kostete der RS2000 12.995 Mark, in etwa so viel wie ein Opel Kadett GT/E. Markant ist beim RS die angeschrägte Front mit den Doppelscheinwerfern. © auto motor und sport
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.