Hochdachkombis werden wegen ihrer Kombination auf einem flexibel nutzbaren Innenraum und günstigen Preisen geschätzt. Ford hat diesen Trend früh erkannt und bereits in den frühen Nullerjahren eine Pkw-Version seines kleinen Kastenwagens Transit Connect abgeleitet. Seit Mai 2022 steht die dritte, rundum modernisierte Generation des Modells, das als Familienfreund den Namen Tourneo Connect trägt, in den Startlöchern.

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Der neue Ford Tourneo Connect ist optional als Siebensitzer erhältlich – und zwar unabhängig davon, ob er über den kurzen (L1) oder langen Radstand (L2) verfügt. Die Sitzplätze der zweiten und dritten Reihe lassen sich, sofern sie ungenutzt bleiben, umklappen oder ausbauen. Auch der Beifahrersitz kann zusammengefaltet werden, womit sich bei der L2-Version bis zu drei Meter lange Gegenstände transportieren lassen. Die maximalen Ladevolumina gibt Ford mit 2.600 (kurzer Radstand) oder 3.100 Litern (langer Radstand) an.

Vier Design-Linien für den Tourneo Connect

Der Tourneo Connect präsentiert ein typisches Hochdachkombi-Design, das die Ford-Designer aber spürbar modernisiert haben. Der achteckige Kühlergrill ist nun etwas zackiger gezeichnet und grenzt direkt an die etwas kompakter dimensionierten LED-Scheinwerfer. Kleine Dreiecksfenster an der A-Säule verbessern die Rundumsicht, während eine seitliche Sicke, die sich im Bereich der Türen verbreitert, das Licht bricht. Wie in dieser Klasse üblich steht die tief nach unten gezogene Heckklappe fast senkrecht; auch die Rückleuchten, die ab der Sport-Ausstattung mit LED-Technik arbeiten, sind vertikal ausgerichtet.

Tourneo-Connect-Käuferinnen und -Käufer können aus vier Ausstattungslinien wählen: Trend als Basismodell, Sport, Titanium und Active. Letztere erhält Plastik-Planken an den Radläufen, in denen spezielle 17-Zoll-Felgen rotieren, dunkle Karosserie-Akzente, silberfarbene Unterfahrschutz-Elemente an Front und Heck, einen Wabengrill sowie blaue Interieur-Akzente. Auch die Sport-Variante rollt auf 17-Zöllern; sie verfügt zudem über Dekorstreifen. Eine Nummer kleiner sind die Räder beim Tourneo Connect Titanium ausgeführt. Dafür verfügt dieses Modell über einige Chromakzente.

Hochgradig digital

Egal, für welche Modellvariante sich die Kundinnen und Kunden entscheiden: Über hintere Schiebetüren auf beiden Seiten verfügt der neue Tourneo Connect immer. Hinzu kommt eine Vielzahl an Getränkehaltern, Ablagefächern und Anschlussmöglichkeiten für elektronische Geräte. Handelt es sich bei Letzteren um Smartphones, lassen sich diese mit einem zentralen Touchscreen koppeln, der im Normalfall 8,25 und gegen Aufpreis 10,0 Zoll misst – die passende App gibt's natürlich auch. Wer sich für den größeren Bildschirm entscheidet, erhält automatisch das FordPass-Connect-Modem, mit dem der Tourneo Connect auch unterwegs stets online ist.

Die digitale Instrumententafel bietet vier verschiedene Ansichten – darunter eine Statusübersicht aller aktiven Fahrer-Assistenzsysteme. Im Höchstfall umfasst das entsprechende Paket 19 Einzelposten. Darunter sind der Anhänger-Rangier-Assistent und die für Automatik-Modelle verfügbare adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Verkehrsschild-Erkennung samt Stau-Assistent mit Stop & Go-Funktion und Fahrspur-Pilot besonders erwähnenswert. Automatisiertes Fahren auf Level 2 ist künftig also auch mit dem Ford Tourneo Connect möglich.

Als Benziner, Diesel und PHEV

Ford bietet seinen neuen Hochdachkombi mit drei Motoren an. Der 1,5-Liter-Turbobenziner leistet 114 PS und entwickelt ein maximales Drehmoment von 220 Newtonmetern. Der Ecoboost-Vierzylinder lässt sich wie alle anderen reinen Verbrenner nur mit einer Sechsgang-Handschaltung koppeln. Dieselfans bedient Ford mit einem Zweiliter-Vierzylinder, der in den Leistungsstufen 102 PS und 280 Nm sowie mit 122 PS und 320 Nm angeboten wird. Der große Diesel ist optional auch mit Allradantrieb zu haben.

Ab dem vierten Quartal 2024 ergänzt noch eine PHEV-Variante das Antriebsportfolio. Der Plug-in-Hybrid kombiniert den 1,5-Liter-Turbobenziner mit einer Hochvoltbatterie und einem Elektromotor. Im Zusammenspiel erzielt er eine Systemleistung von 150 PS und ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmeter. Ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe überträgt die Kraft an die Vorderräder. Das Nachladen der Antriebsbatterie, für die Ford keine Kapazität nennt, erfolgt an Gleichstrom-Schnellladern (DC) mit bis zu 50 kW oder an der heimischen Wechselstrom-Wallbox mit 11 kW. Die rein elektrische Reichweite soll bei 110 Kilometer liegen.

Preise

Der neue Ford Tourneo Connect wird an der Seite des Caddy im Volkswagens-Werk in der polnischen Stadt Posen gebaut. Der 114-PS-Benziner kostet in der Basisausstattung Trend ab 29.290 Euro. Der Diesel mit 102 PS kostet ab 30.870 Euro. Sollen 122-Diesel-Pferde anziehen, dann werden wenigstens 31.880 Euro gefordert. Mit Allradantrieb legt der Grundpreis auf 35.140 euro zu. Der Aufpreis für den Grand Tourneo Connect mit entsprechend größerem Innenraum beträgt jeweils 2.800 Euro.

Erster Check: Worin unterscheidet sich der Ford vom VW?

Ein erstes Kennenlernen soll zeigen, ob und wie sich der Ford Tourneo Connect vom Genspender VW Caddy unterscheidet. Dafür hat sich der Ford schick gemacht, trägt das Kleid in "Boundless Blue Metallic" und hat Outdoor-Sachen dabei. Will heißen: Er tritt in der Ausstattungsvariante Active auf, die mit schwarzen Radläufen und Seitenschwellern etwas Offroad-Geist zeigt. Aber auch hochglanzpolierte 17-Zoll-Felgen, die lieber Asphalt sehen als steinige Feldwege.

An der Front mit großem Kühlergrill und schmalen LED-Scheinwerfern ist der Tourneo Connect sofort als Mitglied der Ford-Familie erkennbar. Hier folgt er dem Stil aktueller PKW-Baureihen wie Fiesta und Focus. Das Profil des Hochdachkombis offenbart keine Unterschiede. Am Heck können dann Kenner der Materie mit Fachwissen punkten. Die Heckklappe ist beim Ford Tourneo Connect etwas anders geformt, sie hat eine andere Aussparung für das Kennzeichen als die des VW Caddy. Stoßfänger und Verglasung sind aber gleich. Natürlich tragen die beiden Schwestermodelle die jeweiligen Markenlogos (im Glas) und Schriftzüge (auf dem Blech).

Slider jetzt auch bei Ford

Die Sitzbezüge des Tourneo Custom Active haben ein eigenständiges Design, außerdem zeigt das Lenkrad einen Pralltopf mit zentralem Ford-Logo. Die Multifunktionstasten aber sind identisch mit denen des VW. Das gilt auch für die Aussicht hinter dem Volant. Zwischen den analogen Instrumenten genügt ein monochromes Display für die Anzeige von Bordcomputerangaben und Fahrassistenten. Schriften und Menüführung kennt man seit vielen Jahren aus VW-Produkten. Komplett digitale Instrumente, die für den Caddy verfügbar sind, stehen bei Ford nicht in der Preisliste.

Das zehn Zoll große Infotainment-Display und die nachts unbeleuchteten Slider für Klimatemperatur und Audio-Lautstärke ziehen mit dem Familienvan jetzt auch ins Ford-Programm ein. Die Menüoberfläche des Touchscreens entspricht mit weißem Hintergrund und schmalen Schriften dem Interieur-Design der Kölner. Auch die Grafiken im Menü zur Steuerung der Fahrassistenten sind modellspezifisch. Die Kartengrafik des Navigationssystems entspricht aber, bis auf den helleren Hintergrund, der des VW Caddy.

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Die enge Verwandtschaft ohne große Änderungen im Innenraum kommt nicht überraschend. Nur so lässt sich die Produktion beider Modelle am gleichen Band effizient und flexibel gestalten. Ob die geringe Eigenständigkeit des Ford Tourneo Connect die Käufer stört, muss sich erst zeigen.  © auto motor und sport

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