Verkäufer werden die Entwicklung auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt wohl mit etwas Zähneknirschen verfolgen. Die Gebrauchtwagenpreise sind im vergangenen Jahr um nur 1,3 Prozent gestiegen – was die Käufer von gebrauchten Autos wiederum freuen wird.

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Aus dem AutoScout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI), geht hervor, dass die Preise für Gebrauchtwagen europaweit nur in den Niederlanden (plus 1,2 Prozent) weniger angezogen haben, als in Deutschland. Zum Vergleich: In Frankreich explodierten die Gebrauchtwagenpreise in diesem Jahr förmlich. Sie stiegen um 9,1 Prozent – Bestwert. Trotz der geringen Preissteigerung liegt Deutschland im europäischen Vergleich aber nach wie vor weit vorne. In anderen Ländern sind Gebrauchte teils weitaus günstiger. Das kann Vor- und Nachteil sein - je nachdem ob Sie Ihr Auto verkaufen wollen oder selbst einen Gebrauchtwagen suchen.

Deutschland von der Spitze verdrängt

Im Durchschnitt wird in Frankreich ein Gebrauchtwagen für 18.077 Euro verkauft. In keinem anderen europäischen Land müssen Käufer mehr für einen Gebrauchten hinblättern. Deutschland, als bisheriger Spitzenreiter, muss sich fortan mit dem zweiten Platz begnügen. Hierzulande liegt der durchschnittliche Preis bei 17.082 Euro – und damit erstmals über der 17.000-Marke.

Im Vergleich zu Deutschland waren in Frankreich ältere Autos (zwischen fünf bis zehn Jahren) deutlich teurer. Hierzulande kosten diese Fahrzeuge durchschnittlich 3.225 Euro weniger. Noch deutlicher wird es in der teuersten Fahrzeugkategorie: Nicht einmal ansatzweise kostet ein Sportwagen in Deutschland ähnlich viel wie bei den Franzosen (53.855 Euro). Die Bundesrepublik (44.257 Euro) landet in diesem Segment der Gebrauchten noch hinter Österreich, den Niederlanden und Spanien im Mittelfeld.

Deutsche Spezialkategorie

Zumindest bei den Tageszulassungen steht Deutschland weiter an erster Stelle. In der Datenbank von AutoScout24 tauchten allein im November fast 40.000 Fahrzeuge auf. Das sind fast zwölfmal so viele wie beim Zweitplatzierten (Italien, 3.336). Die anderen Länder liegen sogar weit unter der 1.000er-Marke.

Im Ausland verkaufen

Sollten Sie aufgrund der attraktiveren Gebrauchtwagenpreise ihr Auto im europäischen Ausland veräußern (wollen), etwa über einen Online-Automarkt, dann sollten sie einige formale Hinweise berücksichtigen. Dazu gehört unter anderem, das Auto vor der Übergabe abzumelden, die Zulassungsstelle zu informieren und die Kennzeichen vorher abzumontieren. Sichern Sie sich zudem durch entsprechende Kaufverträge ab. Vorlagen gibt es unter anderem beim ADAC. Wichtig: Lassen Sie sich die Übergabe der Papiere schriftlich bestätigen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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