Beim Gefahrguttransport im Privat-Pkw müssen Sie strikte Regeln befolgen. Erfahren Sie hier, welche Stoffe überhaupt als Gefahrgut eingestuft werden, wie viel Sie mitführen dürfen und wie Sie das Gefahrgut richtig im Auto befestigen.
Gefahrgüter sind per Definition alle Stoffe, die wegen ihrer chemischen Eigenschaften beim Transport eine allgemeine Gefahr darstellen. Darunter fallen Gase, Flüssigkeiten oder Sprengstoffe, die giftig, leicht entzündlich, explosiv, ätzend oder sogar radioaktiv sind.
Gefahrguttransport im Alltag
Zu den alltäglicheren Gefahrgütern zählen vor allem Waren aus dem Baumarkt, zum Beispiel Farben, Lacke, Pestizide oder Gasflaschen. Auch Benzinkanister und Ähnliches gelten als Gefahrgüter. Allgemein sind Gefahrgüter mit genormten Gefahrzetteln versehen, auf der Spitze stehenden Quadraten mit speziellen Symbolen und Nummerncodes. Diese Zettel weisen die Gefahrgutklasse aus.
Für den professionellen Gefahrguttransport brauchen Lkw-Fahrer und Zugführer spezielle Zulassungen, bei Privatpersonen ist dies nicht der Fall. Die europäische Gefahrgutvorschrift besagt nur, dass die Fracht "einzelhandelsgerecht abgepackt" sein muss und ausschließlich für private Zwecke zum Einsatz kommen darf. Bei der Gefahrgutmenge gibt es jedoch Einschränkungen.
Höchstgrenzen und korrekte Befestigung
Laut TÜV dürfen Privatpersonen nicht mehr als 333 Liter beziehungsweise Kilogramm Gefahrgut transportieren. Bei Benzin und anderen Kraftstoffen liegt die Obergrenze bei 20 Litern und höchstens einem Kanister. Transportieren Sie Spraydosen mit eventuell giftigen Inhalten, sollten es nicht mehr als 20 Kilogramm sein. Um Silvester herum gilt: Böller und Knallkörper mit einem maximalen Schwarzpulver-Gehalt von einem Kilo sind an Bord erlaubt.
Äußerst wichtig ist beim privaten Gefahrguttransport auch die korrekte Befestigung der Behälter oder Kanister. Verhindern Sie auf alle Fälle, dass das Gefahrgut umfällt, ausläuft oder anderweitig entweicht. Stellen Sie die Behälter also nicht wahllos in den Kofferraum, sondern befestigen Sie sie wenn nötig mit Spanngurten und Ähnlichem. Auch spezielle Gummimatten können hier hilfreich sein.
Gefahrgut nicht im Hausmüll entsorgen
Sorgen Sie außerdem für eine gute Luftzufuhr im Auto, denn Dämpfe von Lacken oder Benzin können durchaus die Wahrnehmung beeinträchtigen. Wenn Sie regelmäßig größere Mengen an Gefahrgut transportieren, wäre es nicht verkehrt, stets einen Feuerlöscher an Bord zu haben.
Wenn Sie Ihre Benzinkanister, Lacke und Co. loswerden wollen, dann bringen Sie das Gefahrgut unbedingt auf den örtlichen Recyclinghof. Die Entsorgung ist dort kostenlos. Im Hausmüll haben gefährliche Stoffe dagegen nichts zu suchen. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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