Die Bundeswehr beschafft neue Rettungsstationen auf Basis des Iveco Trakker 8x8. Der größte Teil davon ist gepanzert.
Um im Ernstfall die optimale medizinische Erstversorgung für verwundete Soldatinnen und Soldaten sicherzustellen, hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr Ende Dezember 2024 einen Vertrag über die Produktion und Lieferung von bis zu 120 Rettungsstationen abgeschlossen. Ziel ist es, unter allen Bedingungen eine schnelle und effektive Versorgung gewährleisten zu können.
Bis zu 120 mobile Rettungsstationen
Der Vertrag umfasst die Beschaffung von bis zu 86 Rettungsstationen in einer ballistisch geschützten Variante sowie bis zu 34 ungeschützten Stationen. Diese mobilen medizinischen Einrichtungen sind speziell für die Erstversorgung konzipiert und ermöglichen sowohl notfallchirurgische Eingriffe als auch dringende chirurgische und internistische Behandlungen.
Die Rettungsstationen bauen auf dem Iveco Trakker 8x8 auf. Der Iveco Trakker 8x8 wird seit 2013 bei der Bundeswehr als geländegängiges, schweres Transportfahrzeug eingesetzt und dient als Nachfolger älterer Modelle wie dem MAN KAT1. Der Trakker 8x8 verfügt über einen 12,9-Liter-Reihen-Sechszylinder-Dieselmotor mit einer Leistung von bis zu 500 PS und ein automatisiertes ZF-Getriebe. Die Nutzlast beträgt je nach Aufbau bis zu 16 Tonnen. Das Fahrzeug kann mit einer geschützten Kabine ausgestattet werden, um Besatzung und Ladung vor Bedrohungen wie Beschuss oder Minen zu schützen. Neben der Verwendung als Transportfahrzeug wird der Trakker 8x8 auch als Basis für Sonderaufbauten wie Tankfahrzeuge oder mobile Werkstätten eingesetzt.
Damit die Rettungsstationen auch bei der kämpfenden Truppe eingesetzt werden können, wurde von Beginn an auf ein hochflexibles und transportfähiges System gesetzt. Sowohl das medizinische Personal als auch die gesamte technische Ausstattung können mit minimalem Aufwand schnell transportiert, aufgebaut und betrieben werden – unabhängig von Standort und Einsatzdauer.
Erste Auslieferung bereits 2025
Im Rahmen der ersten festen Bestellung werden zunächst zehn geschützte und sechs ungeschützte Rettungsstationen als Ersatz für bestehende Systeme geliefert. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Varianten liegt im Schutz des notfallchirurgischen Arbeitsplatzes: Während die geschützte Version zusätzlichen Schutz vor ballistischen Bedrohungen bietet, verzichtet die ungeschützte Variante darauf. Beide Ausführungen verfügen jedoch über eine hochwertige Ausstattung, darunter integrierte Klimageräte für Heizung und Kühlung sowie einen Stromerzeuger im Container für die Notfallchirurgie.
Neben der technischen Beschaffung umfasst der Auftrag auch die Schulung des medizinischen Personals an den Geräten sowie die Ausbildung im Umgang mit dem Gesamtsystem. Die Lieferung der ersten Einheiten ist bereits kurzfristig für Dezember 2025 vorgesehen, sodass die neuen Rettungsstationen zeitnah einsatzbereit sein werden. © auto motor und sport
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