Unter dem Markennamen Geparda feiert der jüngst eingestellte VW Up eine Art Comeback – als Gebrauchtwagen mit neuer Erstzulassung, mit reduzierter Leistung und scheinbar einem Rad weniger als gewöhnlich.
Die Fahrzeugklasse L5e, die das Autofahren ab einem Altern von 16 Jahren (umgangssprachlich mit dem "125er-Schein") möglich macht, regelt die Bauweise von Fahrzeugen mit Rad-Trio in Form von "symmetrisch angeordneten Rädern". Eine ganz kurze Achsverbindung zwischen zwei Reifen wird dabei vom Gesetzgeber noch immer als Dreirad angesehen. Als prominentes Beispiel dieser Auslegung gilt der Ellenator auf Basis des Fiat 500, er mehr als ein Achtungserfolg ist.
Konkurrenz für den Ellenator
Die beiden Geparda-Geschäftsführer Holger Görtz und Pierre Zinnecker wollen dem Ellenator neue Konkurrenz entgegenstellen. Als Basisfahrzeug dient der VW Up mit Einliter-Benzinmotor.
Der Dreitürer bekommt Verkleidungen für die hinteren Radhäuser und die neue Achskonstruktion mit Drehstab. Sie soll für mehr Kurvenstabilität und eine höhere Fahrsicherheit sorgen. An der Vorderachse wird der H&R-Stabilisator aus der Rennserie VW Up Cup eingebaut. Um die Zulassungsbestimmungen für die Klasse L5e einzuhalten, wird zudem die Motorleistung des Up mit Hilfe eines neuen Steuergeräts auf 15 kW (20 PS) gedrosselt. Das serienmäßige Fünfganggetriebe bleibt an Bord. Die Höchstgeschwindigkeit soll – auf ebener Strecke – bei bis zu 110 km/h liegen.
Gebrauchtwagen mit Neuzulassung
Als Neuwagen ist der VW Up nicht mehr zu haben. Geparda kauft gebrauchte Exemplare und baut sie um. ABS, ESP, Airbags und Komfortextras wie die Klimaanlage bleiben voll funktionstüchtig. Die restlichen Modifikationen mit der gedrosselten Leistung und der neuen Hinterachse sind derart umfangreich, dass der gebrauchte Up eine neue Erstzulassung als Quad bekommt. Trotzdem sollen Geparda-Kunden stets über das ursprüngliche Alter des Basisfahrzeugs informiert werden, auch der im Kombiinstrument angezeigte wird nicht verändert.
Benziner ab rund 20.000 Euro
Der Preis des Geparda liegt bei rund 20.000 Euro. Viel Geld, aber im Vergleich zu Leichtfahrzeugen (L7 / L7e) wie dem Microlino bekommt man dafür eine Sicherheitsausstattung mit Airbags und ABS.
Der elektrische VW e-Up lässt sich nicht zum Geparda umbauen. Der Akku steht den Modifikationen im Weg, würde somit eine neue Unterbodenkonstruktion erfordern. Zudem bleibt der Geparda nur auf Basis des Verbrenner-Up unter der für L5e-Fahrzeuge vorgeschriebenen Gewichtsgrenze von 1.000 Kilogramm. © auto motor und sport
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