VW ruft in den USA zum dritten Mal den ID.4 zurück in die Werkstätten. Betroffen sind rund 100.000 Fahrzeuge, einschließlich der bereits reparierten ID.4.
Die Türen des in den USA gebauten und für den nordamerikanischen Markt bestimmten VW ID.4 können sich während der Fahrt bei niedrigen Geschwindigkeiten unerwartet öffnen. Bei manchen Autos kann es auch dazu kommen, dass sich die Türen nicht mehr von außen öffnen lassen. VW hat seine Händler in den USA und Kanada aufgefordert, den Verkauf des kompakten Elektro-SUV zu pausieren. Eine technische Lösung für das Problem scheint es noch nicht zu geben. Immerhin ist das Problem nun identifiziert.
Wasser tritt ein und stört die Elektronik
Laut der zuständigen Behörde – der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) – entsprechen die Türgriffe an ID.4-Modellen der Baujahre 2021–2024 "nicht den Werksspezifikationen zum Schutz gegen eindringendes Wasser". So kann Wasser auf eine Leiterplatte in der Tür gelangen, was zu Fehlfunktionen und zum "Öffnungsbefehl" führen kann. Das Problem hat zwar weder zu Verletzungen noch zu Unfällen geführt, doch allein zwischen Juni 2023 und Mai 2024 gingen bei Volkswagen 135 Garantieansprüche ein.
Bereits im Januar 2023 waren in den USA erste Berichte aufgetaucht, nach denen sich die Türen von ID.4-Modellen während der Fahrt geöffnet hatten. Daraufhin sprachen VW-Verantwortliche mit Mitarbeitern der US-Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) über die Vorfälle. Außerdem wies VW seinen japanischen Zulieferer U-Shin an, fragliche Türbauteile auf mögliche Fehler zu untersuchen – U-Shin ist ein weltweit tätiger Hersteller von Fahrzeug-Zugangssystemen.
Über 16.000 Fahrzeuge im Rückruf 2023
VW hatte 2023 zehn ID.4 gefunden, deren Türen sich selbstständig öffnen können – alle zehn stammen aus dem VW-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee. VW hatte damals aber auch herausgefunden, dass theoretisch 16.207 in Chattanooga hergestellte ID.4 das Türproblem haben könnten. Auch da ging es bereits um eine elektronische Steuerungs-Platine, die nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt ist. VW hatte die NHTSA daraufhin über einen freiwilligen Sicherheits-Rückruf der betroffenen ID.4 informiert.
Die vom Rückruf betroffenen Fahrzeughalter können ihren ID.4 bei einer Werkstatt inspizieren lassen – falls eine Reparatur geboten ist, muss der Halter warten: Neue Ersatzplatinen stehen aktuell noch nicht zur Verfügung.
Es gibt aktuell keine Hinweise darauf, dass in Deutschland produzierte ID.4 von dem Türproblem betroffen sind. © auto motor und sport
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