Italdesign präsentiert auf der Peking Auto Show eine ungewöhnliche Konzeptstudie. Der Quintessenza ist auf sehr eigenwillige Weise wandelbar.
Crossover, die verschiedene Autosegmente in sich vereinen, gibt es heutzutage viele. Eine Mischung aus Oberklasse-Offroad-Coupé und Pick-up fehlt allerdings noch im facettenreichen weltweiten Autouniversum. Das ändert sich nun, wenn auch dieses Segment erst mal nur von einer Konzeptstudie besetzt wird: Italdesign, das aus dem Giugiaro-Design-Studio hervorgegangene und inzwischen zur Audi AG gehörende Unternehmen, stellt aktuell auf der Peking Auto Show mit dem Quintessenza eine solche extravagante Auto-Mixtur vor.
Video: Im Video: Italdesign Quintessenza
Die Front des 5,56 Meter langen, 1,58 Meter hohen und 2,20 Meter breiten Italdesign Quintessenza ragt hoch auf und präsentiert zentral in der Frontschürze einen riesigen Lufteinlass, den ein vertikaler Lichtsteg in links und rechts teilt. Seine Entsprechung findet das Element in zwei extrem schmalen Tagfahrleuchten, im beleuchteten Italdesign-Logo und in den eigentlichen Scheinwerfern, die in und an den weit ausgestellten und aus natürlichen Verbundwerkstoffen gefertigten Kotflügeln sitzen. Hinzu kommt ein weit nach vorn ragender Frontsplitter, der sich in die aktive Aerodynamik integriert. Statt klassischer Rückspiegel gibt es nach hinten gerichtete Kameras. Ansonsten streckt sich die Frontpartie flach Richtung Windschutzscheibe, die ihrerseits sanft ansteigt und eine kuppelartige Coupé-Silhouette formt.
Vom Oberklasse-Coupé zum Elektro-Pick-up
Wer sich fragt, was die riesigen beleuchteten Bügel an der hinteren Dachkante bedeuten: Sie beherbergen nicht nur die Sensoren für die automatisierten Fahrfunktionen, sondern hier wird zudem das Fastback verankert, das den Italdesign Quintessenza wie eingangs erwähnt vom futuristischen Pick-up in ein Oberklasse-Offroad-Coupé verwandelt. In den Radhäusern befinden sich riesige, aerodynamisch optimierte 24-Zoll-Räder mit grobstolligen Reifen. Die hinteren Kotflügel enden in einem sehr langen Überhang. Richtung Heck zieht sich ein extrem lang auslaufendes Fließheck, an das sich die Rückleuchten mit einer schmalen durchgängigen Lichtleiste anschließen. Hier ergänzen ebenfalls mehrere aufrechte illuminierte Elemente das Lichtkonzept.
Das flächig gestaltete Heck präsentiert im Zentrum den beleuchteten "Italdesign"- und darunter den physisch angebrachten "Quintessenza"-Schriftzug. Um besser die Ladefläche erreichen zu können, lässt sich das mittige Heckteil elektrisch nach hinten klappen. Über diesen Bereich gelangen die Insassen ebenso in den Innenraum wie über die riesigen seitlichen Türen, die sich im Lamborghini-Stil nach vorn und oben öffnen. Hier zeigt sich zudem die zentrale Besonderheit des Interieurs: Die beiden Fondsitze lassen sich nicht nur längs auf Schienen verschieben, sondern auch um 180 Grad drehen. Wer hier Platz nimmt, kann nach hinten aus dem Italdesign Quintessenza herausschauen. Die hinteren Plätze sind ebenso durch eine elektrisch verschiebbare Mittelkonsole (mit Kühlabteil) abgeteilt wie ihre vorderen Pendants und lassen sich in eine Liegeposition bringen.
Smartphone als Kombiinstrument
In der ersten Reihe weist die Konzeptstudie ein eckiges, oben nicht geschlossenes "Yoke"-Multifunktionslenkrad auf, hinter dem waagerecht ein Smartphone sitzt, das als kleines und per passender App hochgradig individualisierbares Fahrer-Informations-Display dient. Weitere Bedienelemente sitzen flächig in der Mittelkonsole und werden zentral ins weit in den Innenraum reichende Armaturenbrett projiziert, das im oberen Bereich einen Kompass aufweist und bei Bedarf weitere Informationen anzeigt. Das Farbkonzept kombiniert Schwarz, Rot und Silber, die Materialien basieren auf natürlichen Stoffen. Während die seitlichen Fenster eher klein geraten sind, lassen die riesige Windschutzscheibe und das Panorama-Glasdach Licht in den Quintessenza.
Um den Crossover-Ansatz auf die Spitze zu treiben, ist der mit einem Radstand von 3,24 Meter gesegnete Italdesign Quintessenza auch noch ein Camper. Und zwar dann, wenn das riesige Zelt mit dem Auto verknüpft wird, das den Innenraum und die Ladefläche einbezieht. Wer auf Glamping steht, kann dieser Leidenschaft künftig sogar frönen, ohne dafür das Auto verlassen zu müssen. Das wasserfallartige Ambientelicht hilft dann, sich trotzdem wie mitten in der Natur zu fühlen.
Dreimotoriger Elektroantrieb
Zur Technik des Italdesign Quintessenza: In ein Leichtbau-Aluminium-Chassis ist ein Elektroantrieb auf 800-Volt-Basis integriert, der einen Frontmotor mit zwei in die Hinterachse integrierten E-Maschinen kombiniert. Die Systemleistung von 580 kW (788 PS) soll die allradgetriebene Konzeptstudie in weniger als drei Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen lassen. Als Energiespeicher dient ein 150-Kilowattstunden-Akku, der eine Reichweite von 750 Kilometern gewährleisten soll. © auto motor und sport
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