Schnee, Eis und Minusgrade sind eine echte Härteprüfung für jedes Auto. Mit der richtigen Vorsorge springt der Wagen morgens aber trotzdem zuverlässig an. Im Mittelpunkt der Kältevorbereitung steht die Batterie. Aber auch beim Enteisen ist Umsicht geboten.

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Wenn es um das Anspringen des Motors an einem kalten Morgen geht, steht und fällt alles mit dem Batteriezustand. Denn die Energie erzeugenden chemischen Prozesse laufen bei Kälte langsamer ab, was zu einer niedrigeren Spannung führt. Hat die Batterie altersbedingt ohnehin schon eine niedrige Spannung, ist während einer Kältephase wie in diesem Wochen die Gefahr des Versagens am größten.

Batterie muss bei Kälte Schwerstarbeit leisten

Bei Minusgraden hat der Akku am schwersten zu arbeiten. Denn durch die niedrigen Temperaturen ist die Fließfähigkeit des Motoröls geringer, Schmierfette sind zäher als im Sommer und folglich der Widerstand beim Anlassen höher. Dieselmotoren sind aufgrund erstarrter Paraffinkristalle zusätzlich erschwert zu starten.

Im Notfall kann Starthilfe durch ein zweites Auto weiterhelfen, um den Wagen wieder in Gang zu bringen. Ein Starthilfekabel gehört deswegen in die gut sortierte Werkzeugtasche. Das macht kurzfristig den Wagen flott, löst aber das Problem nicht, wenn die Batterie alt und schwach ist. Autobatterien halten meist etwa sechs oder sieben Jahre. Hat der Akku dieses Alter erreicht und schon einmal versagt, sollte man ihn austauschen.

Zugefrorene Schlösser und Türen öffnen

Auch eine intakte Autobatterie ist überfordert, wenn sie mehr Strom liefern muss, als ihr beim Fahren zugeführt wird. Schon beim Anlassen sollten andere Verbraucher ausgeschaltet sein. Im Kurzstreckenverkehr ist es wichtig, nicht mehr Strom zu verbrauchen, als notwendig. Vor allem die Heckscheibenheizung braucht viel Energie. Freikratzen ist deswegen bei kurzen Fahrten besser als freiheizen.

Vor dem ersten Startversuch muss man in das Auto hineinkommen. Nicht selten dringt Wasser in das Schloss ein, gefriert und blockiert die Mechanik. Ein Enteisungsspray im Handschuhfach ist dann keine Hilfe. Dafür gibt es kleine Spraydosen, die in die Jackentasche passen. Die traditionelle Methode mit dem Feuerzeug eignet sich nur für rein mechanische Schlösser – Schlüssel mit Elektronik können durch die Hitze Schaden nehmen.

Manchmal frieren auch die Türgummis zusammen und behindern das Öffnen der Tür. Gewalt sollte man dann keinesfalls anwenden, denn es besteht die Gefahr, dadurch die Türgummis herauszureißen und zu beschädigen. Ist die Fahrertür auf diese Weise zugefroren, ist der einfachste Weg, durch die Beifahrertür einzusteigen. Durch die Heizungswärme taut die Fahrertür bald wieder auf.

Mit System schonend Eis kratzen

Eine lästige Arbeit für Laternenparker ist das morgendliche Eiskratzen. Man verwendet ein stabiles Kunststoffwerkzeug mit Handgriff, das sowohl Zähne zum Aufbrechen von dicken Eisschichten als auch eine glatte Kante hat, um das Eis von der Scheibe abzuheben. Wer sich die Arbeit erleichtern will, kann die Eisschicht zuvor mit einem Enteisungsspray einsprühen. Beim Abkratzen des Eises sollte man von der Seite nach innen und von oben nach unten vorgehen. Hin- und her zu kratzen ist nicht ratsam, weil Schmutzpartikel dabei feine Kratzer auf der Scheibe hinterlassen könnten.

Viel Eiskratzerei sparen Eisschutzfolien für die Frontscheibe oder Halbgaragen, die alle Scheiben bedecken. Großer Nachteil: Die nassen Folien bringen, in den Kofferraum gelegt, reichlich Feuchtigkeit ins Auto. Eine schlanke Folie für die Frontscheibe ist oft ein guter Kompromiss. Zur Not hilft auch ein Pappkarton.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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