Dass Kinder im Auto einen eigenen Sitz brauchen, ist wohl jedem klar. Das riesige Angebot an Modellen bringt Eltern jedoch ins Grübeln: Welcher Sitz ist die beste Wahl für den Nachwuchs? Der ADAC hat nun 20 aktuelle Kindersitze getestet. Der überwiegende Teil wurde positiv bewertet, nur viermal gab es die Note "mangelhaft".
Bei einem ADAC-Test von Kindersitzen sind von 20 getesteten Sitzen vier mit der Note "mangelhaft" durchgefallen. Dies liegt allerdings nicht an Sicherheitsmängeln, sondern einem zu hohen Schadstoffgehalt, wie der Automobilclub am Dienstag mitteilte.
Zwölf der getesteten Sitze bekamen die Note "gut", vier weitere ein "befriedigend". Diese getesteten Sitze übertreffen demnach die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Außerdem stellten die Tester fest, dass keiner der Sitze im Frontalaufpralltest scheitert. Einer der Sitze bekam sogar sowohl beim Frontal- als auch beim Seitenaufprall die Note "sehr gut".
Die größte Gruppe der getesteten Modelle waren Sitze für Kinder bis zum Alter von circa 1,5 Jahren. Die beste Bewertung erhielt hier der "Swandoo Albert + i-Size Base" für 450 Euro (Note 1,6). Günstigstes Modell mit "gut" (2,0) ist der "Jané Koos i-Size R1" für 210 Euro. Bei den Modellen für Kinder bis circa 4 Jahre schnitt der "Joie i-Spin 360" für 350 Euro mit "gut" (1,8) ab.
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Im Krebsverdacht stehende Schadstoffe in Bezügen
Bei den vier Modellen zweier Hersteller, die die Note "mangelhaft" bekamen, wurde das Flammschutzmittel TCPP und das im Krebsverdacht stehende Naphthalin in den Bezugsstoffen gefunden. Die Grenzwerte lagen laut ADAC jeweils über den für Spielzeug geltenden Werten.
Eine große Auswahl auch an älteren getesteten Modellen finden Sie auf einer Übersichtsseite der ADAC Kindersitztests.
Doch unabhängig davon, für welchen Sitz sich Eltern schlussendlich entscheiden: Zu sorglos sollten sie vor allem nicht mit dem Extrazubehör umgehen. Der ADAC warnte davor, dass Zusatzgurte oder Gurtschlosssicherungen oft mit Sicherheitsbestimmungen kollidierten.
Zusatzgeräte als Gefahrenquelle
Derartige Zusatzmechanismen für Kindersitze sollen verhindern, dass sich Kinder während der Fahrt abschnallen. Da sie die Öffnung des Sicherheitsgurts erschweren, liegt aber womöglich ein Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben vor.
Diese legen fest, dass sich alle Gurte - etwa nach einem Unfall - stets mit einem einzigen Handgriff auch wieder lösen lassen müssen.
Zwar gebe es solche Geräte, betonte der ADAC. Für einen Laien sei es aber oft schwierig zu erkennen, ob das erworbene Produkt zulässig sei. Außerdem ersparten auch solche Lösungen den Eltern nicht, ihren Kindern zu erklären, dass sie sich im Auto nicht abschnallen dürften.
Kein Problem dagegen stellen Nackenkissen dar, da ihr Einsatz keine Veränderung am Sitz mit sich bringt. (afp/dpa/dh)
Verwendete Quellen:
- ADAC 20 Kindersitze im Test: Vier Modelle fallen durch
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