Nachdem ein Koenigsegg Jesko in Griechenland komplett in Flammen aufging, ist die Brandursache nun geklärt. Das mehrere Millionen Euro teure Auto wird dem Kunden komplett ersetzt.

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Eines muss man Christian von Koenigsegg und seinem Team anerkennen: Die Schweden sind nach dem katastrophalen Jesko-Brand in Griechenland Mitte Juni sehr transparent im Umgang mit der Situation. Während andere Hersteller in solch einer Situation eher Vertuschungs-Taktiken fahren, kommuniziert Koenigsegg regelmäßig darüber auf dem eigenen Instagram-Kanal.

So wird der Öffentlichkeit nun auch die Brandursache für das spektakuläre Feuer erklärt. Höchstpersönlich beschreibt es der Chef so: "Treibstofftank, Motoröl und Getriebeölanlage befanden sich nach dem Löschen des Feuers noch intakt im Fahrzeug. Sie wurden vom Brand nicht gefährdet oder betroffen. Hinter dem Auto auf der Fahrbahn befand sich jedoch eine Hydraulikflüssigkeit. Daher haben wir das Druckhydrauliksystem näher untersucht, das das einzige System ist, das diese Flüssigkeit enthält."

Geschädigter Besitzer bekommt neues Auto

Ein Hydraulikschlauch am Heck des Autos sei schließlich als Schwachstelle identifiziert worden. "Wir prüfen jetzt alle Hydraulikschläuche in diesem Bereich bei allen Jeskos weltweit," erklärt Koenigsegg. "Außerdem testen und entwickeln wir ein Software-Update, das einen Druckabfall oder Leck innerhalb einer Sekunde erkennen und das Hydrauliksystem sofort abschalten kann, um einen Brand zu vermeiden." Noch Mitte Juli soll das Update auf die Fahrzeuge aufgespielt werden.

"Wir sind auch dem Besitzer des Autos in Griechenland unglaublich dankbar, dass er uns weiterhin unterstützt hat und dass wir ihn mit einem neuen Auto versorgen können, damit er seine Koenigsegg-Reise fortsetzen kann." Sicher wird es demnächst auch Bilder und Informationen zum neuen Jesko geben. Schließlich war das verbrannte Auto mit der 443.000 Euro teuren Karosserie aus Sichtcarbon ausgestattet.

Rückblick auf den plötzlichen Jesko-Brand

Am Samstagmorgen (15.06.2024) ist in Griechenland ein Exemplar des extrem seltenen Koenigsegg Jesko in Flammen aufgegangen und komplett verbrannt. Fahrer und Beifahrer konnten vorher unverletzt aussteigen. Sie wollten mit ihrem über drei Millionen Euro teuren schwedischen Sportwagen an der 6to6 Motor Europe Tour von Athen nach Monaco teilnehmen. Das Feuer selbst ist in einem Video unserer griechischen Kollegen von autoblog.gr zu sehen.

Beim nun verbrannten Jesko handelt es sich sogar um die 1.600 PS starke Attack-Version, die mit auffälligem Spoilerwerk und etlichen Motorsport-Extras eher für die Rennstrecke gebaut wurde. Angetrieben wird der heiße Schwede von einem von zwei Turboladern befeuerten 5.0-Liter-V8. Dazu hatte sich der Besitzer beim Kauf für die gut 400.000 Euro teure, unlackierte Karbonfaser-Karosserie mit 24-karätigen Goldverzierungen entschieden. Der Wagen war erst vor ein paar Wochen über den in Luzern (Schweiz) ansässigen Koenigsegg-Händler Carage an seinen spanischen Besitzer übergeben worden.

Flammen schon kurz nach Rallye-Start

Während der 6to6-Tour sind laut Veranstalter etwa 70 Supersportwagen in Griechenland, Albanien, Kroatien und Italien unterwegs. Der Jesko fing aber bereits rund fünf Minuten nach der Abfahrt aus dem Athener Hotel Feuer, während das Auto mit niedriger Geschwindigkeit unterwegs war. Sofort war ein Koenigsegg-Ingenieur nach Athen gereist, um den Fall zu untersuchen und die Reste nach Skandinavien zu überführen.

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Anschließend hatte Koenigsegg laut dem Portal "Egg Registry" eine sogenannte Fahrverbotsanordnung eingeleitet. Bisher hat Koenigsegg 28 Jesko an Kunden auf der ganzen Welt ausgeliefert. Weitere 14 Fahrzeuge befänden sich in der Auslieferungserprobung. Nach Abschluss der Produktion werden insgesamt 125 Exemplare gebaut.  © auto motor und sport

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