Der 60.303 Euro teure Mercedes CLA 220 d tritt zum Verbrauchs-Check an.
Der CLA machte die Kompaktlimousine anno 2013 wieder sexy. Für den damaligen Rekord-cw-Wert von 0,22 brauchte es die tropfige oder je nach Blickwinkel bananige Form. Trotzdem tat der CLA das, was er sollte: junge Neukunden gewinnen – auch in mittlerweile zweiter Generation. Dafür bekam er kürzlich ein kleines Facelift mit frischen Leuchtengrafiken, sternengesäumtem Kühlergrill, neuen Farben und einem leicht überarbeiteten Interieur. Mercedes ersetzte das Touchpad zur Infotainment-Bedienung mitsamt den umliegenden Direktwahltasten durch ein flaches Fach für … nun, ja was eigentlich? Die meisten Smartphones passen nicht rein, und der Schlüsselbund fliegt in Kurven raus.
Da die kompakten Mercedes-Modelle noch auf das alte System mit Screen im Querformat setzen, sind die Wege in die Menüs lang. Jedes Umschalten zwischen Medien und Navigation benötigt mehrere Schritte. Immerhin hilft die umfangreiche Sprachsteuerung im Gegensatz zu den fummeligen kapazitiven Lenkradtasten, mit denen man sich ebenfalls durch die Menüs wischen kann. Geblieben ist das hübsche Ambiente mit hochwertigen Materialien. Außer dem leicht faltigen Leder an der Oberschenkelauflage gibt es hier wenig Anlass zur Kritik. Dazu glasklar auflösende Displays und eine ordentliche Sitzergonomie auf etwas haltlosen Integralsitzen. Hinten sieht das anders aus: flache Bank, steiler Kniewinkel, wenig Kopffreiheit. Der CLA lebt eher nach dem Credo "kompakt" denn "Limousine". Chauffeur spielen kann man höchstens mit den Kindern auf der Rückbank. Immerhin ist der Kofferraum der größte im Test, auch wenn man das Gepäck über eine mächtige Ladekante hieven muss. Und wie sieht es mit den Kraftstoff- und Unterhaltskosten aus?
Unser Testverbrauch
Mercedes gibt für den CLA 220 d einen WLTP-Normverbrauch von 5,3 Litern Diesel an. Von diesem Wert entfernt er sich im Alltag; wir haben einen Durchschnittsverbrauch von 6,0 Litern ermittelt, was Spritkosten von 9,60 Euro auf 100 Kilometern verursacht. Auf der Eco-Runde verbrauchte der Mercedes 4,3 Liter, während er sich auf der Pendler-Strecke 6,0 Liter genehmigte. Wurde der Mercedes sportlich bewegt, stieg der Verbrauch auf 7,7 Liter. Die Kraftstoffkosten errechnen sich anhand des tagesaktuellen Kraftstoff-Preises auf unserem Partner-Portal mehr-tanken.de (29.05.2024 / Diesel: 1,60 Euro/Liter).
Monatliche Unterhaltskosten
Wer so ressourcenschonend fährt wie wir auf unserer Eco-Runde, drückt die Spritkosten für 100 Kilometer auf 6,88 Euro. Die eher heftige Gangart resultiert in einer Summe von 12,32 Euro. Die Kfz-Steuer kostet für den Mercedes 286 Euro pro Jahr, die Haftpflichtversicherung beträgt 464 Euro. Teil- und Vollkasko schlagen mit zusätzlichen 263 beziehungsweise 1.243 Euro zu Buche. Monatliche Unterhaltskosten von 282 Euro zahlt, wer den Mercedes 15.000 Kilometer im Jahr fährt. Beträgt die Laufleistung das Doppelte, steigt die Summe auf 486 Euro. Den Wertverlust lassen wir in dieser Rechnung außen vor.
So wird getestet
Der auto motor und sport-Testverbrauch setzt sich aus drei unterschiedlich gewichteten Verbrauchsfahrten zusammen. 70 Prozent macht der sogenannte "Pendler-Verbrauch" aus. Dabei handelt es sich um eine Fahrt vom Wohnort zum Arbeitsplatz, die im Schnitt 21 Kilometer misst. Mit 15 Prozent geht eine besonders sparsam gefahrene, ca. 275 Kilometer lange Eco-Runde in die Wertung ein. Die übrigen 15 Prozent entfallen auf die Sportfahrer-Runde. Die Länge gleicht in etwa der Eco-Runde, die Routenführung enthält aber einen größeren Autobahn-Anteil und damit im Schnitt höhere Geschwindigkeiten. Die Berechnungsgrundlage für die Kraftstoffkosten bildet immer die Preisangabe des Portals "mehr Tanken" vom Tag der Artikel-Erstellung.
Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Testverbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko. © auto motor und sport
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