Der 65.275 Euro teure Polestar 2 Long Range Dual Motor Performance tritt zum Verbrauchs-Check an.
Am Ostchinesischen Meer, da rollt der Polestar 2 vom Band. Ja, richtig gelesen: Die kantig-coole Limousine im Volvo-Style erreicht Europa nur per Frachter. Vielleicht sogar Heck an Nase mit einem Nio? Egal, denn so erhalten alle drei Limousinen für ihre langen Transportwege nur einen Punkt. Sonderlich viele Polestar dürften aktuell an Bord gar nicht sein. Vor ein paar Wochen verkaufte Volvo 30 Prozent seiner Anteile an Geely, während eine Investorenrunde aus zwölf Banken 950 Millionen Dollar Entwicklungshilfe leistet.
Den Wagen selbst trifft keine Schuld. Seit vier Jahren auf dem Markt, hat er schon so manchen Vergleich tapfer gemeistert, und seit einer umfassenden Modellpflege lockt die kompakte Limousine mit einem neuen Antriebskonzept. Seither gilt ein Heckmotor (215 kW) als primärer Antreiber, während ein fremderregter Asynchronmotor (135 kW) an der Vorderachse nur bei Bedarf gehörig mitpowert. Mit Fahrmodi will er seinen Piloten nicht animieren. Lenkung weicher oder verbindlicher – das war’s. Stört aber nicht. Im Gegensatz zum Nio lässt sich seine massive Schubkraft ohne Schulungsmaßnahmen sanfter dosieren. Und wie sieht es mit den Unterhalts- und Verbrauchskosten aus?
Unser Testverbrauch
Polestar gibt für den Polestar 2 Long Range Dual Motor Performance einen WLTP-Verbrauch von 17,2 kWh auf 100 Kilometern an. Von diesem Wert entfernt er sich im Alltag. Wir haben einen Durchschnittsverbrauch von 28,2 kWh ermittelt, was Stromkosten von 14,95 Euro auf 100 Kilometern verursacht. Auf der Eco-Runde verbrauchte der Polestar 22,7 kWh, während er sich auf der Pendler-Strecke 28,0 kWh genehmigte. Wurde der Polestar sportlich bewegt, stieg der Verbrauch auf 34,5 kWh. auto motor und sport hat im Monat November 2022 einen Gesamtdurchschnittspreis pro kWh Ladestrom für die Nutzung eines E-Autos in Deutschland errechnet: 52,96 (gerundet 53) Cent.
Monatliche Unterhaltskosten
Wer so ressourcenschonend fährt wie wir auf unserer Eco-Runde, drückt die Stromkosten für 100 Kilometer auf 12,03 Euro. Die eher heftige Gangart resultiert in einer Summe von 18,29 Euro. Die Kfz-Steuer kostet für den Polestar 0 Euro pro Jahr, die Haftpflichtversicherung beträgt 450 Euro. Teil- und Vollkasko schlagen mit zusätzlichen 341 beziehungsweise 1.203 Euro zu Buche. Monatliche Unterhaltskosten von 337 Euro zahlt, wer den Polestar 15.000 Kilometer im Jahr fährt. Beträgt die Laufleistung das Doppelte, steigt die Summe auf 614 Euro. Den Wertverlust lassen wir in dieser Rechnung außen vor.
So wird getestet
So misst auto motor und sport den Stromverbrauch: 70 % Pendler-Verbrauch: mehrfach gefahrene Kurzstrecke von 21 km mit 70 % Stadt-, 30 % Überlandanteil. 15 % Eco-Verbrauch: ökonomisch gefahrenes Fahrprofil unter Nutzung der maximalen Reichweite mit Stadt-, Überland- und Autobahnanteil. Autobahntempo 130 km/h. 15 % Sportfahrer-Verbrauch: Konstantfahrt mit 80 % Vmax (maximal 160 km/h) plus Verbrauchsinformation aus einer Vergleichsfahrt, Landstraße und Autobahn.
Die monatlichen Unterhaltskosten enthalten Wartung, Verschleißteilkosten und Kfz-Steuern bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 und 30.000 Kilometern ohne Wertverlust. Grundlage der Berechnung sind der Testverbrauch, eine dreijährige Haltedauer, Schadenfreiheitsklasse SF12 für Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei der Allianz inklusive Vergünstigungen für Garagenparker und die Beschränkung auf bestimmte Fahrer (nicht unter 21). SF12 beutet bei der Allianz einen Rabattsatz von 34 Prozent für die Haftpflicht und 28 Prozent für die Vollkasko. © auto motor und sport
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