Lada hat in Russland eine überarbeitete Version des Niva vorgestellt. Die Technik wird umfangreich modernisiert, die Leistung steigt erheblich.

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Er ist der dienstälteste Geländewagen auf dem Globus: Seit 1976 wird der Lada Niva in unveränderter Form gebaut. Ein Zeitraum, nur um das einzuordnen, in dem es beispielsweise der VW Golf auf immerhin acht Generationen gebracht hat. Das nostalgische Äußere des Niva wurde dabei über die Jahrzehnte immer nur sehr zurückhaltend mit modernerer Technik ergänzt. Umso drastischer fällt jetzt das Update in Form des neuen Lada Niva Sport aus, den der Hersteller für das Jahr 2025 angekündigt hat.

Mit Rallye-Technik

Das mit dem "Sport" meint man bei Lada durchaus ernst. Denn der neue Niva Sport ist inspiriert von einem Rallye-Fahrzeug. Die Rallye-Nivas setzte Lada zuletzt auf der Silkway Rallye 2024 ein, quasi eine "Asien-Dakar" über mehr als 5.000 Kilometer durch Russland und die Mongolei. Von diesen Wettbewerbsfahrzeugen erbt der Niva Sport einen erheblich kräftigeren Motor. Für sich betrachtet sind die angekündigten 122 PS recht überschaubar. Doch im Vergleich zum aktuellen Niva-Serienmotor mit seinen 83 PS ist das eine gewaltige Leistungssteigerung um fast 50 Prozent. Das Drehmoment des nicht näher beschriebenen 16-Ventil-Motors liegt bei 151 Nm bei 5.000 Touren, während es die Serienmaschine bei 129 Nm belässt, die bei 4.000 Umdrehungen anliegen.

Für den 3,7 Meter kurzen und 1.285 Kilo leichten Niva bedeutet das eine völlig neue Fahrdynamik, die bislang 17 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 dürfte der neue Niva Sport spielend unterbieten. Gekoppelt ist der leistungsgesteigerte und längs montierte Motor mit einem überarbeiteten Getriebe, bei dem der fünfte Gang für Dauerfahrten mit hohem Tempo verstärkt wurde. Außerdem sollen Fahrwerk und Bremsen verbessert sein. Wie genau, teilt Lada derzeit nicht mit.

Revolution im Innenraum

Beim genauen Blick auf das bislang einzige veröffentlichte Innenraumbild wird noch mehr sichtbar. Nämlich der rechts an der Lenksäule hängende Zündschlüssel, für Niva-Verhältnisse eine Revolution. Schließlich trug der Russen-Kraxler seit 48 Jahren wie Porsche das Zündschloss links. Und noch etwas ist zu entdecken, es befinden sich nur noch zwei Hebel auf der Mittelkonsole. Von der jahrzehntelang gehegten Verteilergetriebe-Bedienung nimmt der neue Lada Niva Sport Abschied. Die bislang separate Steuerung der Mitteldifferenzialsperre und der Geländeuntersetzung wird jetzt kombiniert mit einem einzigen Schalthebel gesteuert.

Neben den neuen Schalthebeln ist das Interieur noch anderweitig aufgepeppt. Das mit Leder bezogene Lenkrad mit "Rallye-Markierung" auf 12 Uhr ist ebenso wie die Sitzbezüge mit Kontrastnähten verschönert. Die finden sich auch noch am Handschuhfach-Deckel, der Armaturenverkleidung und den Schaltsäcken. Fesche rote Zierstreifen auf den Möbeln bringen weitere Farbe ins Spiel.

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Lada hat aktuell mit der Vorserienproduktion erster Modelle des Niva Sport begonnen, die laut Hersteller zunächst noch ein Erprobungsprogramm durchlaufen. Im Anschluss soll der stärkste Serien-Niva aller Zeiten als Sondermodell ins reguläre Angebot kommen. Mögliche Preise wurden noch nicht veröffentlicht. Der Standard-Niva mit altbewährtem 83-PS-Motor ist in Russland aktuell für umgerechnet rund 9.100 Euro im Angebot.  © auto motor und sport

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