Mit dem Julio 125 will Li Ke in China auf der hohen Welle für Retro-Roller surfen. Der 125er ist die moderne Version des Honda Julio von 1998 und kostet in China nur 1.000 Euro

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In China sind sie der heiße Scheiß: Retro-Roller. Alles, was nach klassischen Rollern der 1960er-Jahre à la Vespa oder Lambretta aussieht, wird in die Moderne übersetzt und auf den Markt gebracht. Der Ursprung des Li Ke Julio liegt allerdings weder in den 1960ern noch in Europa. Der Julio basiert auf einem Honda-Roller von 1998, der nicht nur so ähnlich aussah, sondern genau so hieß: Honda Julio.

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Li Ke Julio 125 und 50

Gleich in 2 Versionen bietet Li Ke den Julio an. Als Viertakter mit 50 und 125 Kubik. Beide Einzylinder-Motoren sind luftgekühlt und genre-typisch per Variomatik mit dem Hinterrad verbunden. Schwach: der luftgekühlte Einzylinder der Julio 125 mit 124 Kubik leistet maximal nur 9 PS bei 7.500 Touren und 10 Nm bei 6.800 Umdrehungen pro Minute.

Honda Julio steht Modell

Vorbild für den Li Ke Julio war ein Retro-Roller von Honda. Den Julio von Honda gab es Ende der 1990er-Jahre nur als 50er-Version mit 2-Takter. Technisch ist die Verwandtschaft kaum gegeben, dafür optisch umso mehr, denn Li Ke nimmt die Formen des alten Julio auf und führt sie sehr passend ins 21. Jahrhundert. Stellenweise wirkt das Design sogar besser gelungen als das von Honda. Vor allem der kupierte Fender vorn verschafft dem Li Ke Dynamik, wo der alte Julio eher barock wirkte.

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Dicke Sitzbank mit Boot-Heck

Wie schon beim Honda Julio ist das Heck des Li Ke Julio von Lambretta inspiriert, wirkt bei Li Ke allerdings gestrafft, während das neue Design die Elemente wie die Kühlfinnen hinten passend in Richtung Rücklicht übernimmt. Apropos Licht: Die Front mit dem verkleidungsfesten LED-Scheinwerfer hebt sich von allen 3 Vorbildern ab. Der eckige Scheinwerfer ist halbhoch montiert, eine Kombination, die es bei Vespa selten, bei Lambretta kaum und beim Honda Julio nur mit Rundscheinwerfer gab. Wieder eindeutig Honda ist die dicke, einteilige, ungestufte Sitzbank, die wie ein langes Kissen auf den Roller geschraubt wirkt.

Klassisches Roller-Fahrwerk

Wie die 3 Vorbilder setzt Li Ke beim Julio auf eine gezogene Kurzarmschwinge vorn mit einer Bereifung auf Rädern mit 10 Zoll (25,4 cm) Durchmesser. Interessant: Die massive 6-Kolben-Bremse vorn weist auf ein CBS, also auf ein kombiniertes Bremssystem hin, um die ABS-Pflicht in manchen Regionen zu umgehen.

Moderne Ausstattung

Neben der kompletten LED-Beleuchtung hat der Retro-Roller Julio 125 viel moderne Elektronik an Bord. Der Single startet per Key-Less-Go und das TFT-Cockpit imitiert ein Smartphone. Und für dessen Versorgen stehen 2 USB-Ladebuchsen bereit.

Bunte Bonbon-Farben für den Li Ke Julio

Dem ohnehin auffälligen Äußeren setzt der Li Ke Julio 125 mit den verfügbaren Lackvarianten noch eins drauf. Zweifarbig in Pastell von klassisch in Weiß und Blau bis Bonbon-Kombination in Gelb, Blau, Grün und Rosa. Der Preis in China liegt bei 8.600 Yuan, was umgerechnet 1.089 Euro sind.

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Fazit

In China hat Li Ke den Retro-Roller Julio 125 vorgestellt. Name und Design nehmen klar Maß am Honda Julio, den es Ende der 1990er-Jahre gab. Und damit auch bei Vespa und Lambretta, von denen Honda sich damals erfolgreich inspirieren ließ. Technische Daten liegen bisher nicht vor. Bekannt ist nur: Viertakt-Einzylinder-Motor mit Luftkühlung, gezogene Kurzschwinge vorn und CBS-Bremsanlage für die 125er-Version. In China kostet der Julio umgerechnet knapp 1.100 Euro  © Motorrad-Online

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