Seit etwa einem Jahr ist Waymo offiziell in Los Angeles aktiv. Erst kürzlich weitete die auf die Entwicklung selbstfahrender Autos spezialisierte Tochterfirma des Google-Mutterkonzerns Alphabet ihre Aktivitäten auf weitere Stadtbezirke aus. Doch so mancher in der kalifornischen Millionenmetropole lebende Mensch hat im Umgang mit den Robotaxis offensichtlich noch so seine Probleme. Zumindest trifft dies auf einen Mann zu, dem nach einer unsanften Begegnung mit einem Waymo-Fahrzeug nun schwerer Autodiebstahl zur Last gelegt wird.

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Doch was war überhaupt passiert? Das Robotaxi hielt am Samstag (2. März 2024) um etwa 22:30 Uhr in der Innenstadt von Los Angeles an einer Kreuzung, um einen Fahrgast aussteigen zu lassen. Diesen Moment nutzte der Medienberichten zufolge obdachlose Mann, um sich Zugang zu dem Auto zu verschaffen. Daraufhin forderte ihn das "Rider Support Team", das die Mobile aus der Ferne überwacht und im Notfall deren Steuerung übernimmt, den "unbefugten Fußgänger" auf, das Auto zu verlassen. Doch statt auszusteigen, versuchte der Mann Waymo-Angaben zufolge, das Auto zu bedienen – natürlich ohne Erfolg. Es verharrte während des gesamten Vorgangs im Stillstand.

Anklage wegen schweren Autodiebstahls

Nachdem der Mann den Anweisungen des "Rider Support Teams" nicht Folge leistete, wurde die Polizei verständigt. Die Polizisten haben den 34-Jährigen daraufhin aus dem Waymo-Auto entfernt und verhaftet. Dabei wurde er nicht verletzt. Allerdings sitzt er nun im Gefängnis – mit einer Anklage wegen schweren Autodiebstahls am Hals. Auch das Auto trug keinen Schaden davon. Unbekannt ist bislang, ob es sich um ein Exemplar des schon länger bekannten umgebauten Jaguar I-Pace handelt oder um eines der neuen Zeekr-Modelle, die Waymo seit geraumer Zeit gemeinsam mit dem chinesischen Volvo-Mutterkonzern Geely erprobt.

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Der US-Bundesstaat Kalifornien gilt als sehr liberal im Umgang mit den Firmen, die selbstfahrende Autos entwickeln. Die Robotertaxis sind insbesondere im Großraum San Francisco bis ins Silicon Valley sowie in und um Los Angeles unterwegs. Doch es gibt immer wieder Kontroversen um die sich selbst steuernden Fahrzeuge. Nachdem im vergangenen Jahr kurz hintereinander mehrere Unfälle von Robotaxis des Waymo-Konkurrenten Cruise verursacht wurden und die GM-Tochter versuchte, einen besonders schwerwiegenden Fall zu vertuschen, wurde ihr vorübergehend der Betrieb ihrer Flotte in San Francisco untersagt. Inzwischen hat General Motors seine Investitionen in dieses Programm stark reduziert und die Produktion seines selbstfahrendes Modells Cruise Origin pausiert.  © auto motor und sport

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