Sie kommen im Sommer und können zu schweren Unfällen führen: Hitzeschäden auf Straßen. Doch wann entstehen die Wölbungen und Risse auf der Fahrbahn und auf was müssen Autofahrer und Motorradfahrer achten? Hier lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema "Blow-ups" und Straßenschäden im Sommer.

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Schlaglöcher sind eine ärgerliche Sache: Je nach Größe sorgen sie für holpriges Vorankommen und sogar den einen oder anderen Schaden am Fahrzeug. Aber immerhin weiß man mit der Zeit, wo sie im Stadtviertel lauern. Richtig fies wird es aber bei sommerlichen Hitzeschäden. Denn diese treten nicht selten ganz plötzlich auf und betreffen Beton- wie auch Asphaltstraßen. Der TÜV Rheinland informiert darüber, worauf Sie sich als Autofahrer in dieser Jahreszeit einstellen müssen – denn die heißesten Tage des Jahres stehen erst noch bevor.

"Blow-ups" gehören zu den gefährlichsten Hitzeschäden

Bereits ab einer Lufttemperatur von 28 Grad sollten Sie mit Hitzeschäden auf den hiesigen Straßen rechnen. Bei Betonfahrbahnen, wie sie oft auf Autobahnen und anderen Schnellstraßen anzutreffen sind, können schon ab dieser Temperatur gefährliche "Blow-ups" entstehen. Hiervon spricht man, wenn sich die Betonplatten durch die Hitze wölben, platzen oder in seltenen Fällen sogar aus ihrer Verankerung springen. Teilweise entstehen dabei auch regelrechte Risse in der Fahrbahndecke, die Fahrer und Material böse mitspielen können. Wenn das Thermometer 30 Grad übersteigt, ist das Risiko von "Blow-ups" nochmals deutlich höher, so der TÜV.

Während Autofahrer beim Überfahren einer solchen Aufwölbung oft noch glimpflich oder höchstens mit einem Schaden am Fahrwerk davon kommen, sind Motorradfahrer im Sommer durch diese Art von Hitzeschäden besonders gefährdet – ein Grund, warum die zulässige Höchstgeschwindigkeit an heißen Tagen manchmal durch elektronische Beschilderung gesenkt wird. Sie sollten sich in jedem Fall an diese Maßnahme halten, denn im Ernstfall lassen sich die Straßenschäden bei geringerer Geschwindigkeit schneller erkennen. Und selbst wenn ein Ausweichmanöver nicht mehr möglich ist, können die Folgen dadurch eingedämmt werden, sagt der TÜV. Stehenbleiben sollten Sie allerdings nicht. Damit provozieren Sie gefährliche Auffahrunfälle.

Es gilt, bei Regen besonders wachsam zu sein

Schwieriger wird es, wenn ein Sommergewitter mit starkem Regenfall einhergeht. Steht das Wasser nämlich auf der Fahrbahn, ist die Höhe, beziehungsweise die Tiefe des Hitzeschadens auf der Fahrbahn nicht mehr eindeutig zu erkennen. In diesem Fall sind besondere Vorsicht und eine deutliche Reduzierung der Geschwindigkeit geboten. Hinzukommt, dass asphaltierte Straßen bei hohen Temperaturen im Sommer dazu neigen, sich zu verformen und starke Spurrillen zu bilden. Diese können bei Regen schnell mit Wasser volllaufen und erhöhen die Gefahr des Aquaplanings erheblich. Auch hier gilt: Halten Sie die Augen offen und fahren sie mit angepasstem Tempo. Bei extremem Platzregen ist es ratsam, einen Parkplatz aufzusuchen.

Ganz allgemein warnt der TÜV auch vor einer veränderten Griffigkeit des Asphalts bei hohen Temperaturen. Dies ist dem schnelleren Verschleiß der Fahrbahndecke bei Hitze geschuldet. Da viele Straßen nur selten erneuert werden, müssen Sie als Autofahrer auch im Sommer mit einem längeren Bremsweg rechnen. Auch schnelle Kurvenfahrten können gefährlich werden, da die Seitenhaftung von verschlissenem Asphalt deutlich schlechter ist – das Auto wird schneller aus der Kurve getragen.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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