Als zweites Modell nach der Limousine Air bringt Lucid einen SUV auf den Markt, der Gravity heißt. Jetzt stehen die Modellvarianten und deren Preise fest.

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Lucid Motors möchte das nächste, möglichst bessere Tesla werden. Ein erster Schritt ist gemacht: Das Erstlingswerk namens Air (siehe Video unten) ist inzwischen auf dem Markt, wenn auch längst nicht so erfolgreich wie erhofft. Im Windschatten der Elektro-Limousine macht sich nun das zweite Serienmodell bereit. Wie bei Tesla, das nach dem Model S mit dem Model X das eigene Portfolio vergrößerte, handelt es sich dabei um einen SUV. Dessen Name: Gravity. Die Publikumspremiere feierte der Gravity 2023 bei der L.A. Auto Show.

Video: Lucid Gravity

Design und Dimensionen

Mit einer Länge von 5,03 Meter, einer Breite von 2,19 Meter (mit Außenspiegeln), einer Höhe von 1,66 Meter und einem Radstand von 3,04 Meter ist der Lucid Gravity ein sehr stattliches Auto. Der Hersteller versteht ihn als elektrische Alternative zu traditionellen US-Fullsize-SUV wie dem Chevrolet Suburban, dem damit fast baugleichen Cadillac Escalade oder dem Jeep Grand Wagoneer. Die Front- und Heckpartie erinnern an Fahrzeuge der Marke Land Rover, die Seitenlinie eher an einen Renault Espace. Vor allem die flach angestellte A-Säule erinnert an den französischen Van.

Von hinten wirkt der Lucid-SUV recht klobig und unbeweglich, während er von der Seite sehr windschnittig aussieht. Das ist er auch: Sein cW-Wert liegt bei 0,24 – das ist sehr wenig für einen SUV. Ihren Beitrag zur optimalen Aerodynamik leisten die Türgriffe, die bündig mit der Karosserie abschließen. Die Windschutzscheibe reicht sehr weit in die Dachpartie hinein, während über den Köpfen der Fondpassagiere ein Panorama-Glasdach installiert wird. Sechs Außenfarben stehen zur Wahl, wobei die Kundinnen und Kunden zwischen einem "Stealth"- und einem "Platinum"-Finish wählen können. Die Radgrößen variieren zwischen 20 und 23 Zoll.

Innenraum und Infotainment

Lucid verspricht für den Gravity einen Innenraum mit flexiblen Sitzkonfigurationen. Auf zwei oder drei Sitzreihen finden fünf, sechs oder sieben Erwachsene Platz, wobei Lucid in der ersten Reihe Massagesitze einbaut. Peter Rawlinson, CEO und CTO bei Lucid, spricht von einer "noch nie dagewesenen Kombination aus Platz und Manövrierfähigkeit, Luxus und Vielseitigkeit". Sowohl die zweite als auch die dritte Sitzreihe lassen sich elektrisch betrieben flach in den Fahrzeugboden falten. Ein weiteres Gepäckabteil befindet sich als "Frunk" unter der vorderen Haube. In Summe soll der Laderaum bis zu 3.455 Liter groß sein. Optional lässt sich in den Frunk ein Sitz integrieren, der im Stand von zwei Erwachsenen genutzt werden kann. Lucid nennt obendrein eine Zuladung von 680 Kilogramm und eine Anhängelast von 2,7 Tonnen.

Video: Warum Lucid mehr als nur ein neuer Tesla ist | Lucid Chefentwickler Eric Bach

Innen erwartet die Insassen eine von fünf Themenwelten, welche die verwendeten Farben und Materialien definieren. Letztere sollen besonders nachhaltig sein. Das Lenk"rad" ist eckig geformt und verfügt über Touchslider als Bedienelemente. Oberhalb des Armaturenbretts sitzt ein riesiger 34-Zoll-OLED-Widescreen-Bildschirm, der von einem zentralen Display ergänzt wird, dessen Anzeigen bei Bedarf als Erweiterung des großen Monitors dienen. Die Klimatisierung lässt sich in vier Zonen regeln, das Ambientelicht arbeitet dynamisch. Auf Wunsch gibt es ein Soundsystem mit 22 Lautsprechern und Dolby-Surround-Klang.

Antriebs- und Batterietechnik

Obwohl die Markteinführung kurz bevorsteht, kommuniziert Lucid konkrete technische Daten weiterhin nur spärlich. Der Hersteller spricht von einer neu entwickelten und mit einer 900-Volt-Elektro-Architektur kombinierten Plattform für den Gravity, die mit den "weltweit leistungsstärksten EV-Motoren" bestückt sei. Beim vorläufigen Topmodell "Grand Touring" führt das zu einer Leistung von "mehr als 800 horsepower" (811 DIN-PS), die den Gravity bei Bedarf in 3,5 Sekunden von null auf 60 mph (96,6 km/h) beschleunigen lässt. Die Reichweite dieser Modellvariante soll bis zu 708 Kilometer betragen. Wer einen 350-kW-Schnelllader nutzt, soll in nur 15 Minuten bis zu 322 Extra-Kilometer nachladen können. Für das Basismodell Touring nennt Lucid noch überhaupt keine Daten.

Fahrwerks- und Assistenztechnik

Über die weitere Technik des stets allradgetriebenen Elektro-SUV ist kaum mehr bekannt. Optional rüstet Lucid den Gravity mit einer adaptiven Dreikammer-Luftfederung aus. Teilautonomes Fahren gewährleistet das "Dream Drive"-Assistenzpaket, während ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktionen Fahrhinweise und -informationen direkt in die Windschutzscheibe projiziert.

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Marktstart und Preise

Um die Gravity-Produktion stemmen zu können, hat Lucid seine Fabrik in Casa Grande (US-Bundesstaat Arizona) erweitert. Dort startet zum Jahresende 2024 die Fertigung des Grand Touring; der Touring folgt etwa ein Jahr später. Beide Modelle lassen sich in den USA vom 7. November an bestellen. Das Basismodell ist ab 79.900 Dollar (aktuell umgerechnet knapp 74.000 Euro) erhältlich. Der Gravity Grand Touring startet bei 94.900 Dollar (fast 87.800 Euro). Wann Lucids neues SUV-Modell offiziell nach Europa kommt und was es auf dem deutschen Markt kosten wird, ist noch nicht bekannt.  © auto motor und sport

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