Wer jetzt mit dem Auto in die großen Ferien aufbricht, sollte sich mit einem besonders gut auskennen: der Maut. Was die Kosten für die Benutzung der Straßen sowie die Bezahlung angeht, ist Europa nämlich alles andere als einheitlich geregelt – das kann Stress bedeuten. Diese Tipps helfen Ihnen, damit Sie trotzdem entspannt an Ihr Ziel kommen.
Mittlerweile starten auch die letzten Bundesländer in Deutschland in die Sommerferien. Wer jetzt plant, mit dem Auto in die Ferien zu fahren und dabei womöglich mehrere EU-Länder durchquert, muss sich nicht nur auf eine lange Fahrt einstellen. Auch die in vielen Ländern unterschiedlich zu entrichtenden Mautgebühren für das Benutzen der Straße können eine Herausforderung darstellen. Ob klassische Mautstelle, Vignette, E-Vignette oder Online-Registrierung – wer um die verschiedenen Möglichkeiten und Vorschriften im Ausland Bescheid weiß, spart Zeit, Geld und viel Stress.
Maut in Europa: Frühe Streckenplanung ist empfehlenswert
Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Mautsysteme, sollten Sie ihre Fahrt wenn möglich so früh es geht planen. Viele Streckenabschnitte müssen nämlich vor Fahrtantritt im Internet gebucht werden. Das trifft etwa auf London, Dublin und einige Strecken in Norditalien zu (nördlich von Mailand). Auch die neu eingeführte Umweltplakette in der französischen Hauptstadt Paris kann zu Verwirrung führen: Diese müssen Sie mindestens drei Wochen vor Reiseantritt online bestellen. Portugal und Polen verwenden hingegen einen zu erwerbenden Transponder, um die gefahrenen Kilometer zu erfassen – anschließend muss bezahlt werden. Auch in Frankreich, Italien, Spanien und Norwegen können die Kosten mit einer vorab bestellbaren Mautbox beglichen werden.
Wenn Sie nach oder durch Ungarn, Rumänien oder die Slowakei fahren, benötigen Sie eine sogenannte E-Vignette. Diese ist in Deutschland bei einer der 17 Straßenverkehrsgenossenschaften (SVG) zu bekommen oder aber online. Bei der Buchung werden neben den amtlichen Kennzeichen noch weitere Daten erfasst, welche für die Höhe der Maut relevant sind. Einmal gebucht ist die E-Vignette jedoch unkompliziert und erfordert keinerlei Maut-Stopps mehr. Eine Kreditkarte sollten Sie in jedem Fall bei sich haben, wenn Sie auf französischen, spanischen oder italienischen Autobahnen unterwegs sind. Denn viele Mautstellen sind dort inzwischen ohne jegliches Personal – eine Barzahlung ist somit nicht möglich.
Kosten für Anhänger, Motorräder und Wohnmobile beachten
Wenn Sie nicht nur mit Ihrem Pkw, sondern auch mit einem Wohnanhänger, den Motorrädern oder einem schweren Wohnmobil unterwegs sind, sollten Sie sich auf höhere Mautgebühren gefasst machen. Allerdings hat jedes Land je nach Fahrzeugtyp eigene Klassifizierungen bei den Mautgebühren – ein wahrer Mautdschungel. Hier ist es ratsam, sich vor der Fahrt gut über die Kosten auf der gewählten Route zu erkundigen.
Wichtige Maut-Fakten im Überblick
In der Europäischen Union gibt es in neun Länder, die eine streckenbezogene Maut verlangen: Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien, Polen, Portugal und Spanien.
Auch in einigen Nicht-EU-Ländern wird nach gefahrener Strecke berechnet: Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, Türkei und Weißrussland. Die Bezahlung erfolgt je nach Land beim Ein- oder Ausfahren an der Mautstation.
In acht weiteren Ländern benötigen Sie für das gesamte Straßennetz eine Vignette: Bulgarien, Österreich, Rumänien, die Schweiz, die Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn.
Darüber hinaus gibt es in einigen Ländern wie Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Dänemark und Schweden für gewisse Strecken, Brücken und Pässe eine Sondermaut. Wer gegen die Mautregeln verstößt, muss mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. In Slowenien drohen bis zu 800 Euro, Tschechien verlangt 185 Euro und auch in Österreich ist man ab 120 Euro dabei. © 1&1 Mail & Media/ContentFleet
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