Im Sommer 2022 hatte Mercedes den aktuellen GLC vorgestellt. Zum Modelljahr 2025 bringt Mercedes eine neue Einsteiger-Diesel-Motorisierung für den GLC auf den Markt. Der GLC 200d ist ein Mildhybrid mit Allradantrieb.
Im Sommer 2022 stellte Mercedes den neuen GLC, intern X254 getauft, vor. Der Hersteller hat sich bei den GLC-Bestandskunden nach Verbesserungsvorschlägen umgehört. Ein häufiges Feedback war laut Hersteller der Wunsch nach mehr Platz. Der neue GLC legt in seiner Gesamtlänge um sechs Zentimeter (insgesamt 4,72 Meter) und beim Radstand um 15 Millimeter zu. Dieses Wachstum schlägt sich auch in einem um 50 Liter gesteigerten Ladevolumen nieder. 600 Liter packen die Mildhybride weg, der PHEV schafft 460 Liter. Bei umgelegter Rücksitzbank (40:20:40 teilbar) wächst das Volumen auf 1.640 Liter (PHEV: k.A.).
Während der GLC als Benziner knapp unter der Zwei-Tonnen-Marke bleibt, und maximal 585 Kilo zuladen darf, liegt der Diesel bei genau 2.000 Kilo Gewicht und 550 Kilo Zuladung. Die PHEV-Versionen bringen 2.355 Kilo auf die Waage und dürfen 485 Kilo einpacken. Wer mehr zu transportieren hat, muss einen Anhänger bemühen. 2,5 Tonnen zieht der Diesel, 2,4 Tonnen die Benziner und glatte zwei Tonnen die Plug-in-Ausführungen.
Der SUV basiert auf der modifizierten MHA-Plattform (Modular High Architecture), die auch schon den Vorgänger trug. Die Basis ist eng verwandt mit der MRA2-Plattform (Modular Rear Architecture), auf der die aktuelle C-Klasse (W 206) und die S-Klasse (Baureihe 223) aufbauen. Gegenüber dem Vorgänger verbessert sich die Aerodynamik – der cW-Wert schrumpft von 0,31 auf 0,29. Unter anderem dank auf den Türen aufgesetzter Außenspiegel und einer veränderten Form des Trittbretts (vorne schmaler). Letztere sind allerdings auch ein Ergebnis der Mercedes-Marktforschung: Offenbar hatten sich zu viele Fahrer beim Ein- und Aussteigen die Hosenbeine beschmutzt.
Motoren und Performance
Die für den GLC verfügbaren Motoren stammen aus dem Portfolio der C-Klasse. Zum Marktstart bietet Mercedes den GLC als 200 4Matic mit 204 PS, als 300 4Matic mit 258 PS und als 220 d 4Matic mit 197 PS an. Grundsätzlich sind alle Varianten serienmäßig an die 9G-Tronic-Automatik gekoppelt und elektrifiziert, denn sie verfügen über einen integrierten Startergenerator und ein 48-Volt-Bordnetz. Später im Jahr 2022 folgten die PHEV-Varianten; AMG-Modelle und der Diesel-Sechszylinder sind seit 2023 am Start.
Den GLC 450 d 4Matic treibt der Reihensechszylinder OM 656 M an. Zu den 367 PS des Verbrenners gesellen sich 23 Elektro-PS aus dem 48-Volt-System mit integriertem Startergenerator (ISG). Damit geht ordentlich Zugkraft einher – 750 Newtonmeter maximales Drehmoment stehen zur Verfügung.
Seit August 2023 ergänzt noch ein AMG GLC 43 mit 421 Verbrenner-PS und 14 PS aus dem Mild-Hybrid-System das GLC-Programm. Die Höchstgeschwindigkeit liegt hier bei 250 km/h und der AMG beschleunigt in 4,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Außerdem fügt der Premiumhersteller aus Stuttgart noch zwei Diesel-Versionen ein, den 220 d 4Matic mit 197 plus 23 PS und den 300 d 4Matic mit 269 plus 23 PS.
Neuer Basisdiesel 200d
Um das Motoren-Portfolio zu ergänzen, bietet Mercedes ab Ende Oktober 2024 einen weiteren Diesel-Motor an. Der GLC 200 d 4Matic wird mit einem Zwei-Liter-Vierzylinder ausgestattet. Der Verbrenner leistet 163 PS und dank des Mild-Hybrid-Systems kommen 23 PS obendrauf. Der Allrad-SUV beschleunigt in 8,9 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 208 km/h. Den kombinierten Verbrauch gibt Mercedes mit 5,1 Liter pro 100 Kilometer an.
Benziner: Wie bereits die C-Klasse nutzt auch der neue GLC den Zweiliter-Vierzylinder-Benziner M 254 inklusive integriertem Startergenerator (ISG) der zweiten Generation. Damit lassen sich verschiedene Hybrid-Funktionen wie Boosten, Segeln und Rekuperation realisieren. Bis zu 17 kW und 200 Newtonmeter stellt der ISG an Zusatz-Leistung zur Verfügung. Für ein verbessertes Ansprechverhalten hat Mercedes zudem die Turbolader weiterentwickelt und setzt nun auf Segmentturbolader mit Flutenverbindung. Dabei handelt es sich um zweiflutige Turbinen, deren Anströmung per Klappensteuerung sowohl als Stoß- (bei niedrigen Drehzahlen) wie auch als Stauaufladung (bei hohen Drehzahlen) funktioniert. Die Stauaufladung führt die Abgase zusammen, bevor sie zur Turbine geleitet werden. Die Stoßaufladung nimmt einen kürzeren Weg und nutzt damit die Bewegungsenergie der Abgase effektiver zur Verdichtung der Frischluft. Ein elektrischer Zusatzverdichter schüttet bei niedrigen Drehzahlen zudem das Turboloch zu.
Diesel: Den Selbstzünder-Versionen pflanzt Mercedes den OM 654 M, ebenfalls mit integriertem Startergenerator, in den Bug. Das Aggregat verfügt im Vergleich zur Vorgängerversion einerseits über einen erhöhten Einspritzdruck (2.700 statt 2.500 bar) und dank einer neuen Kurbelwelle über einen größeren Hub (94,3 statt 92,3 mm) und damit auch mehr Hubraum (1.993 statt 1.950 cm³). Die beiden wassergekühlten Turbolader verfügen über eine variable Turbinengeometrie und sollen für eine gleichmäßige Kraftentfaltung sorgen. Die Abgasreinigung verantworten ein motornaher NOx-Speicherkatalysator, ein Partikelfilter, ein motornaher SCR-Katalysator, sowie ein weiterer SCR-Kat im Unterboden mit separater Adblue-Einspritzung.
PHEV: Die Plug-in-Hybride des neuen GLC kommen in drei Leistungsstufen mit bis zu 381 System-PS (GLC 400 e 4Matic) und maximal 750 Newtonmeter Systemdrehmoment (GLC 300 de 4Matic). Mit der 31,2-kWh-Hochvoltbatterie verheiratet Mercedes sowohl Diesel als auch Benziner. Die PHEV-Modelle sollen mindestens 100 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können und bis zu einem Tempo von 140 km/h ohne Verbrenner-Unterstützung fahren. Wie bei der C-Klasse erhalten die Varianten mit Stecker eine Luftfederung an der Hinterachse serienmäßig. Als Option zum serienmäßigen 11-kW-Onboardcharger bietet Mercedes auch einen 60 kW starken DC-Lader, der den leeren Akku innerhalb von 30 Minuten wieder füllt. Die maximale Rekuperationsleistung gibt der Hersteller mit 100 kW an.
Fahrwerk und Allradantrieb
Auch wenn er es im Alltag vermutlich selten unter Beweis stellen muss: Der GLC findet seinen Weg auch abseits befestigter Straßen. Sowohl ein Offroad-Fahrmodus als auch eine Bergabfahrhilfe gehören zum Serienumfang. Ein eigens ins Infotainment implementierter Offroad-Screen gibt Auskunft über Neigungs- und Lenkwinkel, Topografie und Geokoordinaten. Der Allradantrieb 4Matic ist bei allen GLC-Varianten ab Werk an Bord und verfügt über ein neues Längsverteilergetriebe, das die Reibungsverluste reduziert. Das Basisfahrwerk mit Vierlenker-Achse vorne und Raumlenker-Hinterachse verfügt über amplitudenabhängige Dämpfer. Optional bietet Mercedes ein Technologiepaket an, das ein Luftfahrwerk mit stufenloser Verstelldämpfung und Hinterachslenkung beinhaltet. Letztere verkürzt den Radstand über ihren Einschlagswinkel von bis zu 4,5 Grad virtuell, der Wendekreis sinkt damit auf 10,9 Meter.
Wer sich doch häufiger im Gelände wiederfinden sollte, kann das Offroad-Paket mit 20 Millimetern Extra-Bodenfreiheit und Unterfahrschutz buchen. Sportliche Kunden, die zur AMG-Line greifen, erhalten automatisch ein Sportfahrwerk.
Serienausstattung und Optionen
Ein kleines Infotainment-Display und Stoffsitze? So etwas gibt es im GLC nicht länger. Die Basis-Ausführungen vieler Ausstattungsmerkmale, die es für die C-Klasse noch gibt, spart man sich im höher positionierten SUV-Modell. Serienmäßig fährt der GLC mindestens in der Ausstattungslinie Avantgarde vor, zu deren Umfang neben Chrom-Akzenten nun auch eine elektrische Heckklappe, Parktronic inklusive Rückfahrkamera, 18-Zoll-Felgen, eine induktive Ladeschale für das Smartphone und Sitzheizung vorne gehören. Das gehobene Basis-Niveau passt zur jüngst verkündeten Luxus-Ausrichtung der Stuttgarter.
Im Konfigurator bündelt Mercedes funktionale Ausstattungen, die meistens zusammen gekauft werden, in Paketen. Dadurch gibt es weniger Einzeloptionen, bei Design-Merkmalen wie Polstern, Farben, Zierteilen und Rädern sollen die Individualisierungsmöglichkeiten dagegen unverändert bleiben. Klassiker wie die AMG-Line mit eigenem Kühlergrill-Design, sportlicher Bugschürze und funktionalen Luftleit-Elementen oder das Night-Paket mit dunklen Akzenten bleiben ebenfalls im Angebot.
Was den Umfang der Assistenzsysteme und weiterer Technik betrifft, orientiert sich das Angebot ebenfalls an der C-Klasse. So sind neben einem adaptiven Abstandstempomaten, auch eine Spurerkennung, ein Lenkassistent und das Digital Light verfügbar. Wer das Park-Paket mit 360-Grad-Kamera bucht, erhält als Novum auch die "transparente Motorhaube", die vor allem bei der Fahrt im Gelände unterstützt. Im Infotainment-Display wird dabei ein kamerageneriertes Bild eingeblendet, das Hindernisse wie Geröll im direkten Bug-Umfeld darstellt. Als neues Feature verfügt der GLC als beliebtes Zugfahrzeug über einen Gespann-Routenplaner. Hier kann der Fahrer im System angeben, welche Art von Anhänger er am Haken hat. Handelt es sich beispielsweise um einen Wohnwagen oder großen Pferdeanhänger, führt die Routenplanung ausschließlich über breite Straßen mit geringen Kurvenradien. Auch ein Assistent für das Rangieren mit Anhänger ist optional erhältlich.
Mercedes bietet außerdem zwei Sonderausstattungs-Linien für den GLC 200 d an. Die Editionen Avantgarde und AMG Line ergänzen die Basisversion der Fahrzeuge mit dem Avantgarde Advanced Plus-Paket oder dem AMG Line Advanced Plus-Paket um viele Extras. Ergänzend dazu bekommen beide Editionen das Park-Paket mit 360°-Kamera und den aktiven Abstands-Assistenten Distronic. Außerdem können Kunden über diese Features hinaus selbst entscheiden, welche weiteren Individualisierungen ihre GLC Sonderedition bekommen soll. Welche genau das sind und wo es Grenzen gibt, dazu äußert sich Mercedes nicht.
Produktion und Preis
Mercedes baut die nächste Generation des GLC an den Daimler-Standorten Bremen und Sindelfingen sowie zusätzlich im chinesischen Werk in Peking. Dort rollt die Langversion mit dritter Sitzreihe vom Band.
Für 2025 baut der Hersteller mit dem Stern das Angebot der GLC-Familie weiter aus und zwar um zwei Dieselmodelle für Einsteiger. Der GLC 200 d 4Matic soll in der Basisversion 53.743 Euro kosten. Das zweite Modell ist das GLC 200 d 4Matic Coupé. Hier beginnen die Preise bei 57.540 Euro.
Zum Modelljahr 2023, das seit Mitte April 2023 bestellbar ist, hatte Mercedes einige Ausstattungsoptionen für den GLC angepasst, die Serienausstattung aber unverändert gelassen. Dennoch drehten die Schwaben weiter an der Preisschraube. Über alle Varianten hinweg stiegen die Grundpreise um 2.000 bis 2.400 Euro. Das Preisroulette geht immer noch weiter. Inzwischen hat das Einstiegsmodell GLC 200 4Matic von 59.809 Euro Grundpreis auf 60.166 Euro zugelegt. Für den GLC 300 4Matic wurden wenigstens 70.418 Euro aufgerufen, inzwischen sind es nur noch 66.027 Euro. Der GLC 220 d 4Matic stand mit einem Grundpreis von 62.416 Euro in der neuen Preisliste, heute kostet er 62.772.
Mindestens 68.466 Euro werden für den GLC 300 d 4Matic fällig, der GLC 300 de 4Matic verkauft Mercedes im Augenblick für 75.196 Euro. Für die Plug-in-Hybrid-Modelle GLC 300 e 4Matic und GLC 400 e 4Matic werden im Moment mindestens 73.649 Euro respektive 77.100 Euro angegeben. Der Top-Diesel GLC 450d 4Matic ist erst ab 78.551 Euro zu haben. © auto motor und sport
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