Das Wechselbad bei den Pkw-Neuzulassungen geht weiter. Nach dem Hoch zum Jahresauftakt und dem Einbruch im März folgte im April ein fettes Plus, der Mai brachte ein Minus und im Juni legen die Zahlen wieder zu. Der Juli dreht leicht ins Minus und im August folgt jetzt der Total-Absturz. Besonders Elektroautos können nicht mehr bei den Kunden punkten.

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Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) registrierte im August 2024 197.322 neu zugelassene Pkw, ein Rückgang von 27,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über alle Kfz hinweg wurden 243.966 Fahrzeuge erstmals zugelassen, was einem Rückgang von 27,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die gewerblichen Zulassungen gingen um 32,1 Prozent zurück und machten 65,1 Prozent der Neuzulassungen aus, während die privaten Zulassungen um 18,1 Prozent schrumpften und 34,8 Prozent ausmachten.

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Diesel und Hybride im Minus, Elektro am Abgrund

Der Anteil der Benziner liegt im August 2024 bei 35,5 Prozent, wobei 70.007 Pkw mit einem Benzinantrieb ausgestattet sind. Dies entspricht einem Minus von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diesel-Pkw erreichten einen Anteil von 15,2 Prozent mit 29.974 Neuzulassungen, was einem Minus von satten 24,4 Prozent entspricht.

Der Rückgang der Kauflust trifft im August aber auch die bislang beliebten Hybridmodelle. 69.344 Neuwagen mit hybridem Antrieb wurden zugelassen, was einem Anteil von 35,1 Prozent (- 1,5 %) entspricht. Darunter befinden sich 13.565 Plug-in-Hybride, die 6,9 Prozent der Neuzulassungen ausmachen und ein Minus von 6,8 Prozent verzeichnen. Zu den größten Verlierern zählen weiterhin die Elektroautos. Der Anteil der Elektro-Pkw (BEV) sank um 68,8 Prozent auf nur noch 27.024 Neuzulassungen. Der Marktanteil der E-Autos liegt bei 13,7 Prozent.

Auch im August 2024 bleiben gasbetriebene Fahrzeuge in einer Nische. Es wurden 953 flüssiggasbetriebene Pkw zugelassen, was einem Anteil von 0,5 Prozent entspricht und einen Anstieg von 3,6 Prozent bedeutet. Erdgasfahrzeuge hingegen erlebten erneut einen dramatischen Rückgang von 97,7 Prozent mit lediglich 3 Neuzulassungen.

Die wichtigsten Details der Neuzulassungen im August 2024:

  • Anteil Benziner: 35,1 % (- 1,5 %)
  • Anteil Diesel: 15,2 % (- 24,4 %)
  • Anteil Hybrid: 35,1 % (- 1,5 %)
  • Anteil Elektro: 13,7 % (- 68,8 %)
  • Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,5 % (+3,6 %)
  • Anteil Erdgasfahrzeuge: 0,0 % (- 97,7 %)
  • CO₂-Ausstoß: 117,9 g/km nach WLTP (+23,7 %)

Segmententwicklung im Juli 2024

Mit einem Anteil von 32,1 Prozent bleiben die SUV das stärkste Segment, obwohl sie einen massiven Rückgang von 31,4 Prozent verzeichneten. Die Kompaktklasse büßte um 26,4 Prozent ein und erreicht einen Anteil von 16,8 Prozent.

Den deutlichsten Rückgang allerdings fuhren die Minis (2,6 %) mit einem Minus von 71,2 Prozent ein, gefolgt von den Sportwagen (- 52,4 %/0,6 %), der Oberklasse (- 41,7 %/0,7 %) und der Mittelklasse (- 34,0 %/8,7 %). Bei den Utilities (3,6 %) zeigte sich im August ein Rückgang von 28,7 Prozent, bei den Großraum-Vans (2,1 %) betrug das Minus 17,0 Prozent. Den geringsten Rückgang an den Neuzulassungen wiesen die Mini-Vans (-10,9 %/0,7 %) auf.

Es gibt aber auch Gewinner. Die Segmente Obere Mittelklasse (+44,0 %/4,7 %) und Wohnmobile (+14,6 %/2,8 %) wiesen im August als Einzige ein positives Ergebnis gegenüber dem Vergleichsmonat auf.

Markenranking: Gewinner und Verlierer

Im August 2024 verzeichneten die deutschen Marken allesamt Rückgänge gegenüber dem Vergleichsmonat, die bei Smart (-77,9 %/0,3 %), Mini (-44,6 %/1,3 %) und Audi (-36,6 %/6,9 %) mehr als 30 Prozent betrugen. Bei Ford (-28,0 %/4,3 %), VW (-23,3 %/17,9 %), BMW (-23,0 %/8,2 %), Porsche (-18,0 %/1,0 %), Opel (-17,1 %/6,2 %) und Mercedes (-15,5 %/9,9 %) waren die Rückgänge ebenfalls zweistellig. VW war mit 17,9 Prozent erneut die anteilsstärkste Marke.

Unter den Importmarken mit mindestens fünfstelligen Neuzulassungszahlen liegt Seat mit einem Minus 26,3 Prozent und einem Anteil von 5,4 Prozent deutlich hinter dem Ergebnis des Vorjahresmonats. Unter den Volumenherstellern erreicht Volvo mit einem Zuwachs um 18,8 Prozent das größte Plus gegenüber dem Vergleichsmonat, der Anteil betrug 2,0 Prozent. Auch Peugeot (+16,9 %/2,5 %) und Mitsubishi (+7,1 %/ 0,9 %) fahren im August ein positives Ergebnis ein. Die Importmarken Fiat (-52,3 %/2,1 %), Kia (-38,5 %/2,8 %), Dacia (-38,1 %/2,3 %) Hyundai (-31,5 %/4,0 %) und Toyota (-12,3 %/3,4 %) liegen allerdings unterhalb des Ergebnisses des Vorjahresmonats. Skoda hält sein Niveau und kommt auf einen Anteil von 7,3 Prozent.

Gebrauchtwagenmarkt mit positiver Entwicklung

Während die Neuzulassungen im August 2024 einen satten Rückgang verzeichneten, zeigt sich der Gebrauchtwagenmarkt im Berichtsmonat deutlich stabiler. Insgesamt wechselten 633.714 Kraftfahrzeuge (Kfz) den Besitzer, was einem Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.

Bei den Personenkraftwagen (Pkw) verzeichnete das KBA im August 2024 insgesamt 538.014 Besitzumschreibungen, was einem Zuwachs von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Damit bestätigt sich der positive Trend, der sich bereits über das Jahr 2024 hinweg abzeichnete.

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Insgesamt wechselten in den ersten acht Monaten des Jahres 5.153.033 Kfz den Besitzer (+ 8,0 %). Bei den Pkw summieren sich die Halterwechsel auf 4.395.106 Autos. Hier liegt der Zuwachs bei 8,5 Prozent.  © auto motor und sport

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