Das Wechselbad bei den Pkw-Neuzulassungen hat sich bis zum Jahresende durchgezogen. Nach dem Totalabsturz im Sommer stabilisierten sich im September die Neuzulassungen auf niedrigem Niveau. Im Oktober zeichnet sich sogar ein leichter Aufwärtstrend ab, der im November schon wieder einen Dämpfer erhält. Auch im Dezember gab es noch einmal negative Zahlen. Das Gesamtjahr schließt knapp unter dem Vorjahr. Besonders gefragt waren Modelle mit Hybridantrieb, E-Autos stürzen ab.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) registrierte im Dezember 2024 224.721 neu zugelassene Pkw, ein Minus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über alle Kfz hinweg wurden im Dezember 288.048 Fahrzeuge erstmals zugelassen, was einem Zuwachs um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
In der Jahresbilanz blieb das Zulassungsniveau 2024 mit insgesamt 2.817.331 Neuwagen und einem Minus von 1,0 Prozent knapp unterhalb des Vorjahresergebnisses. Insgesamt wurden 2024 3.495.412 Kfz neu zugelassen. Hier liegt das Plus bei mageren 0,5 Prozent. Im Jahresverlauf entfielen 67,5 Prozent auf gewerbliche Neuzulassungen, 0,4 Prozent weniger als im Vorjahr, bei den privaten Neuzulassungen betrug der Rückgang 2,1 Prozent.
Elektromodelle brechen ein, Hybrid dominiert
Der Anteil der Benziner an den Neuzulassungen liegt 2024 bei 35,2 Prozent, wobei 991.948 Pkw mit einem Benzinantrieb ausgestattet sind. Im Vorjahr lag der Benzineranteil noch bei 34,4 Prozent. Mit einem Diesel unter der Haube fuhren 2024 483.261 Pkw von den Höfen der Händler. Der Selbstzünderanteil an den Neuzulassungen liegt bei 17,2 Prozent; 2023 lag er bei 17,1 Prozent.
Extrem stark abgestürzt sind 2024 die Neuzulassungen von Elektroautos. Hier notiert das KBA insgesamt 380.609 Neuzulassungen, einen Marktanteil von 13,5 Prozent sowie einen Einbruch um 27,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gefragt waren dagegen Hybridmodelle. 947.398 Neuzulassungen (+ 12,7 %) sorgen für einen Neuzulassungsanteil von 33,6 Prozent. Darunter waren 191.905 Plug-in-Hybride (+9,2 %) mit einem Anteil von 6,8 Prozent.
Auch im Jahr 2024 blieben gasbetriebene Fahrzeuge in einer Nische. Es wurden 13.711 flüssiggasbetriebene Pkw zugelassen, was einem Anteil von 0,5 Prozent entspricht und ein Plus von 4,3 Prozent bedeutet. Erdgasfahrzeuge hingegen kamen im Gesamtjahr auf bescheidene 137 Neuzulassungen. Der Rückgang zum Vorjahr liegt bei 89,7 Prozent, der Marktanteil statistisch bei 0,0 Prozent.
Die wichtigsten Details der Neuzulassungen 2024:
- Anteil Benziner: 35,2 % (+ 1,4 %)
- Anteil Diesel: 17,2 % (- 0,7 %)
- Anteil Hybrid: 33,6 % (+ 12,7 %)
- Anteil Elektro: 13,5 % (- 27,4 %)
- Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,5 % (+ 4,3 %)
- Anteil Erdgasfahrzeuge: 0,0 % (- 89,7 %)
- CO₂-Ausstoß: 119,8 g/km nach WLTP (+ 4,2 %)
Segmententwicklung in 2024
An den SUV führt auch im Jahr 2024 kein Weg vorbei. Das SUV-Segment erreichte einen Anteil von 30,2 Prozent und war damit erneut das stärkste Segment. Als erster Verfolger, aber weit angeschlagen, folgt die Kompaktklasse, die einen Anteil von 18,7 Prozent ausmachte. Das Segment der Kleinwagen kommt auf 12,0 Prozent, die Geländewagen auf 11,3 Prozent und die Mittelklasse auf 9,0 Prozent vom Kuchen. Die Obere Mittelklasse verzeichnete mit +30,5 Prozent den deutlichsten Zuwachs in der Jahresbilanz und erreichte einen Anteil von 4,0 Prozent.
Markenranking: Gewinner und Verlierer
Bei den deutschen Marken zeigten sich in der Neuzulassungsbilanz des Jahres 2024 positive Vorzeichen bei Porsche (+9,9 %/1,3 %), VW (+3,4 %/19,1 %) und Opel (+2,0 %/5,2 %). Die weiteren deutschen Marken warteten in der Neuzulassungsbilanz 2024 mit Rückgängen auf, welche bei Mini mit -29,1 Prozent am deutlichsten ausfielen und einen Anteil von 1,2 Prozent bewirkten, gefolgt von Smart (-28,4 %/0,4 %), MAN (-27,1 %/0,0 %), Audi (-18,1 %/7,2 %), Ford (-14,6 %/3,5 %), Mercedes (-7,0 %/9,2 %) und BMW (-0,1 %/8,3 %). VW war mit einem Anteil von 19,1 Prozent weiterhin die zulassungsstärkste Marke.
Bei den Importmarken mit einem Zulassungsanteil von 1,5 Prozent und mehr zeigten sich teils zweistellige Zuwächse, die bei Peugeot mit Plus 44,0 Prozent am deutlichsten ausfielen und zu einem Anteil von 2,4 Prozent führten, gefolgt von Volvo (+39,3 %/2,2 %), Citroen (+32,9 %/1,9 %), Toyota (+27,0 %/3,4 %), Skoda (+22,0 %/7,3 %), Seat (+14,9 %/5,4 %) und Dacia (+4,1 %/2,5 %). Neuzulassungsrückgänge zeigten sich in der Jahresbilanz hingegen bei Fiat (-24,8 %/2,0 %), Renault (-20,4 %/1,9 %), Hyundai (-9,4 %/3,4 %), Kia (-8,0 %/2,4 %) und Mazda (-2,5 %/1,6 %). Tesla (-41,0 %/1,3 %) und Polestar (-49,4 %/0,1 %) wiesen ebenfalls zweistellige Rückgänge aus und blieben unterhalb eines Zulassungsanteils von 1,5 Prozent. Die anteilsstärkste Marke war erneut Skoda (7,3 %).
Gebrauchtwagenmarkt mit positiver Entwicklung
Der Gebrauchtwagenmarkt kann auch im Dezember den positiven Trend aus den Vormonaten fortsetzen. Im Dezember wechselten 500.236 Kraftfahrzeuge (Kfz) den Besitzer, was einem Anstieg von 4,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Bei den Personenkraftwagen (Pkw) verzeichnete das KBA im Dezember 2024 insgesamt 446.675 Besitzumschreibungen, was einem Zuwachs von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Insgesamt wechselten 2024 7.525.836 Kfz den Besitzer (+ 7,1 %). Bei den Pkw summieren sich die Halterwechsel auf 6.479.953 Autos. Hier liegt der Zuwachs bei 7,4 Prozent. © auto motor und sport
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