Im Frühjahr und -sommer lief es nicht gut für den Golf. Vier Monate in Folge, von März bis Juni, grüßte ein anderes Modell als der VW-Klassiker von der Spitze der monatlichen Neuzulassungs-Charts in Deutschland. Während das Wolfsburger Imperium diese Tatsache dreimal leicht verschmerzen konnte, weil es jeweils der T-Roc war, der seinen Markenbruder von Platz eins verdrängte, war die Niederlage im April gegen den Opel Corsa sicher schmerzhaft – zumal der Golf damals nur Vierter wurde. Einen kleinen Rückschlag gab es zudem im Oktober, als plötzlich der Fiat 500 ganz vorn stand. Doch das restliche Jahr 2023 dominierte der Golf, weshalb er letztlich souverän die Spitzenposition des Neuzulassungsjahres 2023 erklomm.

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Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte jedoch nicht nur die Gesamtzahl an Golf-Neuzulassungen (81.117 statt 84.282), sondern auch der Vorsprung zum Zweitplatzierten. Das war diesmal der T-Roc, der 2023 starke 68.678 Neuzulassungen schaffte und somit mit dem Tiguan einen weiteren VW-SUV (63.958) auf Rang drei verdrängte. Letzterem gelang damit das Paradoxon, trotz besserer Absatzzahlen als im Vorjahr eine Position zu verlieren. Trotzdem veranschaulicht das reine Volkswagen-Podium einmal mehr die Wolfsburger Dominanz auf dem deutschen Automarkt. Diese könnte sich 2024 übrigens verfestigen: Für dieses Jahr ist ein Golf-Facelift anberaumt, das den Kompakten rundum verbessern soll. Obendrein dürfte dann der Generationenwechsel beim Tiguan stärker durchschlagen.

Konstanz hinter dem Podium

Hinter dem VW-Treppchen herrschte eine erstaunliche Konstanz, denn mit dem Opel Corsa, VW Passat, Fiat 500 und Mini liefen dieselben Modelle auf den Positionen vier bis sieben ein wie 2022 – wenn auch in durchgewürfelter Reihenfolge. Tesla brachte sein Model Y auf Platz acht ins Ziel. Die Baureihe ist damit das einzige reine E-Modell in den Top Ten, die vom VW-Elektro-Doppel ID.4/5 verpasst werden – ein kleiner Makel in der sonst starken niedersächsischen Bilanz. Die Mercedes C-Klasse und der Skoda Octavia komplettieren die ersten Zehn.

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Diesen elitären Kreis verpassen die einstigen Top-Ten-Dauergäste Ford Focus und Opel Astra klar, doch die Golf-Rivalen zeigten 2023 ein kleines Kuriosum: Sie marschierten im Gleichschritt durchs Jahr, wobei sich der Kölner ganz knapp, nämlich mit 22 Neuzulassungen Vorsprung, vor dem Rüsselsheimer ins Ziel rettete. Im Gleichschritt waren etwas weiter hinten auch der Seat Ateca und der Ford Kuga unterwegs: Mit 22.171 weisen sie exakt dieselbe Neuzulassungszahl auf – das muss man im Verlauf eines Jahres erstmal schaffen. Der Kuga ist jedoch gleichzeitig der Absteiger des Jahres: 2022 mit 38.482 Neuzulassungen noch auf Position acht platziert, stürzte er im vergangenen Jahr auf Rang 39 ab.

Hinweis: Die detaillierten Neuzulassungszahlen der Top 50 für das Gesamtjahr 2023 verraten wir Ihnen in der Fotoshow.

So lief der Dezember 2023

Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf den Berichtsmonat Dezember (siehe Tabelle unten und Video ganz oben im Artikel), der an der Spitze das gewohnte Bild bot: VW Golf vor Tiguan und T-Roc. Überraschend stark schnitten die BMW-Modelle X1 (auf Platz vier) und 4er (neun) ab; sie sind sonst selten in den Top Ten vertreten. Ebenfalls stark: Die MEB-Elektro-Geschwister VW ID.4/5 und Skoda Enyaq, die das Model Y diesmal klar hinter sich ließen. Kleiner VW-Wermutstropfen: Der Passat belegte im letzten Monat des abgelaufenen Jahres nur Platz 15. Dabei dürfte es sich jedoch um die übliche Neuzulassungs-Ruckelei im Zuge eines Modellwechsels handeln: Während bei den Händlern immer weniger Auslaufmodelle verfügbar sind, lässt der Start der neuen Generation noch bis Februar auf sich warten.  © auto motor und sport

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