Der Nio Onvo L60 ist ein kompakter Elektro-SUV. Er kommt bald nach Europa und dürfte ein ernstzunehmender Gegner für das weltweit meistverkaufte Elektroauto werden: das Tesla Model Y. Der 1.000-Kilometer-Akku verspätet sich aber.

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Der Name ist für hiesige Verhältnisse vielleicht etwas kryptisch. Aber hinter dem Onvo L60 steckt das chinesische Start-up Nio – und das ist hierzulande mittlerweile durch so schnittige Fahrzeuge wie den ET5, den ET7 oder den EL6 (siehe zweiter Teil der Galerie) bekannt. Die unter dem neuen Sublabel Onvo vermarkteten Modelle sollen aus Nios Sicht eher im knallharten Preiskampf auf dem Massenmarkt mithalten können.

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Eingebauter 52-Liter-Kühlschrank

In China startete der Verkauf am 19. September – mit einem Einstiegspreis von 149.900 Yuan. Das sind umgerechnet nur 19.000 Euro. Zu diesem Kurs kommt allerdings noch eine Batteriemiete hinzu. Mit Batterie klettert der Einstiegspreis auf gut 26.000 Euro. Mit zwei Motoren an Bord kostet der Onvo L60 knapp 29.000 Euro. Und noch eine Option halten die Chinesen für den heimischen Markt vor: einen eingebauten 52-Liter-Kühlschrank der chinesischen Marke Midea.

Chinesische Fachmedien berichten bereits, dass Nio immerhin 20.000 Einheiten des Onvo L60 produzieren möchte – pro Monat. Dass das Modell demnächst wie andere Nio-Fahrzeuge nach Europa schwappt, ist ziemlich wahrscheinlich. Und hier soll es demnach auch die Möglichkeit für ein Batterie-Leasing geben. Damit könnte der Preis deutlich unter den des Tesla Model Y bleiben.

Gefälliges Nio-Design mit zwei Batteriegrößen

Ein Tesla Model Y kostet derzeit mindestens 45.000 Euro. Selbst wenn der Nio Onvo L60 mit einem üblichen vierstelligen Aufschlag in Europa erscheint, wäre der schnittige SUV immer noch deutlich günstiger als sein ärgster Konkurrent. Dabei wird es zwei Versionen mit unterschiedlichen Batteriegrößen geben.

Das günstige Einstiegsmodell wird wie in China mit einem Lithium-Eisenphosphat-Akku (LFP) und einer Kapazität von 60 kWh bestückt. Dieser könnte beispielsweise von der BYD-Tochter FinDreams stammen. Der größere Akku bringt es auf 90 kWh – nutzt dafür aber typische Lithium-Ionen-Zellen (NMC-Chemie – steht für Nickel, Mangan und Cobalt) von CATL. Die Siliziumkarbid-Inverter sollen dabei auf eine 900-Volt-Ladetechnik ausgelegt sein, was auf sehr hohe Ladeströme und kurze Ladezeiten hoffen lässt. Bei der angekündigten 150-kWh-Batterie handelt es sich um eine Semi-Solid-State-Batterie von WeLion, die zwar an der Wechselstation im Auto getauscht, aber nicht käuflich erworben werden kann.

Verbrauch niedriger als beim Tesla Model Y

Nach dem chinesischen Fahrzyklus landet das Tesla Model Y bei einem Durchschnittsverbrauch von 12,5 kWh je 100 Kilometer. Der Nio Onvo L60 soll mit 12,1 kWh/100 km nochmals sparsamer sein. "Seit dem ersten Tag legen wir großen Wert auf einen niedrigen Stromverbrauch", sagte Onvo-Präsident Alan Ai Tiecheng bei der Weltpremiere.

Der L60 wird in Zukunft in drei Baureihenvarianten erhältlich sein: Das Standard-Modell soll 555 Kilometer weit kommen, das mit höherer Reichweite sogar 730 km. Die Top-Variante mit großem Akku soll laut Nio die 1.000 Kilometer knacken können.

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Ai ist ehemaliger General Manager von WeWork China und Vizepräsident für Marketing bei Disney. Er kam im Januar 2021 zu Nio und gründete ein Alps-Team, das der Codename von Onvos war. Die Produktion des Onvo L60 startet im Sommer 2024, die ersten Auslieferungen sollen im September stattfinden. Im Jahr 2025 dürfen wir wohl die ersten Modelle auf europäischen Straßen sehen.  © auto motor und sport

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